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Samstag, Juli 12, 2025

Fränkischer Adel in der Puzsta

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Eine kleine sommerliche Radrunde.
Die Burg in Gyula
Schloss Wenckheim
Das alte fränkische Adelsgeschlecht hatte gute Beziehungen zu den Habsburgern und erhielt zahlreiche Ländereien nach dem Rückzug der Osmanen. So auch hier in der Körös-Maros-Puzsta. Das Schloss ist von einem großen Naturpark umgeben.
Übrigens stammt hier aus Gyula der Vater von Albrecht Dürer, Goldschmied Albrecht Dürer, der Ältere.
 

Donnerstag, Juli 10, 2025

Wein unter dem Geschriebenstein

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Der Morgenprozess hakt noch ein Bisschen, diesmal fehlte ein Teil der Mokkamaschine. Trotzdem ein guter Start zu einer kleinen Radrunde zu den Weinkellern unter dem Geschriebenstein. Es galt einige Huckel auf rauen Wegen in einem Eichenwald zu überwinden. Ich erreichte die Keller bei Csak, leider ohne Ausschank. Ich bin dann rein nach Köszeg. Ich hatte eine Leberknödelsuppe und Dödelös. Diese kleinen Kartoffelknödel kannte ich von meiner Tour 2008, das ist wie früher in Ranis die Brockelzamte, genial. 
Zurück führte der Weg einige Kilometer über den Iron Curtain Trail. Hier zeigen die Grenzsteine die Jahreszahl 1922. Das ist das letzte Datum, wo die Ungarn Boden verloren haben. Es war das Jahr des Volksentscheids, wo sich die Burgenländer (außer Sopron) für Österreich entschieden haben. Wohl sehr weitsichtig gewesen. Das Wetter zwang mich in jedem Dorf zu einer Einkehr zum Abwettern der Regenschauer. 

Mittwoch, Juli 09, 2025

Ich habe jetzt auf meinen Reisen Dinge dabei ...

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Ich konnte nun im Laufe des Tages die ganze Infrastruktur des Campervans in Betrieb nehmen und mal ausprobieren. Halt ... eine Ausnahme: Die WEBASTO-Standheizung, die 10 Grad draußen wurden nicht unterschritten, glaube ich jedenfalls. Es ist frisch, fast stürmisch und es tröppelt ab&zu mal. Das Auto steht unter Strom, der Kühlschrank kühlt das Bier auf ECO-Temperatur und der Mokka war im Modus "HotPot" und 500 irgendwas auf dem Induktionsherd in 15 sec gebrüht. So schnell kochte das Wasser früher auf Armeebude nur mit dem Atomino. Ich habe den langen Schuhlöffel für Senioren mit. Vergessen zu Hause habe ich mein Essbesteck. Sowas kann man aber leicht in Ungarn nachkaufen. Die vorherrrschende Kleiderordnung hier auf dem Campingplatz ist der Bademantel. Hier kann ich Verbesserungspotenzial heben. Über Mittag war ich im Thermalbad Bükfürdo. Als Gast des Thermalcampings kriegt man ein Armband, weil der Eintritt in den Campingplatzgebühren enthalten ist. In einigen der Heilbecken (33 bis 39 Grad) soll man nur 20 min baden. Hier kann man die meisten Titten sehen, sie hängen aber an alten Männern. Im Erlebnisbecken erinnerte ich mich an den Strömungskanal, da waren wir im Sommer 1989 mit Loth auf der Tour vom Balaton nach heeme. All das schreibe ich mit Hilfe eines  halben Liter Kekfrankos.

Dienstag, Juli 08, 2025

Umgesattelt angekommen

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Nun hat es begonnen, eine neue Art auf der Lebensreise unterwegs zu sein. Es sind immer noch zwei Pedale zum Pedalieren, aber nur noch das Rechte gibt Gas. Start viertel vor Sieben am Stellplatz bei CDK. Tanken & Mittagsrast vor Linz an der Autobahn. Das sind Preise, da hat Thüringen noch viel Luft nach oben. Der Herr Rossberger hat sich per Display am Eingang als Gastgeber der Raststättenkette "Landzeit" vorgestellt und viel versprochen. Man muss es den Ösis aber lassen, es wird nicht nur so von "Gastlichkeit" daher gelabert, die zelebrieren es mit Qualität. Ein Rindergulasch mit einem Semmelknödel 19,95€, ein zweiter Knödel hätte 3,95€ obendrauf gekostet. Es war eine Autobahnraststätte, es gibt aber auch diese Autohöfe an Abfahrten, die wohl etwas preiswerter sein mögen. Bei Ried im Innkreis an der B141 warb ein großer Pylon für einen Autohof mit "McDonalds" und "Lusthouse". Beim Lusthouse meinen die bestimmt nicht meine Fresslust. Ab der Raststätte habe ich mich von mapy.cz navigieren lassen. Zügig erreichte ich gegen 16.00 Uhr nach 800 km den Thermal Camping in Bükfürdo, HU. 

Montag, September 02, 2024

Nun kommt er doch allein heim

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2.September 2024, Weiden am See
Heute eine Eisenbahnetappe im für alte Säcke so günstigem Bahnland Ungarn. Von Szolnok zum Keleti pu. in Budapest in einem STADLER-Doppelstockzug als Personenzug für 500 HUF. 
Im Personenzug kannst Du Dein e-Bike während der Zugfahrt aufladen!
187 km von Budapest nach Hegyeshalom im Regiojet kosten dann nochmal für Rad und Reservierung 1800 HUF. Zum Kopfrechnen: Für 1€ gibt es beim Geldwechsler an der Grenze 384 HUF. Von Hegyshalom bis hierher an den Neusiedler See dann knapp 30 km geradelt. Am Mittwoch die Rückreise direkt nach Saalfeld (Ankunft Do gegen 3 Uhr) in der 1. Klasse.

Sonntag, September 01, 2024

Ich wähle wohl nur noch aus Speisekarten

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31. August 2024, Gyomaendröd
Gyomaendröd: Ein Dorf für einen Ruhetag
Ein Ruhetag. Ich habe zwei Portionen gebackenen Blumenkohl und ein großartiges Pörkölt verkostet.

1. September 2024, Szolnok
Mit meiner Entscheidung zum Pedalieren weiter durch Ungarn ergibt sich auch: Ich wähle nicht. Und in der Tat sind mir dazu viele Gedanken während des Strampelns in der Hitze des Alföld durch den Kopf gegangen.
1. Es ist ein Theater
Ich verfolge ja dank des allfälligen Internets auf meiner Tour die Presse, bin mit Einschränkungen über die diversen Aufgeregtheiten zur Wahl informiert. Wer forciert diese Aufregungen? Die, die ihre Lebensplanung verkacken würden. Die Journalisten sind da nur willfährige Werkzeuge. Eine wirksame Wahl ist die Verweigerung dieses Theaters. 
2. Eine Wahl bewirkt nix
Mit einer Wahl von dem oder von der ändert sich nichts an den gesellschaftlichen Verhältnissen. Die Volksvertreter vertreten ausschließlich ihre eigene Lebensplanung. Die seltenen Ausnahmen (Allende in Chile) werden von den wahren Herrschenden blutig korrigiert. Neulich sah ich eine Unterhaltungssendung von Linda Zervakis auf pro7. Sie ließen da eine KI im Gewand der Linda Z. halluzinieren. Ich fand die KI-Idee am Ende der Sendung entlarvend. Man sollte doch wirklich ein Lokal aus einem Wahllokal machen. Das ist ganz nah an meiner alten Idee, dass ich mich mit einem Bratwurstrost vor das Wahllokal stelle und jedem für seinen zerissenen Wahlschein eine Bratwurst ausgebe. Bernhard hat uns erzählt wie das in Rumänien abläuft: Die Leute fotografieren in der Wahlkabine ihren Wahlzettel, um dann ihrem Bürgermeister, ihrem örtlichen Parteichef die korrekte Wahl zu bezeugen und die Prämie einzustreichen.
3. Historie
Immer wieder wird gefaselt, wir befänden uns in Zeiten wie zum Ende der Weimarer Republik. Das ist völliger Quatsch. Hitler hat die Macht ergriffen, die sie ihm angedient haben. Bei Wahlen war er nur dritter Sieger. Dem Geschichtslehrer will noch keiner was andienen. Es gibt ein großartiges Buch von Hans Magnus Enzesberger "über die verhängnisvollste Periode der deutschen Geschichte und über die herausragende Gestalt eines Mannes, dessen Biographie bislang nicht geschrieben wurde. Hans Magnus Enzensberger hat die Geschichte des Generals Kurt von Hammerstein aus allen erreichbaren Quellen recherchiert und entfaltet sie in einem Genre, das er beherrscht wie kein zweiter: in der literarischen Biographie. Kurt von Hammerstein war Chef der Reichswehr, ein Grandseigneur, ein unerschütterlicher Gegner des Nationalsozialismus, ein unbestechlicher Zeuge des Untergangs seiner Klasse, des deutschen Militäradels. Seinen Abschied nahm er, nachdem Hitler seine Weltkriegspläne 1933 in einer Geheimrede offengelegt hatte." (Wikipedia). Dieses Buch steht zu Hause bei mir in der Bibliothek. Übrigens, eine der Töchter von Hammersteins war mit Richard Sorge verheiratet.
Die Ungarn machen für ihre Armee mit Witzen ...
... und aufgebockten Jagdhubschraubern Reklame. 

Freitag, August 30, 2024

Weiter unterwegs nach Babadag in Ungarn

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29. August 2024, Bekeszsaba
In Curtici bin ich gegen 5 Uhr morgens angekommen. Das sind 5 Minuten Verspätung. Es lohnt sich also reichlich Personal mit Pfeifen an der Basis einzusetzen. Nicht wie bei der DB: Pfeifen im Management. Es ist faszinierend, wie durch Pfeifen und LED-Lampen schwenken eine neue Lok in Brasov bereitgestellt und rangiert wird. Es braucht dazu mindestens vier Fachkräfte. Ich habe eine Platzkarte für den ersten Wagen nach der Lok und kann so in bewährter Art mein Rad an der Zugschlusstür mit einem Spanngurt befestigen. Wieder knöpft mir der Schaffner den kompletten Personentarif fürs Fahrrad ab. Mit Bon! Mein Fahrrad trägt mit Stolz den Namen "EbsEls" und ist jetzt von der CFR als Person anerkannt.
Varsand, das letzte Dorf in Rumänien
Zum Sonnenaufgang habe ich den Grenzübergang Varsand nach Gyula (Ungarn) erreicht. Ich mache noch ein paar Schleifen zum Vernichten der restlichen Lei, die nach dem Tauschen in Forint im scimb de valutare übrig sind.
Die Kastenburg in Gyula
Gyula ist die Hauptstadt der rumänischen Minderheit in Ungarn. Es gibt hier eine faszinierende kastenförmige Festung und ein Heilbad. Das ganze Städtchen ist von weiteren Festungsanlagen und Wehrgräben gekennzeichnet. Das Burgbad "Várfürdö" ist sicher eine zweite Reise wert. Ein schöner Radweg führt mich mit vielen Fröccs nach Bekeszsaba. Das GooglePhone übermittelt mir die Hitzewarnungen der Ungarn, mal sehen, wie es morgen weiter geht.

30. August 2024, Gyomaendröd
Das ist kein Rasen
Die Entscheidung: Ich bin weiter pedaliert. Den Leitfaden bildet der Fluss Kettös-Körös, ein echter Steppenfluss. In Köröstarcsa erreichte ich den Deich des Flusses. Es war ein lockeres Pedalieren. 
Beim Dorf Köröstarcsa
Unterwegs gab es eine Anglerkneipe mit einer lockeren Gemeinde, die mich alle mit Handschlag begrüßten. Ich erhielt zu meinem Bier eine Kostprobe der hiesigen luftgetrockneten Paprikawurst. Die Schärfe ist nur mir einer kalabresischen Salami zu vergleichen ... großartig! Morgen werde ich diese interessante Gegend in einem Ruhetag verkosten.

Montag, September 25, 2023

Auf der großen Insel Csepel

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Weiter geht es aufwärts der östlichen Seite der Donau nach Norden. Ich bin von meiner edelsüßen Paprikawirtin in Kalosza mit einem Kaffee schwarz verabschiedet worden. Es droht kaum noch Regen. Die Strecke liegt vor mir.
Harta / Hartau
Ich komme nach Harta/Hartau. Hier entdecke ich eine interessante Gedenktafel.
Eingezeichnet in der Großungarnkarte
Es sind die 1946/48 nach Harta umgesiedelten Leute aus Bergungarn/Slowakei und der Vojvodina/Jugoslawien aufgelistet. Es schien Platz zu sein, nachdem die Donauschwaben weg waren. Ich muss noch recherchieren, ob es auch damals in Ungarn "Vertreibungen" gab.
Es gab dann eine sehr lange trockene Strecke, die noch auf dem Deich mit einem Grasweg von Schafen kurz gehalten gewürzt war. Bei Szalkszentmárton bin ich runter von dem Track, den selbst mapy nicht für Straßenfahrräder empfohlen hat. In diesem Szentmárton bin ich dann gekreiselt nach einer Kneipe. Gefunden! Meine Bierbestellung wurde von dem Mädchen gleichmal mit einem Schnaps geupdatet: "Jägermeister?" "Palinka," war mein Wunsch, es wurde ein Großer. Sie sprach viel und G.s.D. leidlich englisch. Nach dem üblichen Woher&Wohin hat sie Deutschland über den grünen Klee gelobt. Sie wollte dann einge Begriffe, die sie deutsch auf einen Zettel kritzelte, übersetzt bekommen. Verpiss dich habe ich mit shut up, get out übersetzt, für fick dich fand ich nur fuck you. Sie schien mir entgeistert, ich riet den Zettel zu zerknüllen. "In the garbage," war ihre Reaktion.
Nun bin ich in Rackeve am Südzipfel der großen Donauinsel Csepel, die bis nach Budapest hinein reicht. Hier übernachte ich in einer ungarischen Nachbildung einer Jurte. Da hammer das ooch abgehakt.

Sonntag, September 24, 2023

Der schärfste Ort in Ungarn

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Batya - der schärfste Ort in Ungarn

Auf den Feldern vor dem Dorf

Das ist für die Touristen

Die Ernte wird raffiniert

Die Netze sind mehr als ein Meter lang

Samstag, September 23, 2023

... und er lebt noch

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Die Wetterkugel im Internet prophezeite für den Freitag den letzten heißen Sonnentag. Ein Ausflug durch die Weinfelder von Villány nach Siklós war der Grund, weshalb ich diesen Schlenker aus dem Donautal gemacht habe. Sie haben hier richtige Radwege angelegt und sauber ausgeschildert. Jede Pince gibt noch zusätzlich zu Abstechern Anlass.
In Siklos galt es im Schloss noch die Legende vom Kapitän Tenkes zu prüfen. Und er lebt noch.
Die Burg Siklós
2023 wird der 60. Geburtstag der Serie gefeiert. Die meisten aus dem Cast sind schon tot.
60 Jahre Kapitän Tenkes und Eckbert
Die Weinernte läuft schon. Teilweise maschinell, aber bei den kleinen Bauern ist noch traditionell die ganze Familie im Einsatz. Die gaben mir dann zwei Hände voll frisch geerntete Trauben geschenkt.
Die waren süß!
Heute nun in Regenpausen nach Mohács. Seit ich angekommen bin drascht es. Mal sehen, wie es morgen weiter geht. Das Regenrisiko soll am Sonntag geringer werden.

Donnerstag, September 21, 2023

Villány burgundi

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Die letzte Etappe in Serbien war noch Mal eine Herausforderung. Der Radweg ist bestens ausgeschildert, nur die Straße vor Backy Monostor noch nicht gebaut, eine Rasputiza in Sand für ca. 2 km. 
Rasputiza in Sand
Ich bin ja immer noch im Gebiet der Militärgränze mit einem großen Mix von Völkerschaften. Mir macht es immer Spaß an den Kirchen oder an den Häusern diese zu bestimmen.
Haus in Bezdan, Serbien
Haus in Lippwar, Lippó, Ungarn
Serbisch-orthodoxe Kirche, Lippó
 In Csátalja fand ich das von einem Schweizer geführte Kek Haz "The Blue". Ich habe mich noch für einen kleinen Schlenker zum Villány burgundi entschlossen. Wie vom Monteur in Sanski Most prognostiziert, hielten seine Plastikpedalen zwischen 500 und 1000 km. In Villány fand ich einen "Ich habe Alles"-Laden, der mir tatsächlich Pedalen verkaufen konnte und sogar einen korrekten Schlüssel für die Montage hatte.
Nun habe ich mich von einem Yankee aus Pennsylvania in eine der höggscht prämierten Wineries in Villány "Maul Zsolt" locken lassen. Nach dem Malbec in Bulgarien darf ich hier die Bordeauxrebe Carmenere entdecken und verkosten, LILLA 2019. Zuvor hat mich der Name HEDONISTA 2019 zu einem Merlot verführt. LILLA ist mein Favorit.
Winery "Maul Zsolt" in Villány
Abschluss mit einem Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc & Merlot, DAVID 2018. Mir gegenüber ist ein Schild "WEIN und FREUNDE, je älter, desto besser."
 

Freitag, September 01, 2023

In der Militärgränze

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Die Tour beginnt mit einfachem Pedalieren zum Drau-Radweg. Ich bin hier in der "Militär-Gränze". Man möge glauben, dass die Verwendung der Präposition "in" hier falsch sei. Aber in der Tat, die Habsburger haben sich zur Abgrenzung zum Osmanischen Reich nicht mit einem 5 Kilometer Grenzstreifen zufrieden gegeben. Es waren 50.000 Quadratkilometer und die erstreckten sich zuletzt über eine Länge von 1850 km. Erst wenn ich die Save überwunden habe und in Bosnien bin, habe ich die "Militär-Gränze" durchradelt. Im Namen "Vojvodina" versteckt sich noch heute dieses Grenzgebiet. Es war viel Platz für viele Volksgemeinschaften. Auf meiner Strecke wechseln sich die kroatischen, die schwäbischen und die ungarischen Dörfer munter miteinander ab. Bogdasa präsentierte sich als Holzschnitzerdorf. Ein gewisser Einfluss aus der Maramures war nicht zu übersehen. 
Holzschnitzerdorf Bogdasa
In der heutigen Zeit der "Großen Tranformation" hat in Felsőszentmárton ein Holländer einen Camping eröffnet. Vor der Kneipe in Felsőszentmárton grüßte Einer, es war der Holländer. Wir quatschten ein Bisschen, er will in den nächsten Tagen noch ein weiteres Etablissement im Ort kaufen. Der Platz schien mir aber lausig und die Sonne stand noch hoch ... also weiter. Ich habe mir über booking.com das Vendeghaz "Sonnenblume" in Kastélyosdombó für 45€ gebucht, großartig!
Der letzte Abschnitt bis Barcs des Drau-Radwegs durch einen naturgeschützten Auwald war sehr interessant. Er führte immer wieder durch Überschwemmungsgebiete der vor Monaten katastrophalen Niederschläge in Slowenien. Ich habe noch eine Runde durch Barcs gedreht, dann ging es über die Drau-Brücke nach Kroatien. Gleich nach der ehemaligen kroatischen Grenzabfertigung lud mich der feine Duft von Geschmorten und Gesottenen ein.
Das war das Willkommens-Menue
Ich hatte das Frühstücks-Menue: Ich hatte eine zünftige Bohnensuppe, zwei Kolbasza und eine Zwiebel. So wunderbar hat mich Kroatien noch nie Willkommen geheißen. Über zwei Hügel und etliche Stopps für Bier führte mich mein Weg nach Daruvar, einer Weinstadt. Ich habe ein Zimmer im Weinkeller Kobacevic in Daruvar. Die Gastgeberin arbeitet bei einer Bank und wird mir meine alten Kuna von 2013 umtauschen.

Donnerstag, August 31, 2023

Start der Never-Comeback-Tour

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Es war 5:26 Uhr als ich Alexa fragte: "Wie spät ist es?" "Es ist 5 Uhr 26", sagte sie. Da hätte das Gerät mich schon zweimal wecken sollen. Also raus aus der Horntzsche und ohne Frühstück den Schienenersatzverkehr zum Bahnhof Könitz gestartet. Das sind ca. 10 km bis zur Abfahrt um 6:59 Uhr. Zug erreicht, erste Herausforderung bestanden. In Leipzig dann das Fahrrad demontiert, gefaltet und verpackt. Im IC einen schönen Platz für das große Gepäckstück in der Garderobe der 1. Klasse gefunden. Beim Aussteigen in Dresden Hbf musste einer der Schaffner noch ein Bisschen besserwissen, es sei doch ein Fahrrad. Die Schaffnerin der DB im EC nach Budapest meinte bloß ich sollte das Rad wie Handgepäck verstauen.
 
Ein Platz in der ersten Klasse
Es war also eine gute Idee mit der 1. Klasse Fahrkarte. Nur einmal musste ich umziehen, weil welche mit Platzkarten kamen. Bis Prag hatte ich einen interessanten Reisepartner. Alexander Alexanderowitsch S., ein junger Dandy, der sich für Klippenspringen interessierte. Ich empfahl ihm den Staatsbruch in Lehesten und die Stari Most in Mostar, was er sich auch sofort in sein Handy notierte. In Budapest checkte ich dann nach 21 Uhr ein, duschen, schlafen, viel dussliges Zeug geträumt.
Von nun ab per Rad
Ich liebe es, wenn ein Plan aufgeht. Der Schaffner grinste als er zu meiner Fahrradkarte noch den Perso kontrollierte. Nun ist es amtlich: Der Pensionär fährt in Ungarn kostenlos Bahn! In Szentlörinc starte ich nun die Never-Comeback-Tour ... für mein Fahrrad. 

Samstag, April 08, 2023

Auf dem Tokaj-Berg liegt Schnee

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Ich habe mir zwei Ruhetage gegönnt. Eine Ausrede habe ich auch - das Wetter. Seit Donnerstag kreiselte ein Schneetief über Ostungarn, Tagestemperatur max. 3°C, Schnee rieselte fast den ganzen Tag herunter und blieb aber nicht liegen. Den ersten Ruhetag verbrachte ich im Barlang Fürdö, dem Höhlenbad in Miskolctapolca. Ich bin mir nicht sicher, ob das früher schon so war: Sie haben jetzt zwei Becken in der Höhle, eingangs so ca. 28°C, dann weiter hinten (man muss einen kurzen trockenen Gang lang patschen) sind es dann bis zu 35°C. Immer mal lassen sie eine Strömung durch die Gänge rauschen. Dann kann man sich schön
rasant treiben lassen. Ein großer Spaß für jung & alt (wie ich). Kostenpunkt für 4 Stunden Badespaß: 12 €. Halte ich für angemessen, wenn man bedenkt, draußen schneit es. Fast alle Erwachsenen hatten ihr Smartphones mit beim Baden und knipsten wie die Wilden. 
Für den zweiten Ruhetag (Karfreitag) musste ich in meinem Vendeghaz (Gästehaus) verlängern. Es bedurfte früh um 8 Uhr keiner Worte, der Wirt erkannte meinen Wunsch im Schneetreiben. Vormittags machte ich ein Nickerchen, gegen Nachmittag legte sich der Niederschlag. Ich startete zu einer Schleife um Miskolc. 
Das Steuergrab
Ich entdeckte ein gigantisches Steuergrab, die Rekonstruktion der Burg Diósgyőr. Die Burg aus dem 14. Jhdt. ist mit ihren vier mächtigen Ecktürmen als Kastellburg sehr beeindruckend. Die Wirtin der kleinen Csarda neben der Burg meinte, dass sie schon zwei Milliarden Forint verbaut haben. Nun aber neigt sich der Untergrund und es macht sich allgemeine Rat- und Baulosigkeit breit.
Soviel Milliarden hatte Ludwig I. Der Große nicht gehabt
Heute bin ich nun endlich weiter, auf kleinen Dorfstraßen bis zur Theiss, dann aufwärts nach Tokaj. Interessant sind die Botschaften der ungarischen "Reichsbürger" als Kunst am Bau.
Am Trianon Ter in Tiszalúc
Zweimal traf mich auch ein Sonnenstrahl, zweimal habe ich die Theiss überwunden. Auf der Fähre bei Tiszalök wohl seit 1987 zum sechsten Mal.

Dienstag, April 04, 2023

Unter den Sternen um Eger

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Es war ein entspanntes Pedalieren den Fluss Ipel/Ipoly aufwärts durch den aufbrechenden Frühling bis in die Gegend von Luzenec. Bei Rarospuszta gibt es einen kleinen Grenzübergang über die Madach-Brücke.
Dort bin ich nüber gemacht ... wieder nach Ungarn. Bei Litke krachte es in meinem Rücken, im Norden. Es braut sich ein mächtiges Gewitter zusammen. Ich schaffe es mit Hilfe zweier Kneipen in den Dörfern, die den Vornamen Karancs... tragen, halbwegs trocken Salgotarjan zu erreichen.
Ungarns höchster Berg: Der Kekes (1014m)
Nun soll es um das Matra-Gebirge herum nach Eger gehen. Es ist eine hucklige Strecke. Ich komme an diversen Gewerbebetrieben vorbei: ALSTOM, eine Fabrik für Verteidigungstechnik und letztendlich an einer Brennerei.
Der "Anteil der Engel" führt bei mir sogar vor dem Tor zu Promillewerten.
In Eger besuche ich die Burg und das Tal der schönen Mädchen.
Hier schreibe ich nun bei einem Riesling diese Zeilen. 
Natürlich kommen später noch einige Gläser Erlauer Stierblut oben drauf. Seit gestern ist es kalt geworden, sehr kalt.

Samstag, April 01, 2023

Absturz

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Der gestrige Tag fing schlecht an und endete mit Crash. Mein Magen hat die Speisen aus der Selbstbedienungs-Armenküche als überlagert abgewählt. Ich musste nachts zum Kotzen raus ... damit war es aber getan, das Frühstück in meinem kleinen Easy Star Hotel machte keine Schwierigkeiten. Ich konnte die Flucht vom Moloch Budapest starten. Mein Weg führte auf die Donauinsel Szentendre Sziget. An der Nordspitze bei Kisoroszi hatte ich auf der Karte einen interessanten FlySpot gefunden.

Plintenburg
In der Tat es ist ein schöner Film mit der Burg Visegrad geworden. Doch gegen Ende geriet ich in Stress. Als ich das Fluggerät zurückholen wollte, gab es Alarm - Batterie down. Beim automatischen Landen geriet ich in die Nähe der Baumkronen. Manuell machte ich es nur noch schlimmer, Absturz des Fluggeräts aus reichlich 5 Metern Höhe, Gimbal kaputt. Fliegen tut sie noch, ich würde nur nichts zum Steuern auf dem Monitor des Smartphones sehen.
Die Fähre nach Nagymaros
Heute nun mit Hilfe zweier Donaufähren bin nach Szob gefahren. In Szob mündet der kleine Fluss Ipel/Ipoly in die Donau und bildet aufwärts seit 100 Jahren die Grenze zwischen Ungarn und der Tschechoslowakei bzw. Slowakei. Er wird nun auch meinen Weg nach Osten leiten. Heute bin ich in Sahy/Slowakei.

Donnerstag, März 30, 2023

Mythbuster

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Nach dem kleinen Ausflug mit dem Sachsenstammtisch und zu Gert mit seinem Kater gab es gestern eine entspannte Zugfahrt nach Budapest. Mir fällt es immer leichter, fies zu sein. Ich scheuchte das kleine zarte Mädchen von meinem gebuchten Fensterplatz hoch mit den Worten: "Da sitze ich!" 

Heute nun ein Tag in Budapest als mythbuster. Ich habe dem Gert nie geglaubt, wenn er behauptete, dass Rentner umsonst in Ungarn mit der Bahn fahren können. Der alte Plan zu dieser kleinen Ostertour bestand darin, mit dem Zug weiter nach Pecs zu fahren. Also bin ich zum Keleti und programmierte mir am Automaten eine Bahnverbindung: Nach Pecs, Abfahrt gegen 10 Uhr, Fahrradmitnahme und Reservierung. 

Das ist das Ergebnis, der Gert hat Recht.
Laut Gerüchten am Sachsenstammtisch soll es diese Freifahrten für uns 65Plusser auch in der Slowakei geben. Ich bleibe dran.

Dienstag, Mai 17, 2022

Nun geht es heim

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Den Ruhetag in Szeged habe ich genutzt, um die Heimfahrt zu organisieren. In den letzten Tagen lief der Antrieb des Fahrrads total trocken, die Kette knarzte und quietschte. Manchmal hatte ich schon den Eindruck eines größeren Fehlers. Doch ein Fahrradmechaniker in meinem Alter holte sein Wunderspray, ich sollte das Fahrrad mit gebremstem Hinterrad halten und er ließ behutsam die Kette unterm Spray gleiten. Das Rad "schnurrte wieder wie ein Kätzchen" (Zitat Mechaniker Wenzel aus RU-Cumbach) wie am ersten Tag. "Dafür brauchst Du mir nichts bezahlen", stellte sich heraus, dass der Mann auch ein wenig Deutsch sprach. Es ist nämlich furchtbar, was ich für ein Gestammel hier in Ungarn aufführe, um meine Wünsche artikulieren zu können. Ich vermische alle Sprachen ... und das Gestammel enthält nur 1 1/2 Worte auf Ungarisch. Im Barbershop sprachen die Barbiere englisch, hier war es einfach, meinen Kopf wieder zu zivilisieren. So hätte ich eigentlich die Tour fortsetzen können, aber auch am Bahnhof konnte ich eine Reservierung mit  Fahrradtransport in einem der stündlichen InterCity nach Budapest erstammeln. So waren die Messen gesungen und die Tour endet nach 40 Tagen im Sattel.
Die Kathedrale in Szeged. Für ein angemessenes Abschlussessen fuhr ich vor die Deiche der Theiß, wo die Häuser wegen der regelmäßigen Hochwasser auf Stelzen stehen. 
Übrigens haben Ralf und ich bei unserem Start der Serbientour 2006 diese Überschwemmung gesehen. In einer Csarda hatte ich als Vorspeise mehrere Nacken von Welsen, paniert und spicey. Ich habe das gegessen wie Hähnchenflügel, mit den Fingern. Als Hauptgericht ein Paprikasch vom Wels mit hausgemachten Nudeln. Das war alles so gut, ich brauchte nicht mehr auf das Weinfestval.
Jetzt bin ich in Budapest. Hier kann ich bisher die häufigen Schauer heute gut abwettern. Morgen fahre ich über Wien heim. Bis Wien gibt es eine Fahrradreservierung ... dort muss ich sehen. Die Fahrkarte für 22.000 HUF wird bis Saalfeld gelten und ist ohne Zugbindung ab Wien. 

Sonntag, Mai 15, 2022

Jó estét Magyarországon! (79 km)

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Ich dokumentierte diese Reise auch auf Polarsteps. Das ist eine App, wo man immer mal seinen Standort mit einem Foto und Notizen veröffentlichen kann. Daraus wird die Route auf einer Karte dargestellt. Ist natürlich alles mit den üblichen Datenkraken verbandelt, weshalb ich das auch bisher nicht als Widget auf meiner Webseite eingebaut habe. Die hoffen, dass man dann bei ihnen davon ein Fotobuch bestellt.
Letzter Tag in Rumänien!
Heute morgen habe ich den letzten Standort in Rumänien mit diesem Bild und Text eingegeben und damit wieder mal mein Gefühl offen gelegt, dass ich jedesmal beim Verlassen von Rumänien habe.
Nun bin ich in Szeged. Der Typ, der die FeWo vermietet, ist offensichtlich ein Geek. Elektroauto NISSAN Leaf, für die Haustür musst du dir als Gast die NUKI-App auf dein Handy laden - elektronisches Schloss und zur staatlichen Registrierung wird kein Formular ausgefüllt, sondern ein Video-Ident-Verfahren gestartet. Daran ist er aber gescheitert, meinen Perso hat seine App nicht zu scannen vermocht.
Seit ich in Ungarn bin habe ich noch kein einzigstes Bier getrunken. In Szeged ist Wein-Festival. Die Weinmeile in Naumburg mag ja lang sein, aber soviel pincen wie hier hat Naumburg nicht. Hier sind bestimmt 80% aller ungarischen pincen vorstellig. Dazwischen spektakuläre Fressangebote. Diese Aufgabe habe ich mir aber für morgen Abend aufgehoben. Heute hatte ich nur einen gespritzten Rosé aus Villaný und einen Grünen Veltliner vom Balaton.
Nun gab es doch noch ein Bier ... und das kam so. Ich hatte noch immer nicht das ungarische Essenserlebnis. Von der Weinmeile musste ich weg, zu viele Leute. Ich radelte weg vom Zentrum und fand einen "magic garden". Das war aber eher so ein neumodischer Hipsterladen mit amerikanischen Gerichten und sexuell indifferenter Bedienung. Dort hatte ich nur drei Gespritzte. Ein paar Dutzend Meter weiter, eine Csarda! Ich fragte scheu, ob es noch was zu Essen gibt. Ich war der einzigste/letzte Gast. Der Ober ließ keinen Zweifel, hier gibt es was Ungarisches. Ich hatte ein Bohnengulasch - babgulyás. Umwerfend. Den Abschluss bildet nun ein Pflaumen-Palinka. Es ist 21 Uhr, hoffentlich lässt mich das NUKI-Schloss noch rein.