Freitag, Oktober 05, 2012

7 years bad luck

0 Kommentare
Eine gemütliche Tour über das Isergebirge.
Nach dem Sterntreffen der 6 Freunde in Görlitz am Bahnhof führte der Weg über verkehrsarme Straßen durch Niederschlesien nach Bad Flinsberg. Durch die Verspätung von Manne erreichten wir nicht mehr rechtzeitig die Gondelbahn auf den Heufuder bei Świeradów-Zdrój (Bad Flinsberg). Wir mieteten uns in die "Tiroler Hütte" ein, sehr empfehlenswert.
Am Morgen mein Missgeschick - Spiegel kaputt geschlagen.
Der Wirt meinte: "7 years bad luck!" Das Glück meiner Freunde überwog jedoch, die Gondelbahn nahm den Betrieb auf.
450 Höhenmeter geschafft

Leider fanden wir keine Logis in der Chatka Górzystów, aber die Wirtin meinte in Orle wäre das Zelten erlaubt.
Auf dem Weg nach Orle
Mondschein-Camping in Orle
Es folgten zwei Schleifen ohne Gepäck zu den Sehenswürdigkeiten des Isergebirges.
Selbsterklärend
Angelika und Andreas hatten uns angefunkt, wir verrieten ihnen unseren nächsten Etappenort: Autokemping Sedmihorki im Cesky Raj (Böhmisches Paradies).
Eingangstor ins Böhmische Paradies
... und so siehts im Paradies aus
Falkenstein bei Jetrichovice
Über Doksy und Jetrichovice endete die Tour am Mittag des 3. Oktobers im Trubel der Touristen in Hrensko. Scheene war's!

PS: Wisst ihr eigentlich, dass es in Czechland in den Supermärkten Ende September keine Weihnachtsangebote gibt? Schade wirklich.

Freitag, Mai 04, 2012

Im Reich des schlafenden Königs

0 Kommentare
31.3.2012, 13 km
Planmäßige Anreise mit dem Vindobona nach Wien-Meidling. Noch ist dieser Zug eine Empfehlung für Fahrradtouristen: Fahrradmitnahme von Hamburg-Altona bis Villach, leider über den Tag.

1.4.12, 93 km
Zum Einrollern wählen wir den Thermenradweg (Teil des Eurovelo #9 „Bernsteinweg“) auf dem Weg nach Süden. Anfangs pedalieren wir entlang des Wiener Neustädter Kanals, einem Denkmal der kaiserlich & königlichen Bemühungen für die Industrialisierung der Monarchie.
Der Türkensturz bei Seebenstein
DER TÜRKENSTURZ BEI SEEBENSTEIN
Im Jahre 1532 waren die Türken aufs neue in Ungarn eingefallen und weit ins Land vorgedrungen. Während ihre Hauptmacht die Festung Güns be­lagerte, brachen vereinzelte Horden auch in Österreich ein und gelangten auf ihren Raubzügen bis ins Pittental. Doch die Bauern von Seebenstein und Gleißenfeld taten sich zusammen, bewaffneten sich mit allerlei Hand­werksgerät und griffen die plündernden Scharen mit dem Mut der Verzweif­lung an. Es gelang ihnen auch, die Feinde zu zersprengen und aus dem Tal zu vertreiben.
Ein kleiner Trupp der Türken war dabei in den Wald oberhalb Seebensteins geraten und suchte sich auf versteckten Wegen der Rachsucht der zornigen Bauern zu entziehen. Da sah der Anführer der feindlichen Schar auf dem Weg vor ihm die lichte Erscheinung einer Frauengestalt. Voll Zorn über den letzten Misserfolg und in der Erwartung, hier leichte Beute zu finden, forderte der türkische Hauptmann seine Untergebenen auf, mit ihm dem Mädchen nachzujagen und es gefangen zunehmen. Lüstern und gierig eilten die Türken der Erscheinung nach, die vor ihnen floh, bis sie den Rand eines steilen Abgrundes erreicht hatten. Hier sprang die Heilige Jungfrau Maria - denn sie war es, die den Ungläubigen zum Verderben erschienen war - plötzlich zur Seite, während die Türken, blindlings weiter rennend, in die Tiefe stürzten, wo sie zerschmettert liegenblieben. Nur ein Mann blieb an einem Baum hängen und kam auf diese Weise mit dem Leben davon. Als man ihn gefangen vor den Anführer der Bauern brachte, erzählte er, wie die überirdische Erscheinung ihre Sinne verblendet und sie in den Tod geführt habe, dem er nur wie durch ein Wunder entronnen sei. (Quelle: Die schönsten Sagen aus Österreich, o. A., o. J., Seite 178)
In Grimmenstein in der Buckligen Welt finden wir hinter einem Spielgelände Platz für unsere Zelte.

2.4.2012, 62 km
Die erste Übung auf unserer Tour ist der Wechsel-Pass (980 m) hinüber in die Steiermark. Der Radweg ist jetzt als R12 gekennzeichnet. Das Profil bleibt bis St. Johann in der Haide bucklig.
Profil des steirischen Thermenradwegs R12: Vom Wechselpass bis Bad Radkersburg

Wir lernen Herrn Pußwald (fast 80) kennen. Ihm gehört das Kaufhaus und der Most-Schank hier. Die Urkunden über der Kasse bezeugen seine gesellschaftliche Präsenz als Bürgermeister a.D., Fremdenverkehrsobmann, Kirchenorganist und Jerusalem-Pilger. Er kann auf unsere Bitte hin, gegenüber auf dem kleinen Sportplatz zelten zu dürfen, sofort die richtigen Leute für die Erlaubnis anrufen. Ganz herzlichen Dank!
Übrigens sind das die letzten Maiskolben, 
die hier oben zum Trocknen hängen
Beim "Woaz schöln" wird das "Gschalla" bis auf zwei Blätter vom Kolben entfernt. Danach werden die verbliebenen Blätter von vier Kolben zusam­mengebunden. So wurde der Mais Jahr für Jahr im Wirtschafts­gebäude von Pußwald zum Trocknen aufgehängt, ehe der Kolben abgeriffelt und die Maiskörner als Futtermittel verarbeitet wurden. Nach getaner Arbeit gab es jedes Jahr frische Schmalzstrauben und Glühwein. "Das ,Woaz schöln' war nicht nur Tradition, sondern auch ein jährliches gesellschaftliches Ereignis in St. Johann", erzählt Pußwald mit ein wenig Wehmut. Quelle: Kleine Zeitung vom 18.10.2010.

3.4.2012, 81 km

Heute sollte es der wärmste Tag der Tour werden. Die Etappe erweist sich als weiter bucklige Radler-Kulturstrecke in eine bunte Frühlingswelt. Wir kommen am Rogner-Bad in Bad Blumau vorbei, das von der Friedensreich-Hundertwasser-Kommission ob seines Anstrichs lizenziert ist. Unsere Zelte bauen wir am Fluss Raab bei Fehring auf.

4.4.2012, 72 km

Bald ein Steak?
Unsere erste Einkehr erklingeln wir uns bei einer Straußenwirtschaft. Dies muss ich erklären: Wir sind in der Steiermark und es müsste Buschenwirtschaft heißen, wenn hier Einer seinen Wein verkaufen würde. Nein, hier werden alle Produkte aus dem Vogel Strauss angeboten. Ein Ei-rühert-Euch aus einem Ei vom Strauss entspricht einem Omelett aus 25 Hühnereiern, sage und schreibe 1,5 Liter. Das nenne ich rationelles Kochen. Aus den ca. 3,5 mm starken Schalen macht die Frau des Hauses allerlei Nutzloses zum Verschönern des Heims. Wir sind beim Straussenhof Donner.
Noch ein Huckel hinauf nach St. Anna am Aigen, dem Sitz der Gesamtsteirischen Vinothek, dann überqueren wir in Bad Radkersburg den Grenzfluss Mur und sind in Slowenien. Hier setzt sich das Hügelland als Süße Berge fort. Es dominiert der Obstbau und folglich auch der Obstbrand.

5.4.2012, 82,5 km
Rotunde des Hl. Johannes des Täufers in Muta
In Maribor erreichen wir die Drava / Drau, der wir nach einem Mittagessen beim freundlichen Chinamann (es gab bruzlige Ente für Helmut, weshalb er am Ende der Tour das als den kulinarischen Höhepunkt hinstellte) aufwärts folgten. Der Drauradweg führt hier sehr hoch in die Berge, wir nahmen den Straßenverkehr in Kauf, weil wir so auch öfter an einer pivnice halt machen können. Die Wetter­tendenz ist steil nach unten gerichtet. In der Zeit der Bofplatzsuche regnet es intensiv und wir lassen uns vom Gasthaus bei der Linde in Muta verleiten. Dieses Gasthaus befindet sich direkt neben der ältesten slowenischen Kirche, der Rotunde des Hl. Johannes des Täufers, die vom Papst Leon IX im Jahre 1052 geweiht wurde.
Am Abend erhalten wir nicht nur kulinarische und alkoholische Spezialitäten des slowenischen Kärntens (Koroška), sondern auch jede Menge Informationen über die Sehenswürdigkeiten dieser Region. Polona Simona, gestern hat sie ihren 30igsten gefeiert, macht uns mit ihrer Heimat bekannt. Helmut wird voll für die unglückliche steirische Klachlsuppe mit einem Pohorje Eintopf entschädigt. Es ist ein denkwürdiger Abend.

6.4.2012, 52 km

Eingang in den Glancnik-Stollen
Eine der empfohlenen Sehenswürdigkeiten steht heute auf unserem Plan – Der Glancnik-Stollen in den Petzen bei Mežica. In Prevalje finden wir aber erst einmal einen Radladen, wo Jens und Helmut sich ihre Bremsen erneuern lassen. Es wird sich heraus­stellen, dass das eine gute Entscheidung war. Doch es wird spät am Stollen. Wir sind zwar kurz vor 15 Uhr da, leider gibt es heute aber keine Befahrung mehr. Die Gewinnung von Blei und Zink hat im Meža-Tal eine über 400-jährige Tradition. Bei Žerjav gibt es noch einen Schacht mit angeschlossenem Hüttenbetrieb. Laut Rother Wanderführer Karawanken aus dem Jahr 1990 ist es das „Tal des Todes“.
Schacht und Hütte in Žerjav
In Črna na Koroškem ist der Wettertiefpunkt erreicht: Kalt, nass und ohne Hoffnung auf Besserung. Nach einigen Runden in Črna finden wir das Schild mit dem schlafenden Kralj Matjaž, das uns ein Appartement verspricht. Eine hilfsbereite Nachbarin ruft die Wirtsleute an und nach einigen Minuten beziehen wir das Ferienhaus. Noch am Abend reift der Beschluss hier bis Montag zu bleiben.
7.4.2012
Es wird der Tag der Bräuche und Legenden.
Gleich früh beim Morgenspaziergang fällt mir ein Mann auf, der an einem Draht ein rauchendes Etwas schwenkend mit schnellen Schritten die Straße rauf kommt. Er hat einen Baumpilz angezündet und vertreibt so die bösen Geister des Winters. Später sehen wir diesen Brauch noch im ganz großen Stil.
Dann kommen die Frauen mit Körben zur Kirche. Das ist die Speisensegnung. Hierzu wird das Essen für das Ostersonntagsfrühstück (Brot, Fleisch, 5 Eier, Meerrettich und Rotwein) am Ostersamstag in Körben in die Kirche gebracht und gesegnet. Die Speisen sind Symbole für Jesus Christus und die Kreuzigung.
Später kann ich auch zur Bildung von Legenden beitragen. Auf unserer kleinen Tour in die Seitentäler der Mežica unter dem Petzen besuchen wir eine Kneipe, wo wir sofort die gesegneten Eier dargeboten bekommen. Ich habe von Winni gelernt, wie man gekochte Eier ausbläst. Es gibt dafür stehende Ovationen der Gäste in der Kneipe. Vom Regen werden wir nach kurzer Zeit wieder in die Kneipe zurück getrieben. Die Wirtin reicht sofort mit dem Bier mir noch einmal den Korb, um vor den neuen Gästen das Kunststück zu wiederholen.
Der Berg Petzen
Einer hiesigen Legende nach wartet "König Matthias" (Kralj Matjaž) im Inneren des Berges Petzen mit seinen Getreuen auf eine Weltschlacht. Wenn sein Bart 9mal um den Tisch gewachsen ist, wird er kommen und alle Ungerechtigkeiten rächen.
Donnre, donnre, graue Petzen,
öffne deinen Felsenschlund!
Viel zu lang schon schläft das Heer des
Kralj Matjaž auf deinem Grund …
Heb das Schwert, entzünd das Feuer,
gib uns Freiheit, gib Courage!
Rette uns in Gottes Namen
vor dem Fremden – Kralj Matjaž!
Quelle: In der Verbannung/V pregnanstvu. In: Hartman, Milka: Der Frost verspinnt die Beete mir mit feinen Netzen. Aus dem Slowenischen von Erwin Köstler und Andrej Leben. Drava 2007, S. 16 – 17.

9.4.2012, 45 km
An einem solchen Tag muss man den Panorama-Weg unter der Olševa (Panoramska cesta Podolševa) fahren. Die Sonne regiert wieder den Himmel, die Berge sind mit Schnee bezuckert. Weiß-blaues Kaiserwetter.
Der Weg verläuft die Meža aufwärts in Richtung Koprivna, links weg zum Pass Spodnje Sleme. Ein Passat-Fahrer ist wieder umgekehrt und warnt: „Zu viel Schnee oben!“ Doch wir wollen selber sehen, selber auf den Pass. Da ist man dann auf ca. 1250 m.ü.A. bzw. m. i. J. Einige dutzend Meter habe ich dann wegen der Schneedecke bergab geschoben. Als ich aber sah, wie Helmut das in den Pedalen stehend meisterte, bin ich auch aufgesessen.
Dann auf dem Panorama-Weg guckt man in die Nordwände der Steiner- und Sulzbacher Alpen (Kamniško-Savinjske Alpe) – atemberaubend! Bei der Abfahrt nach Solčava zeigte sich die Nützlichkeit der Überholung der Bremsen vor ein paar Tagen in Mežica. Die kälteste Zeltnacht dann auf dem Autocamp Smica in Luče.


10.4.2012, 75 km
Keiner wankt in den Karawanken. Heute haben wir uns nochmal einen Pass vorgenommen, den Volovljek knapp über 1000 m. Eine besondere Belohnung war dann die Abfahrt hinunter nach Kamnik. Nun haben wir die Gegend Gorenjska Oberkrain erreicht. Auf dem Sportplatz von Podbrezje stehen dann unsere Zelte. 


11.4.2012, 36 km


Langsam aber sicher müssen wir unsere Rückkehr planen. Wir wollen uns auf dem Bahnhof in Jesenice (deutsch Aßling) informieren. Durch den Karawankentunnel gibt es aber nur noch D-Züge (ein einziger mit Fahrradtransport) und ganz früh ein Personenzug nach Rosental. Das hatte ich irgendwie anders in Erinnerung. Beim Kaffee in einer Konditorei schlägt Helmut die Fahrt über den Wurzenpass vor, um dann in Villach oder Klagenfurt in den Zug zu kommen, den wir in Wien am Samstag eh nach Dresden nehmen. So soll es denn sein. Wir fahren dann nur noch nach Dovje auf den Camping Kamne, den ich aus 2008 kenne. Das Wetter hat wieder einen Tiefpunkt erreicht. Als wir die „Alte Schmiede“, ein sehr schönes neues Restaurant verlassen, drascht es – hält fast die ganze Nacht über an. 

12.4.2012, 81 km

Vrata-Ta
Endlich hört der Regen auf – ich kann endlich pinkeln gehen. Was für eine Überraschung, der Vollmond steht über dem Triglav. Für die heutige Tour haben wir wieder Kaiserwetter.
Richtung Kranjska Gora gibt es dank dem 1967 stillgelegtem Teil der Rudolfsbahn ins italienische Tarvisio (Tarvis) einen schönen Radweg entlang der Save. Leider war dann auf dem Wurzenpass das Bunkermuseum noch geschlossen.
Kranjska Gora

Nachdem wir in Villach auf dem Bahnhof unsere Tickets für die Heimfahrt ab Klagenfurt gekauft haben, sind wir noch einige Kilometer die Drau abwärts gefahren. Hier gibt es eine Reihe von Denkmälern und Tafeln zum Kärntner Abwehrkampf 1918-1929
Hier der Text einer Tafel an der Drau bei St. Jakob im Rosental:

Im Zuge des Vordringens von SHS-Truppen ins Rosental wurde das Gebiet um St. Jakob im Rosental schon am 25. November 1918 besetzt. Die strategische Bedeutung dieses Raumes ergab sich daraus, dass hier mit dem Rosenbacher Eisenbahntunnel eine wichtige Verkehrsverbindung vorhanden war, die den SHS-Truppen Nachschubmöglichkeiten in personeller und materieller Hinsicht ermöglichte. Deshalb war dieses Gebiet besonders heftig umkämpft.
Schon am 6. Jänner 1919 wurden die SHS-Truppen im Raum Rosenbach, St. Jakob und Rosegg von Kärntner Abwehrkämpern (Gruppe Velden, Volkswehrkompanie Spittal, Rosegger und Maria Gailer Freiwillige) bis an das Nordportal des Rosenbacher Tunnels zurückgedrängt, ohne dass der Tunnel selbst genommen werden konnte. Der Bahnhof Rosenbach wurde besetzt.
Die amerikanische Miles-Kommission besuchte St. Jakob gleich zweimal (am 1. und 3. Februar 1919), um sich ein genaues Bild von der Situation und der zweigeteilten Stimmungslage in der Bevölkerung zu machen.
Nach dem Bruch des Waffenstillstandes am 29. April 1919 durch SHS-Truppen kam es auf der Linie Lavamünd-Rosenbach zu heftigen Kämpfen und zur neuerlichen Besetzung St. Jakobs. Schon am 30. April setzte die die Kärntner Gegenoffensive ein, in deren Verlauf es der Kärntenr Abwehr am 4. Mai 1919 gelang, das Nordportal des Rosenbacher Tunnels einzunehmen un den Eingang zu versperren.
Im Zuge der SHS-Generaloffensive ab 28. Mai 1919 mussten sich die Kärntner Abwehrkämpfer Anfang Juni 1919 in den Raum Faaker See zurückziehen, jedoch war die Volksabstimmung schon seit Mitte Mai 1919 in Paris beschlossene Sache.

So was schafft Wunden und Narben in der Seele der beteiligten Völker, die dann immer wieder aufreißen und heute im Streit um die Namensrechte für die Krainer Wurst und den Käsekrainer fort dauern.

13.4.2012, 46 km
Noch ein letzter Huckel und dann hinein nach Klagenfurt. Jens fragt die Taxifahrer nach einem Hotel und erhält die Empfehlung für die Pension Schmidt. Es ist dann die Pension „Alte Schmiede“ Nahe des Zentrums. Schee, guat und billi!

14.4.2012
Wir brechen zeitig früh 4:30 Uhr auf. Zum Glück rechtzeitig denn ich habe einen Plattfuß hinten. Aber geht noch: Es ist ein Schleicher, das Aufgepumpte hält bis zum Bahnhof. Wir bleiben mit den Rädern auf unseren Plätzen bis Dresden (bzw. Jens bis Berlin).

Sonntag, März 25, 2012

Lamento

0 Kommentare
Am Baikal hieß es noch: „Ich komm' nicht hoch, ich komm' nicht runter!“. Am mittleren Märzwochenende nahm ich an einer Wanderung des Sachsen-Stammtisches des ODS teil. Jetzt stöhne ich: „Ich komm' nicht mehr mit!“ Der Plan der Tour sah eine Wanderung ins Böhmische Mittelgebirge rechtselbisch mit Start in Decin vor. Eine ähnliche Route gingen wir mal um den 1. Mai 2009.
Die Teilnehmer neben mir waren Gert alias Alibotusch und

Die erste Rast war am Aussichtsturm rozhledna bei Velký Chlum. Unser Weg führte diesmal nicht vorbei am Vrabinec (Sperlingsstein) hinunter zur Elbe, sondern wir blieben oben auf den Pferdekoppeln. Der kurze Verschnaufer in der Kneipe in Lesná reichte nicht für einen Bissen vom Proviant, sondern galt dem Durst löschen. Bei Rychnov ließ ich abreißen und legte mich für eine Vesper und ein Verdauungsschläfchen nieder. Die Freunde zeigten mir auf ihren Karten und GPS-Dingern noch ihre weiteren Pläne. Gerts und meine Empfehlung war das Zelten bei der Deciner Baude oben auf dem Bukova hora am Fernsehturm. Aber auch der Ort Zubrnice spielte eine Rolle in den Plänen, denn wenn die Baude oben geschlossen ist, braucht man Wasser. Wir verabredeten ein beliebiges „Anzeichen“ oben am Turm. Ich freute mich auf mein Päuschen und hoffte nun meinen eigenen Rhythmus zu finden.
Ohne dass ich mich von dem ausklingendem Volksfest in Rychnov ablenken ließ, erreichte ich zum Sonnenuntergang die Deciner Baude auf dem Bukova hora am Fernsehturm. Bei meiner Aufklärungsrunde habe ich keine „Anzeichen“ gefunden. Ein Mann am Weg zu unserem alten Zeltplatz, der mit einigen elektronischem Gerät rum hantierte, zeigte mir den roten Weg und meinte, da seien die deutschen Kameraden abgestiegen. 
Also stieg ich noch bis Zubrnice ab, immer auf der Suche nach dem Lager der Kameraden. Erst in der Dunkelheit traf ich in Zubrnice ein und gleich erst mal in die Kneipe. Dort vermittelten mir freundliche Leutchen einen Pensionsplatz. Ich kehrte noch einmal zu der Runde in der Kneipe zurück und erhielt einige interessante heimatkundliche Informationen. Die Sudeten nannten den Bukova hora nicht etwa Buchenberg, sondern Ziegenstein. Und der autoritäre Genießer auf dem Březňák-Logo erhielt einen Namen: Postmeister Ziebich. 1942 liefert die Brauerei Bier für Rommels Afrikakorps. Und wie schmeckt nun das Bier? So!
Mit dem 7Uhr-Glockenschlag der Kirche stiefelte ich am Sonntag dann auf dem rotem Weg weiter. Meine Vorstellung war, die Kameraden in ihrem Lager zu wecken. Ich hatte mir schon ein Lied überlegt. So oberhalb vom Bahnhof schwand dann aber die Hoffnung, dass ich das Lager finde. In dem kleinen Dörfchen Liskov lud mich ein guter Op' zu einer Vesper ein. Ich folgte dann dem grünen Weg (Empfehlung des Op') über den Sokolí hřeben nach Velké Březno. Mit der Bahn dann zurück nach Potschappel