Freitag, Juni 16, 2017

Bin ich jetzt getauft?

Für die Anreise nach Rom habe ich mir drei Tage genommen: Erster Tag nach München. Die Maß im Englischen Garten 7,90 €. Zum Dürnbräu: Die Halbe Franziskaner Kellerbräu zu 5,20 €. Keiner an den Nachbartischen spricht bayrisch. Eben war der “Kumpel” vom Wirt auf seiner Kawasaki da, er trank einen Russen, bezahlt hat er nicht. Vorne steht: Ask for russian menue! Zweiter Tag nach Bologna mit einem österreichischen EC mit Fahrradtransport, und heute mit dem tren regionale nach Rom, der nimmt Fahrräder in einem extra Abteil mit. Es ist ein neue Welt für mich, dieses Italien.
Die Kuppel der Kirche San Pietro, bei uns auch Petersdom genannt
Ich habe Angst, ich bin misstrauisch, es kann kostspielig werden, die Gepflogenheiten zu erforschen. Zum Start eines jeden Kaufprozesses eines Eisenbahntickets am Automaten erhält man eine Einweisung zur Vorsicht vor Taschendieben und sonderbaren Helfern bei der Buchung. "Für Fragen wenden Sie sich immer an die uniformierten Angestellten des Bahnhofs!" mahnt die Stimme in der gewählten Automatensprache. Mir "hilft" eine rumänische Zigeunerin. Immer wenn ich eine Zehntelsekunde zu langsam den Automatendialog nicht fortsetze, touched sie auf den Bildschirm, immer korrekt, damit ich es hinkriege. Ich werde laut, ein Uniformierter weist sie fort, zwei Meter, dann ist die "Hilfe" wieder da. Mein erstes Bier in Bologna kostet nur 3 €, es ist eine 0,66 l Flasche. Es gibt dazu Kartoffelcracker als mezes. Der Tischnachbar rät mir, mein Fahrrad anzuschließen. Nachdem ich mein Hotel draußen gefunden habe, fahre ich nochmals in die Stadt hinein. In einem Vorstadtviertel besuche ich eine trattoria, die Einheimischen essen hier alle Broiler mit Pommes frites, nicht gerade originale​. Der Laden hat aber auch ein interessantes Buffet. Ich wähle einen Kartoffelsalat mit calamari, dazu Rollmopps aus Sardellen mit roten, scharfen Krümel eingerollt, dazu zwei Vino bianco bin ich bei 15 €.
Wenn Du Mitte Juni am Roma Termini aus dem tren regionale aussteigst, erschlägt Dich eine Dämmse, und Du weißt, jetzt musst Du Dich mit Millionen Touristen und italienischen Scootern durch die Gassen von Rom und diese Dämmse kämpfen. Der Akku meines Handy als mein Wegweiser war noch halb voll am Bahnhof. Die Schilder der Straßennamen sind noch von den alten Römern in die Fassaden der Häuser eingelassen. Ich brauchte an praktisch jeder Kreuzung eine Minute, um mich zu orientieren. Das war schlimmer als im Stara Planina. Natürlich gibt es viele trattorias, Pizzerias und Bars, besetzt mit Touristen. Ich bin sicher, der Römer an sich identifiziert mich auch sofort als Solchen. Ich habe Angst vor Touristenfallen und Abzocke. Ich muss erst noch Italien und die Italiener begreifen lernen, also weiter …
Engelsburg und Vatikanstadt
Endlich erreiche ich den Tiber an der Engelsburg. Der Blick ist nicht mehr durch die engen Gassen beschränkt. Bald habe ich auch den nächsten Länderpunkt abgehakt, Vatikanstadt. Dort ist ein Brunnen, ich stecke meinen Kopf drunter, ich bin wieder glücklich. Bin ich jetzt getauft? Der Zugang zur Vatikanstadt wird durch die italienischen Elitesoldaten mit der Feder am Käppi bewacht.  In den Nebenstraßen um den Vatikan, die der Radler nutzen sollte, sehe ich überall die Schlafstellen der Überlebenden der Mittelmeerpassage aus Afrika. Der Vatikan hat auch einen Bahnanschluss, verrammelt mit einem großen Tor. Es ist nicht mehr weit zu meinem AirBnB bei Stefano. Aus der Bar “Grecco” melde ich mich bei ihm per SMS. Das Handy muss ich aber zuvor erst einmal aufladen. Er erkennt sofort den einzigsten Touristen, “Eberhard!” Es ist ein herzlicher Empfang wie unter Freunden. Seine Wohnung mit meinem Zimmer ist gleich um die Ecke. Ich bin angekommen.
Abendlicher Ausflug in den Park der Villa Doria Pamphili
Hier in Rom auf einem der mehr als sieben Hügel bin ich an einem Kiosk wie bei Elfi. Die mezes hier zum Bier zu 5 € sind verschiedene Pizzareste als fingerfood, köstlich.

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