Dienstag, Juni 21, 2011

Nicht mehr weit bis Odesa

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Melde mich aus Orhei in Moldawien. Es sind wohl nur noch drei Tage bis nach Odesa. Ich habe mich zu einer Reiseänderung schweren Herzens entschlossen, der Zenit meines Lebens ist nicht der Abano-Pass, ich traue mich nicht nach Georgien, die Hitze hier genügt völlig. Ich werde nach Babadag fahren, der Ort - und Gert weiß, wovon ich rede - der solche Reisen inspiriert und verkörpert. Weiter geht es durch Rumänien, lasst Euch überraschen.

Gruß EbsEls
von unterwegs

Montag, Juni 20, 2011

In Moldova

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Kurzer Gruß aus Edinet in Nordmoldawien. Leider können die hier im Internetcafé nicht meine SD-Karte einlesen. Dort sind die vorbereiteten Tagebücher drauf. Also nur schnell eingetippt die Fakten:
Fruchtbare Moldau
Gut über die Karpaten gekommen und die spektakuläre Stadt Kamanets-Podhylsk besucht, einmalig. Die Altstadt wird komplett von einem durchschnittlich 40 m tiefen Canon umschlossen, wie ein Omega. Die Strecke bis zur Omega-Stadt war geprägt von großer Hitze, bis gestern ein mächtiger Regen mit Gewitter niederkam. Nun ist wieder alles gut, blauer Himmel und leichte Brise.

Gruss aus Edinet Eberhard Elsner

Sonntag, Juni 19, 2011

Slava Kwas - Hoch lebe der Kwas

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Meine Boten für die pomana
14.6.11 Waldkarpaten pur
Heute war ja wieder Arbeitstag, aber als ich früh um halb Sieben los bin, schlief Rachiv noch. Wenig Verkehr, also auch kein Frühstück. Das gab es in Form von Kaffee und Waffeln erst nach mehr als zwanzig Kilometern. In Jasinja konnte ich mir auch wieder den Allerhöchsten Beistand erkaufen. Drei Ehrwürdige in schwarz, blau und grün waren sehr interessiert an der Tour und freuten sich auch wegen meines Wunsches nach einer pomana. Sie wiesen eine dicke, mächtige Laienschwester an, den Wunsch nach guter Reise an den Hl. Iwan zu notieren.
perewal Jablunitsa
Den Tartarenpass (perwal Jablunitsa) hat der Huzulen-Kommerz fest im Griff. Aber nicht die Küche: Der Bortsch war nur Kraut und Wasser.
In Tatariv bin ich dann links weg nach Vorochta. Hier befindet sich seit 1933 das Skisprungzentrum der Ukraine. Nach einem endlich mal guten Essen im "Alt-Vorochta" zeigten sich erste Verschleißerscheinungen. Die jungen Kellner haben ganz verdutzt geguckt, als ich wegen eines Krampfs im Oberschenkel kaum die Treppe hoch gekommen bin, aber nach ein paar Verrenkungen aufs Rad kam und den Hügel hinauf stampfte.
Der folgende Weg führte auf ca. 1000 plus x Meter. Die Abfahrt hinunter nach Verkhovyna die pure Belohnung. Was ich jetzt noch schaffe ist wieder über Plan.
Hier knallt gerade der zweite Schampanskoje-Korken. Einer aus der Runde bläst sehr ordentlich die Hirtenfloete, aber viele Melodien scheint er nicht zu kennen.

Raue Wege
15.6.11 Staub fressen
Schon gestern, aber so richtig heute konnte ich mein Rad und mich auf die kaukasischen Straßenverhältnisse einstimmen. Die Überschwemmungen in den letzten Jahren hier in den Karpaten waren verheerend für die Straßen. Viele nur notdürftig rauh und staubig ausgebessert. Wenn dann ein Auto vor Einem ist, sieht man manchmal in der Staubwolke den Gegenverkehr nicht.
Ich bin dann noch in Ust-Potyla auf die Idee gekommen, bei Ruska im Tal der Suceava nach Rumänien zu machen. Ich war fast oben, doch in Ploska mehrten sich die Stimmen, dass der Grenzübergang nicht für Ausländer möglich sei.
In dieser Kneipe wurde ich von der Notwendigkeit der Umkehr überzeugt
Unterwegs besuchte ich das Dorfmuseumn, welches Jan Kubilizi in Sergii gewidmet ist. Es gab aber auch noch einige Exponate von der heldenmütigen Schlacht um den Kessel von Kolymija 1944 und den Produkten "unseres" (O-Ton der Museumsmuttel) Holzkombinats.
Ja, es galt umzukehren und die Karpaten zu verlassen. Ich bin jetzt ca. 25 km vor Tschernowitz, entweder bofen oder es findet sich vor der Stadt ein Hotel. Vom Sonnenstand abgeleitet kann ich noch eine Stunde fahren und es rollert hier schön.

Gruß an alle ehemaligen Einwohner der Bukowina
16.6.11 Auf und ab, das schlaucht
Ja, ich bin raus aus den Karpaten, aber diese Hügel sind hart. Es war letzte Nacht doch eine Bofe geworden. Bis Tschernowzi waren es tatsächlich noch 50km.
Es ist nun ein sehr durstiges Wetter, aber Bier wäre sehr fatal. Ich bin auf Kwas umgestiegen. Man kriegt es hier schön kalt aus dem Nachbarhahn vom Bier gezapft. Es ist ja auch ein gegorenes Getränk (praktisch Brot), aber eine alkoholische Wirkung zeigte sich bei mir nicht. Vom Aussehen und Geschmack muss man es sich wie eine in Sprite aufgelöste Lakritzstange vorstellen. Trotzdem erfrischend und den Durst löschend.
Kwas-Verkäufer in Tschernowitz
Tschernowitz lag für mich überraschend auf einem Berg, ich schob mein Radl auf Kopfsteinpflaster hoch ins zentr goroda. Angesichts eines 600 Jahrjubiläums heißt man alle Völkerschaften mit dem Schriftzug "meine Heimatstadt" in deren Sprachen willkommen.
Die Wegweiser ausgangs Tschernowitz haben mich auf eine Hauptstraße geführt, wo ich die Annehmlichkeiten der Logistik Wert schätze und die LKWs ignoriere. Auf der Weiterfahrt wurde die Sache erheblich ernster. An den Steigungen waren einige LKW nur wenig schneller als ich, die anderen wollten den Klump überholen, da musste ich öfter nachgeben und den Asphalt verlassen. Die alten Ladas mit Veteranen der Schlacht von Kolymeja am Steuer lahmten auch, wichen aber nie vom äußersten rechten Fahrbahnrand ab, den eigentlich ich befuhr. Das alles bergauf. Bei allen Abfahrten hatte ich Glück, ich hielt die 60kmh mit, so dass die Lücken im Verkehrsstrom mir freie Fahrt ließen. Nun nochmal zurueck zur Logistik an den Hauptstraßen. Der beschriebene Kampf macht Durst, oben hatte eine Muttl immer einen wohl temperierten Kwasausschank, was'n Glück. Einmal holte mich ein mächtiger Hirte in seine Runde, er war selbst Soldat in "Lutherstadt Wittenberg" wie er es exakt nannte. Er akzeptierte den Kwas, nachdem ich zur Sonne zeigte. Er zeigte stolz sein Garde-Tatoo, heute steuert er LKW von Polen bis Kasachstan und zu den Türken. Ich kam an meine Grenzen als ich Khotyn erreichte und bin ins Hotel "Fortezza". Diese Festung werde ich morgen besuchen, hier als eine der sieben Kunstwerke der Ukraine ausgeschildert.

Die Festung Stefan des Großen in Chotyn
17.6.11 Festungen
Heute morgen blieb ich in meiner Horntzsche etwas länger liegen, um die Festung Khotyn besuchen zu können. Aber es war noch geschlossen, nur einige Tinneffhändler bauten ihre Stände auf. Dann eben ein Frühstückskaffee suchen. Das ist morgens nicht trivial. Es soll ja auch was Vernünftiges sein. Aber egal welches Niveau, es liegen immer an der Ausschank/Kassierstelle diese Trockenfische rum. Gestern habe ich zwei junge Kerle solchen Fisch kaufen sehen, im ersten Moment dachte ich es sei die Hygieneinspektion. Die Jungs waren doch auch so proper gekleidet. Sie haben sich das schon lange sehr tote Vieh ganz genau angeguckt. Erst als bezahlt wurde, war mir klar, dass hier ein korrektes Geschäft abgewickelt wurde.
Im Verließ ist viel Platz
Nun habe ich zwischen zwei Kwas die Burg besucht, großartig und noch viel Potenzial, was noch touristisch gehoben werden kann. Ich bin ins Verließ abgestiegen, wo mal ein nobles Restaurant entstehen könnte. Tageslicht durch die winzigen Oberlichter und Fackeln, dann ein Ritteressen. Hier ist viel Geschichte aufeinander gestoßen: Polen, Litauer, Tartaren, Rumänen und nicht vergessen die Türken, die aber, so scheint es, hier vor Khotyn was auf den Turban gekriegt haben. Ein großes Schlachtengemälde zeigt dies. Hier muss ich mal ein wenig recherchieren.
Die Omega-Stadt
Nun bin ich in einer der spektakulärsten Städte, die ich bisher kennenlernen durfte. Von einem ca. 50 m tiefen Canon 359 Grad umschlossen, das letzte Grad wird durch eine Brücke gehalten. Dieser Zugang wird durch eine Festung geschützt. Ich habe mich hier nun für einen Ruhetag in ein ordentliches kleines Hotel eingemietet.


Der Smotrych-Kanon
18.6.11 Der Ruhetag
Heute habe ich nun diese spektakuläre Omegastadt Kamenets Podhylsk erkundet. Die Altstadt teilt sich in drei Gebiete auf, den polnischen Teil, den ukrainischen (ruthenischen) und den armenischen Teil. Vom armenischen Teil wäre mir nichts aufgefallen, wenn der Straßenname nicht darauf hingewiesen hätte. Sie kamen von der Krim, die Zahl war wohl nicht so groß, aber wirtschaftlich stark.
Der Kushnirska Turm
Der polnische Teil ist noch heute der repraesentativste. Hier stecken die Polen wohl auch viel Geld in die Restauration. Hier hat heute wieder ein kath.-polnischer Bischoff seinen Sitz. In der Kirche (übrigens die Einzigste, wo man nicht in kurzen Hosen rein darf - Schild) war heute eine der vielen Hochzeiten. Ich habe dann an der Burg sieben Paare bei ihrem Schaulaufen im Brautkleid beobachten können, umschwärmt von jeweils einem Fotografen und einem Videooperateur. Das war alles zu Fuß.
Die Festung
Jetzt hake ich die Stellen ab, wo sich beim Spaziergang die Motivklingel meldete. Die Sonne macht's aber nicht so, wie von mir erhofft. Dann eben noch eine kleine Portion Banusch mit Speck und Bryndza. Das war aber nur eine Art Mamaliga. Mamaliga ist fast immer hier auf der Karte. Sogar auf der Burg gab es auf Wahl Mamaliga. Mir sagten aber die gebratenen Kartoschka-Spalten mehr zu. Der Brater war ein freundlicher Mann, er ließ mich noch die vierte Möglichkeit kosten, ein würzig schmackhaftes Kascha.
Diese erstaunliche Stadt ist aber keineswegs ausschließlich meine Entdeckung aus deutscher Sicht, is' ja klar. Da waren eine deutsche Radlergruppe nach der Art von KaLeus "Rad und Wandern". Die ließen sich gerade von einem Polen durch die Stadt führen. Einer hatte an den Knien eine stramme Schürfwunde ca. 3 Tage alt. Es ist nicht einfach, das Gruppenradeln. Das ist hier der größte Nationalpark der Ukraine, es gibt einen Wanderweg ringsum. Zwei deutsche Kraxenschlepper sind auf diesem Weg unterwegs. Jetzt sitze ich einer Gruppe businesmen gegenüber, eine Art Bruno Weese dolmetscht.

Der Fährmann
19 6.11 Eine pomana hilft auch in Moldavien
Heute waren die beiden Heiligen Sv. Ivan und Sv. Wassili bei mir. Ich hatte ja schon gestern Pech wegen der milchigen untergehenden Sonne. Sowas ist ja immer in unseren Breiten ein Zeichen für das Aufziehen einer Warmfront. Es ging aber alles gut los, mit Hilfe eines Tankstellenkollektivs und deren Kunden wurde mir der Weg nach Ustja aufgezeigt. Hier wird mit Wegkennzeichnungen insbesondere in den Städten sehr sparsam umgegeangen. Mit einer Fähre aus Schubeinheit und angeschweißtem Pionierponton aus den Zeiten des  Übersetzens über die Oder '45 ging es dann über den Dnistr.
Ich habe mich entschlossen durch Moldawien zu fahren, ist kürzer und ein neues Land wird abgehakt.
In Moldawien - Der Weg ist klar vorgegeben
Mit der Einfahrt nach Briceni hatte mich das Mistwetter eingeholt. Es funktioniert anfangs kein ATM mit der neuen Maestro-Karte. Ich war schon am Weiterfahren und Zeltplatzsuche raus aus dem eher bescheidenen Ort, als mich die zwei Heiligen zurück auf den rechten Weg führten. Ich kehrte um, konnte mich für einen ersten schweren Regenschauer unterstellen und traf dann auf die Engel der Heiligen als Blumenfrauen. Sie zeigten Anteilnahme und den Weg zum Hotel. Am Wege lag dann auch noch ein moderner Bankautomat, der mir die moldawischen Lei ausspuckte. Die sehen nicht so toll aus wie die rumänischen, eher so wie Rubel. Sofort nach dem Einchecken brachen drei Stunden Gewitter und Regen los. Jetzt zeigten sich sogar für einige Minuten einige Strahlen der untergehenden Sonne, es ist kurz vor 21 Uhr. Ich sitze zum zweiten Mal geduscht auf der Hotelterasse beim Bier. Runterherum bei den jungen Leuten wird noch ausschließlich ukrainisch gesprochen.

Montag, Juni 13, 2011

Reise zum Mittelpunkt Europas

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Geschafft - den ersten Pass
9.6.11 Erster Tag
Die Anreise nach Kosice im Liegewagen aus Cheb habe ich verschlafen. Erst früh gegen 6 Uhr in Cadca aufgewacht, das ist die erste Station in der Slowakei. Meine Liegenachbarin aus Kraslice war unterwegs nach Poprad, will dann weiter nach Polen bei den Pieniny. Sie besucht ihre Maminka, oh, ich habe sie älter als ich geschätzt. Sie gehörte zu dem großen Nachzug in die verlassenen deutschen Häuser nach dem Krieg.
Bewusst habe ich einen alten bekannten Weg nach Ubla zur ukrainischen Grenze gewählt, zum Einrollern. Ich bin Hornad aufwärts gefahren bis Kysak. In einem Bogen durch etliche Zigeunerdörfer nach Herlany (Eruption des Geysirs ist erst morgen). Jetzt sitze ich beim Bier in Banske nach dem Pass über die Slanske vrchy - 660m nur, aber für den ersten Tag ordentlich. Es soll nur noch zum Nepumuk, dem Brückenheiligen an der Ondava gehen, bei der Burg Cicava, Loth,' Detlef und Andraschek wissen, was ich meine.

Um die Preise zu bewundern - auf's Bild clicken
10.6.11 In der Ukraine eingetroffen
Der Plan von gestern ist erfüllt. Von Nepomuk beschützt einen tiefen Schlaf gehabt. In der Slowakei ist alles sauber und geregelt, praktisch geht keiner mehr für Euro was essen, ich fand keine Speisegaststätte bis zur Grenze. In Ubla gibt es aber die Pension Milka, dort wird für die Grenzer Essen ala carte vorgehalten. Dreisprachige Speisekarte, falls mal EU-Inspektoren oder der Tourist EbsEls kommt. Die Preise waren mir ein Foto wert.
Werbung für zwei Länder
Der Grenzübergang war unkompliziert, mit großer Bewunderung wurde das Reiseziel Odessa zur Kenntnis genommen. Aber Geld gab es keines an der Wechselstube. Die Begründung des Madlotschka mit Handy am Ohr verstand ich nicht. Der Spruch "Es fügt sich" zeigte seine Wahrheit im nächsten größeren Ort Petschina, ein Schild wies mir den Bankomaten der Privatbank. Nachdem ich überall am Automaten mal gerüttelt habe (es könnte ja was von gierigen Geldfängern was angebaut sein), zog ich mir meine ersten Grieven (Hryvna). Nun teste ich die Echtheit der Noten in Tur i Remeti. Hier hängen beide Flaggen aus: Die ukrainische und die slowakische. Es ist Sonnabend, da kreuzen hier schon Einige ziemlich gewagt die Straße. Einer zog lässig während eines Querschlags mal schnell seinen Schwengel aus der Hose, um mitten auf die Hauptstraße zu pullern. Meine Nachbarn am Tisch prosteten mir gerade mit Klaren im Glas zu, um dann gleich ins Auto zu springen und loszublasen. Aber nur keine Bange, das sind Ausnahmen. Der Karpatenukrainer an sich nimmt zum Glas Bier am Wochenende seine Kinder mit.

Hier brannten meine drei Kerzen für den Hl. Wassili
11.6.11 Auf gesegnetem Weg
Eine schöne Bofe, aber früh mit Regen. Doch nach dem Pass zum nächsten Rayon stellte sich in der Frühstückskneipe heraus, dass es erst 7 Uhr ist. Gegenüber war eine geschmückte Kirche. Ein Gast erzählte etwas von einem Feiertag von drei Heiligen und erbot sich, mir die Kirche zu zeigen. So konnte ich mir erste Rückendeckung vom Hl. Wassili sichern, indem ich drei Kerzen spendete. Am Ausgang der Kirche ging es dann um irdischen Lohn. Der Typ machte eine unnachahmliche Geste, in dem er mit dem Finger an die Gurgel schnippste, es entstand ein unheimlich hohles Geräusch. Mir war klar, er hatte Durst. Wir kippten zusammen ein Glas.
Jetzt in Svaliava nahm ich mein zweites Frühstück gegenüber einem weiteren schmucken Kirchlein ein. Da strebten jede Menge Ömchen im Sonntagstaat dieser heiligen Stätte zu. Eine unterschied sich erheblich vom Alter her von der Gruppe. Die schlug auch nur drei Kreuze über ihr Gott und den Irdischen äußerst wohlgefälliges Dekolleté und ging ihrer Wege.
Reformierte Kirche in Chust
Mein gewählter Weg führte über zwei lockere Pässe. Die machten schon Fresslust, nur leider ist heute auch othodoxes Pfingsten und der Ukrainer an sich lässt sich zu Hause bekochen oder es reicht, was er trinkt. In Lipza war ein Volksfest mit Estrade und Rummel. Da hatten Einige einen halblitrigen Flachmann mit klarem Wässerchen in der Hand. Die Auswahl an Wodka ist aber auch beachtlich, der Eigenbrand wie im nur wenige Kilometer entfernten Rumänien scheint hier keine Tradition zu haben. Jetzt habe ich in Chust die Theiß erreicht, ich suche mir jetzt eine Bofstelle und gut ist es.

Spannbrücke über die Theiß
12.6.11 Am Mittelpunkt Europas
Gert weiß, wovon ich rede, am Mittelpunkt Europas und drum herum muss man auf seine Schritte achten. Die Brücken sind wacklig und die Hotelduschen glatt. Es gehören seemännisch elastische Knie, um das Schwanken auszugleichen. Ich wollte so eine reichlich 50m lange Spannseilbrücke über die Theiß mit dem Rad überqueren, ich bin fast vom Rad und in die Fangnetze gefallen.

Eine Mitte Europas
Die k.u.k beamteten Vermesser ermittelten den Mittelpunkt Europas weitsichtig bezüglich der touristischen Bedeutung genau an der Hauptstraße. Und die Genossen der C.C.C.P. bestätigten das mit einer weiteren Tafel. So lohnen sich Buden für den Verkauf von Tinnef aller Art. Die Kunden kommen gut ran, so fügte es sich zur Sicherung etlicher Existenzen. Ein Op' bot mir ein Rasiermesser aus Stalingrad an. Als ich nicht drauf einging, hatte er noch eins aus Solingen. Die Etuis machten wirklich was her.
Nun habe ich das Duschen im Hotel Evropa in Rachiv ohne Missgeschicke überstanden. Leider hat es keinen Zweck zu waschen, die Klamotten werden bis zum Morgen bestimmt nicht trocken. Das ist für die folgenden drei-vier Tagen eine wichtige Aufgabe. Morgen steht der Tartarenpass, knapp 1000m an. Haltet zu mir.
Viele Grüße von unterwegs
Eberhard Elsner