Freitag, September 14, 2007

Taigajäger

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Am Anfang sollte es der Pik Poroshisty sein, ein Zweitausender im Chamar-Daban-Gebirge auf der Ostseite des Baikal. Noch sieben weitere Ziele haben wir dann diskutiert: Transib-Fahren nach Ulan-Ude, zur Olchon-Insel... Wichtig jedoch, es sollte auf eigene Faust sein. Alexander Wladimirowitsch schüttelte immer zweifelnd mit dem Kopf, er traute uns kein Taiga-Abenteuer zu und er wollte natürlich uns noch ein paar Tage verkaufen. Missverständlich war aber, dass er auch einen Betriebsausflug ab 11.9. führen sollte.
Geinigt haben wir uns auf eine Tour durch die Taiga hinunter zum Baikal-See entlang des Flüsschens Große Krutaja Guba und dann auf den Gleisen der alten Transib nach Kultuk am Südzipfel des See. Das sind grob geschätzt um die 60km. Wir sollten uns Fragen aufschreiben, denn Alexander Wladimirowitsch wollte uns Tipps geben. Wir hatten nur eine Frage, nachdem wir ihm unseren Plan vorgelegt haben: "Moshno - möglich?"
"Nu, moshno" erhielten wir als sehr zufriedenstellende Antwort, "nu, was wollt' ihr essen?"
"Wir gehen morgen früh noch Einkaufen."
"Wie wollt' ihr kochen?"
"Wir essen kalt."
"Aber 'nen Kaffee früh wäre schon gut" warf Harry ein.
Wir erhielten am Ende unserer Planungsrunde einige detaillierte Kartenskizzen von Angosolka (Wo das Magasin zum Bier holen sich befindet) und Kultuk mit den Bahnhöfen für die Rückfahrt, Fahrplanauszüge und einen der Kochbehälter. Wir waren gerüstet, um nach unserer Ansicht am Donnerstag (13.9.) wieder zurück nach Irkutsk zu finden. Alexander Wladimirowitsch lächelte skeptisch.
Am Montagmorgen stehen wir gegen 9.00 Uhr rechtzeitig an der Station Akademgorodok in Irkutsk. Die Elektritschka bringt uns zur Station "Perejesd". Das funktioniert auch alles bestens, es gibt einigermaßen verständliche Durchsagen zu den Stationen im Zug. Wir öffnen die Waggontür und stehen vor einem fast zwei Meter tiefen Abgrund, es gibt keinen Bahnsteig. Unsere Mädels pflücken wir vom Zug. Wir sind in der Taiga, hier steht ein Häuschen, ein nacktes kleines Kind stolpert über den Hof, man hört eine Säge. Schnell die Hauptstraße von Irkutsk nach Wladiwostok überqueren und dann dem einzigsten Weg in den Wald folgen. Zwei Burjaten mit großen Kiepen sind dort schon verschwunden, verlaufen kann man sich auch hier nicht. Die letzten Unsicherheiten über unseren Weg sind beseitigt, als wir die in der Karte eingezeichnete Stromleitung unterqueren.
Unseren Weg haben vor kurzen ein paar Radler genommen. Sicher galts immer mal das Rad zu schultern, denn hier ist überall Quellmoor für die Große Krutaja Guba. Doch den ausgetretenen Pfaden folgend kommen wir einigermaßen trockenen Fußes durch. Auch Jürgen, der nur in Sandalen läuft, weil er sich die Füße aufgerieben hat. Wir sehen immer wieder Spuren von Waldbränden. Jana sagte schon, die seien von dummen Touristen verursacht, die die Lagerfeuer nicht richtig löschen. Immer wieder finden wir solche Taigalager.
Unser Lager befindet sich am Zusammenfluss von zwei großen Bächen auf einem Wieschen im Birkenwald, herrlich. Von einer Feuerstelle etwas entfernt haben wir die Astgabeln für unser Gestell mitgebracht. Nur das Holz, was wir hier finden, ist sehr nass. Selbstverständlich kriegen wir das Feuer an.
Am nächsten Morgen durchqueren wir den Bach und sind dann gegen Mittag am Baikal, es wird ausgiebig gebadet.
Auch weiter läuft alles planmäßig, nach acht Tunneldurchquerungen erreichen wir Stara Angosolka mit seinem Magasin. Dort trinken wir die gesamten Vorräte des Dorfes an Importbier aus: Velkopopovicky Kozel aus Czechland, Holsten und ein Bier namens "Bavaria" aus Holland. Unser Lager steht diesmal direkt neben der Strecke der alten Transsib. Die Wahl fällt auf diese Stelle, weil wir hier die Errungenschaften der touristischen Erschließung Bank und Tisch nutzen können. Nachteil: Es geht kein Häring in den Schotter des Gleisbetts. Gegen Mitternacht kommt doch tatsächlich ein Zug hier lang, er reißt uns fast alle aus dem Tiefschlaf. Ich stelle mir nur vor, dass irgend ein Teil der Waggons sehr weit hervorragt. Vielleicht aus den gleichen Gründen wie bei der Wasertalbahn in Rumänien, bei einer Reparatur als unbrauchbar empfunden und weg gebogen. Das würde dann mein Zelt aufschlitzen, ich stehe nämlich sehr nah dran. Es ist ein Güterzug mit Pritschenwagen und zwei Personenwaggons.
Am zeitigen Mittwochnachmittag (12.9.) erreichen wir Kultuk. Am Bahnhof stellt ein junger Mensch als Natschalnik vor. Wir fragen nach Möglichkeiten der Zugfahrt auf der alten Strecke, auf der sogenannten "goldenen Schnalle des russischen Stahlgürtels". Ja, morgen 6 Uhr und paar Zerquetschte fährt der Zug. Da redet ein Anderer rein: "Nein, der fährt so gegen dreizehn Uhr." Das Missverständnis klärt sich auf: Die Bahn rechnet in ganz Russland nach Moskauer Zeit. Jetzt, wo wir also wissen, dass es auch eine Personenbeförderung auf der alten Strecke gibt, reift der Plan nach Port Baikal zu fahren und dort mit der Fähre nach Listwjanka über zu setzen. Das wäre eine Fahrt über 84 km am Baikal entlang und dann zurück mit dem Boot nach Irkutsk. Wir würden planmäßig am Donnerstag eintreffen. Wir rechnen nochmal die Zeitverschiebung zwischen Ortszeit und "Bahnzeit (Moskauer Zeit) nach und beschließen morgen gegen elf hier zu sein.
So wird es nun gemacht. Nach einer Nacht in der Nähe des Damms der aktuellen Transsib mit reichlich Güterzugverkehr, auch nachts bringt alle 10 Minuten ein Zug Öl nach China oder kommt leer wieder retour vorbeigerasselt, stehen wir am Bahnhof. Endlich gegen 14 Uhr steigen wir in die alten klassischen Transib-Liegewagen, wo schon Walter Ulbricht geboft hat. Eine optimistische Schätzung der Geschwindigkeit von Jürgen besagt 30 Stundenkilometer. Und viele Halts, es gibt etliche Bahnstationen, teilweise an exklusiven Urlaubsquartieren. Zum Beispiel die Tourbasa "Baikaltourist", hier hat schon Wladimir Putin ein Treffen der GUS-Staatenlenker abgehalten. Aber die eigentliche Aufgabe des Zuges ist die Versorgung der mechanisierten Wanderbrigaden mit Baumaterial. Wir haben schon auf unserer Wanderung die mit einem weißen Klecks gekennzeichneten Schwellen aus der Zarenzeit bewundert, die es auszuwechseln gilt. Es vergeht die Zeit und wir werden nervös. Ein ungefähr dreizehnjähriger Hans-Dampf-in-allen-Gassen-von-Port-Baikal bietet uns seine Beeren zum Kauf an. Als wir gegen acht endlich ankommen ist er mit seinen Kumpels Zigarette qualmend schnell weg, auf unsere Frage nach der Fähre fuchtelt er nur in Richtung See. An einer Anlegestelle sehen wir dann die Fähre rüber nach Listwjanka schippern. Ein Gerücht besagt, dass sie nochmal zurück kommt und eine Gruppe Amerikanzy für den Zarengold-Express, der hier steht und uns die Sicht auf die Fähre verbaut hat, bringt. Aber die Fähre geht hier über Nacht vor Anker, erst morgen früh wird der Betrieb wieder aufgenommen. Ab Tausend Rubel pro Nase ließe sich was ändern...
Wir finden noch ein Geschäft für das Abendbrot und nach einem kleinen Spaziergang ins Dorf auch einen schönen Bofplatz. Wir setzen dann am Freitagvormittag rüber und ein Bus bringt uns nach Irkutsk. Die Mädels vom Hostel freuen sich, dass wir doch noch eintreffen.

Sonntag, September 09, 2007

Ich komm' nicht runter

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Es gab einen Ruhetag nach unserem Sajan-Abenteuer. Slawa fuhr uns nach Taltsi und Lena erläuterte uns die Siedlungen der hiesigen Bevölkerungsgruppen: Ewenken, russische Kosaken und Burjaten. Ich fand es sehr interessant, von der Eroberung von Sibirien durch die russischen Kosaken zu erfahren. Wir besuchten in einem der Mehrgenerationenhöfe eine "dunkle" Banja. Das bedeutet, dass in der ganzen Horntzsche durch eine ordentliches offenes Feuer in der Banja die Temperatur hoch getrieben wird. Dann gehen die Leute rein und schwitzen sich gesund. Ein Restrisiko bleibt: Manch einer schläft für immer ein, ein bisschen Kohlenmonoxyd vom dann missglücktem Feuer ist zurückgeblieben.
Ein bisschen fürchte ich mich: Alexander Wladimirowitsch erzeugt eine respektvolle Atmosphäre zur Steppentour am Baikal. Wir kriegen unsere produkty, soll heißen Lebensmittel zugeteilt, der Rucksack wird drücken. Ich verzichte auf die Regenjacke und viel anderes unnützes ziviles Zeug.

Nach einer Fahrt über Holperstrecken setzt uns Slawa, der Fahrer, auf einer 200m hohen Klippe über dem Baikal ab. Das Lager wird aufgebaut: Wir bauen unsere Zelte auf und Alexander Wladimirowitsch den Rest. Er holt verstecktes Holz hervor, baut die Sitzecke auf, Feuer wird gemacht, er holt Pflanzen für den Tee und vieles mehr. Wir sind ganz jieprig aufs Baden im See. Nicht ganz einfach auf einer so hohen Klippe. Nach dem steilen Abstieg reißen wir uns die Klamotten vom Leibe, die Russen gucken ganz pikiert. Nach diesem Kulturschock erhalten wir Erläuterungen zum heiligen Charakter dieses Fleckchen Erde, hier gibt es neben den üblichen Russengraffitti 2000 Jahre alte Felsmalereien auf dem Marmorfelsen.
Anfangs führt der Weg am anderen Morgen noch durch lichte Taiga, aber dann nur noch Steppe. Häufig machen wir Tradition und das geht so: Alexander Wladimirowitsch fordert uns auf, ein klein bisschen Klimpergeld bereit zu halten. Ein Pfahl im Gelände zeigt die Grenzen einer Burjatensippe an. Solch ein Pfahl hat drei umlaufende Kerben, für die Geister des Himmels, der Erde und der Unterwelt. Für all diese Geister kann nun geopfert werden, Geld, geknickte Zigaretten oder mit dem Ringfinger der rechten Hand auf den Pfahl gestippten Wodka. Der Rest der Flasche gehört dann den Irdischen. Dass hier sehr viel Tradition gemacht wird, zeigen die vielen leeren Flaschen, Münzen und einige Zigaretten.
Ein Ort für viele Traditionen zu machen, ist der Hügel Jorta im Tal der Ust-Anga. Hier leben noch zwei burjatische Familien, eine sogar das ganze Jahr über. Irgendwie hoffen wir bei den paar Häuschen immer gleich auf ein magazin, ein Lädchen. Aber Alexander Wladimirowitsch macht deutlich: In 20 km Entfernung könnten wir ein Bierchen kaufen. Dieser Umweg ist aber selbst bei unserem Durst zu groß. Unser Lager steht heute im kleinen Uferwäldchen der Ust-Anga. Das Wetter verwöhnt uns, weshalb auch hier keine Gelegenheit ausgelassen wird, in den sibirischen Gewässern zu baden. Jürgen hat aus seinem Kühlschrank das Thermometer mitgebracht, wir schätzen 17°C Wassertemperatur.
Am nächsten Tag führt uns Alexander Wladimirowitsch durch die Steppe zum Plateau, wo Wünsche war werden sollen. Als magische Boten der guten Geister taucht am Horizont eine Stute mit ihrem Fohlen auf und galoppiert uns entgegen und umkreist uns neugierig, um am besten im Wind Witterung aufnehmen zu können. Wir werden als wenig interessant eingestuft und die beiden verschwinden wieder. Wir sind angekommen an unserer Lagerstelle für die nächsten drei Tage hoch über der Aja-Bucht. Das Lager wird aufgebaut: Wasja hat mit einem kleinen Transporter neue Vorräte an produkty mitgebracht. Er wird auch immer Wasser aus dem Baikal herbeiholen. Einmal bringen wir vom Baden einen Kanister voll mit, das brauchen wir aber dann nicht mehr zu schleppen, gut so, denn es geht vom Ufer einen steilen Weg gut 100 Höhenmeter hoch. Dann lädt Alexander Wladimirowitsch einen Rucksack ab: „Santa Claus!“ sind seine Worte. Nun schwant uns, was die Magie dieses Ortes ausmacht, im Rucksack sind etliche Büchsen Baltika 3 – das Bier des russischen Reiches.
Noch mehr Ausrüstung bringt Wasja von seinem oben auf dem Plateau geparkten Transporter: Helme mit Geleucht, Klettergürtel und jede Mengen Seil und Kletterhardware. Alexander Wladimirowitsch bittet zum Training: Abseilen, Klettern mit Steigleiter und Seilklemmen. Wir trainieren für die beiden Höhlentouren, in eine enge horizontale Höhle und in eine Schachthöhle. Ich baue schon mal vor und erzähle von meinem Höhlenabenteuer im Elbtal in den achtziger Jahren, mit Narbezeigen. Das kleine Einmaleins des Höhlenkletterns haben am Vormittag dann alle durch, jeder hat sich abgeseilt und ist mit der Seilklemme geklettert. Nach dem Essen steigen alle in die Höhlenkluft. Helmut sieht sehr schmuck aus als kleine runde gelbe Fledermaus in seinem Overall. Fünf Meter nach dem Höhleneingang kommt schon für mich die Schlüsselstelle, hier komme ich nicht durch. Mal wieder ist der schönste Teil der Höhle für mich nicht erreichbar.
Aber ein Höhepunkt kommt noch am nächsten Tag. Wasja und Alexander Wladimirowitsch haben am Morgen schon an der Felskante zum Baikal gebastelt und Sicherungsösen gesetzt. Wir werden uns 100 m über dem Baikal eine Felsplatte ca. 15m abseilen und dann wieder mit den Steigklemmen, wir nennen die Dinger Fiffis hochklettern. Das ist großartig und auch anstrengend. Am Nachmittag in die Schachthöhle gehe ich nicht mit hinein – ich komm’ eben auch nicht mehr runter.

Sonntag, September 02, 2007

Ich komm' nicht hoch

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Alexander Wladimirowitsch sagt mir gerade: "Otlitschno!" Ausgezeichnet, so fühl' ich aber gar nicht. Ich krauche auf dem letzten Loch den Hang hoch, immer auf der Flucht vor Wasja. Er ist beauftragt, die Gruppe abzusichern. Wir sind auf dem Weg in das Sajan-Gebirge. Es ist eine herrliche Bergwelt. Der Weg führt uns von Arschan (900m) am heiligen Wasserfall vorbei durch den Canon der Kyngyrka auf ein Höhe von 1300 m. Nach vielen wackligen Brückenüberquerungen, steilen Auf&Ab erreichen wir endlich das Basislager. Es geht ans Lager aufbauen. Das heißt für uns Holz sägen und hacken. Alexander Wladimirowitsch sucht Material für Tee, Wasja versucht sich am Feuer und unsere Dolmetscherin ins Englische Nadja schnitzelt das Gemüse für die Suppe. Jens kriegt endlich das Feuer in Gang. Alexander Wladimirowitsch sagte sehr bestimmt von Anfang an, dass wir uns um Bier und Wodka selbst kümmern müssen. Deshalb trugen wir fast alle auch eine Flasche Wodka ins Basislager. Lange hält der mitgebrachte Wodka uns nicht am Feuer, dann in den Schlafsack.
Die erster Tour führt als Akklimatisierung entlang des Flusses durch die Schluchten. Mir gefällt eine Stelle als Bett im Moos so sehr, dass ich meine Freunde ziehen lasse und in das Moos lege. Wenige gefühlte Minuten später höre ich meinen Namen im Tal widerhallen. Ich winke mit meiner Mütze in die Berge. Die Freunde sind aber schon an meiner Bofstelle vorbei gelaufen, stellt sich heraus, als Jens von unten auf mich zu kommt. Die Freunde machen schon Pause und bereiten den Tee an einer Feuerstelle.
Alexander Wladimirowitsch hat inzwischen das Lager perfektioniert: Folien über dem Thingplatz, neues Holz zum Hacken und die Pfanne hat einen Stiel aus Eberesche.
Das warme Essen zum Frühstück ist zum Gewöhnen, heute gibt es Milchreis mit Rosinen. Wir starten zur Bergtour auf die Höhen des Sajan. Aus den Erfahrungen von Gestern habe ich gelernt und mir aus der Deckeltasche des Rucksacks einen Ranzen gebaut. Darin befindet sich ein Pullover und die Trinkflasche. Wieder komme ich nicht hoch: An der Waldgrenze bei ca. 2100 m lasse ich die Freunde ziehen. Die steigen noch 300 m höher auf den Kamm des Ost-Sajan. Der Abstieg geht dann steil und wegelos durch die Bergtaiga auf Moosteppich. Harry sagt: "So einen Teppich und ich brauch' kein Bett." Im Canon wird schnell ein Feuer entfacht und den guten Taigatee gekocht. Dazu braucht Alexander Wladimirowitsch nur wenige Minuten, um die Ingredienzien für den Tee zu sammeln. Für mich überraschend gehören auch Vogelbeerbaumbeeren dazu. Jeder Schritt durch die Taiga wird von wunderbaren Aromen erfüllt. Am Basislager ist unsere Crew immer am Kochen von Tee, Suppe und Wasser fuer Kaffee. Überhaupt sind wir immer gut bekümmert worden, mir wurde meine Seitentasche und meine Stöcke abgenommen. Ich bin ja immer der Letzte der Gruppe vor Treiber Wasja.
Das Ostsajan ist ein sehr schroffes und steiles Dolomitgebirge. Die Bäume reichen bis in die Felsregion, irgendwelche Matten und Wiesen gibt es nicht. Es ist ein raues und abenteuerliches Gebirge.
Zum Abschluss besuchen wirt noch in Arschan ein burjatisches Kloster - ein Datsan. In der kommunistischen Zeit sind alle alten Klöster restlos ausgelöscht worden. Die Burjaten verehren einige Standorte der ehemaligen noch als heilige Plätze, wie aber eben den Wasserfall oder einen markanten Felsen auch. Dieses neue Kloster ist scheinbar aus einem russische Bauernhaus mit viel Farbe und hochgezogenen Dach konvergiert worden. Es besteht erst wieder seit zehn Jahren. Ein Mönch verliest in einem Singsang mit minimaler Modulation seine Texte. Nach einigen korrekten Runden in Uhrzeigerrichtung verlassen wir das Kloster zu einem ersten Bier nach den vier Tagen.
Nun fährt uns Slawa ohne Umwege nach Irkutsk zurück. Der Verkehr ist recht chaotisch auf der Hauptstrecke, Rechts- und Linkslenker halten sich hier die Waage bei Rechtsverkehr. Problematisch ist das dann bei einem Überholvorgang. Und so sind die diversen Missgeschicke am Straßenrand mit Blechschäden und auf dem Dach liegenden KAMAS keine Überraschung.
Die nächste Tour soll in die Tazheransker Steppe zum Baikal gehen.