Donnerstag, Juni 22, 2017

Chianti in Chianti

Ich habe schlecht geschlafen, die Matte lässt Luft und ich habe Brand. Es ist aber nur der Schluck des Grundes allen Übels da. Schon die ganze Zeit ist das Wassermanagement meine Hauptaufgabe, ich darf da nie zu knapp kalkulieren. Der Verbrauch ist riesig, bestimmt mehr als 5 l pro Tag. Wasser! Wirklich. Ich schütte mir ja auch immer mal was in die Mütze oder ins Kreuz, wenn das Wasser noch kalt ist. Es gibt hier erheblich weniger Brunnen und Quellen wie auf dem Balkan.
Der Radweg hier heißt “L’Eroica”, muss was mit dem Giro zu tun haben. Es sind eine Menge überaus sportive Italiener (selbst meines Alters) mit dem Rennrad unterwegs. Sie ermuntern mich alle, aber ich habe hier nichts zu suchen zwischen den Helden des Radsports. In Radda in Chianti verlasse ich diese Szene und nehme den Weg bergab nach Norden. Die fünf Kilometer auf der “L’Eroica” haben mich fertig gemacht. Die Route verbindet mit Castellina in Chianti, Gaiole in Chianti und Radda in Chianti die touristischen Höhepunkte des Chiant. Jetzt in Lucarelli sitze ich in einer Bar und trattoria.
Hier gibt es Peposo
Die Essenszeit beginnt um 12 Uhr, ich bin pünktlich. Nach den Gnocchi bestelle ich ein Peposo. Im englischen Untertext wird es als “Renaissance”-Rezept bezeichnet und mit 9 € bepreist. Es war der Wahnsinn: Die Rindfleischstückchen waren in der Weinsauce so gar, dass sie von der Gabel angestochen, zerfielen. Der Sauce wurde ich mit dem guten Brot Herr. Jetzt wo ich das schreibe und, um die Begriffe korrekt wiedergeben zu können, noch mal in die Speisekarte schaue, sehe ich eine ausführliche Seite zu diesem Gericht.
Seit diesem herrlichen Gericht ist eine reichliche Stunde vergangen und ich bin ca 6 km geradelt bzw. jetzt zum Schluss geschoben. Mehr schaffe ich nicht. Ich sitze jetzt wieder beim Chianti.
Bald die nächste Rast
Das hier in La Piazza, ein klitzekleines Dorf auf einem Hügel (335 m) umsäumt von Oliven- und Weinparzellen und viel Licht, ist jetzt wieder eine Touristenfalle. Es sind viele Skandinavier hier, Holländer und Großstädter aus Italien, die Deutschen sind wohl noch zu Hause fleißig. “Enzo Ferrari” lässt sich von seiner Angetrauten im VW Golf kutschieren.
Einige schwere Hügel weiter in San Donato in Poggio ist in den nächsten Tagen ein großes internationales Bogenschießen-Event. Ich habe zusammen mit Engländern Bier getrunken und mit Kärntnern einen großen Schoppen Weißen. Jetzt ist es Zeit eine albergo zu suchen. Ich fand den Campingplatz Panorama del Chianti.

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