Der Letzte im Monat ist immer noch ein Regentag, wenn auch die Sonnenzeiten sich an die Stundengrenze annähern. Es hat heute Vormittag zu einem Spaziergang in eine Schlucht oberhalb von Devin gereicht. Das Hochwasser der Devinska Reka hat aber das Weiterkommen verhindert.
Schlucht der Devinska reka |
Vor 10 Jahren hätte ich vielleicht die glibbrigen Steine noch für günstig hingelegt empfunden und die 50 m überwunden, wo der Kunststeig durch die Schlucht sich fortsetzte.
Lakata - Schlucht der Devinska reka |
Dieser Abschnitt der Schlucht wird “Lakate” genannt und ist bei diesem Hochwasser sehr beeindruckend. Seitwärts geht noch ein Pfad zu einem Wasserfall hoch in die Wand, doch dieser Weg schien unter diesen Umständen auch nicht begehbar zu sein.
Also widme ich mich an diesem schaurigen Nachmittag, es drascht gerade, einer Sache, die immer geht: Der hiesigen Küche. Ich sitze in einer mechana mit viel Ethno-Musik. Natürlich dominiert der Grill - “skara”. Aber da übertreibt der bulgarische Grillmeister an sich es oft und das Fleisch ist sehr durch und tot. Die Salate sind in der Regel diverse Variationen des Schopski Salat. Aber es gibt auch tolle Überraschungen unter den Salaten, dann mit mehrheitlich Käse, eine Spezialität der Rhodopen. Persönlich liebe ich leider ja Gebackenes, auch da bin ich hier richtig. Ich habe mir schon öfters als Mezes zum Bier Parlenka po Rhodopski bestellt. Das ist eine Art Pizzateig bestreut mit weißem Käse - sirene … oder gerade eben mit Knoblauch. Tatsächlich findet sich auf den Speisekarten die Rubrik “mezeta”, also Kleinigkeiten zum Getränk. Gestern wählte ich daraus “sudshuk”. Es war eine gegrillte Wurst (ringförmig), für deren Würze sich kein Thüringer Rostbratwurst-Fleischer hätte schämen brauchen.