Im Hintergrund der Durmitor |
Ein schwerer Tag. Gestern ging es noch hoch her. Ich durfte direkt neben einer Kneipe bofen. Dort waren offenbar etliche Leute, die mich schon auf der Straße gesehen haben, zum Beispiel in Zlatibor. Da kam andauernd ein neues Bier an meinen Tisch. Zum Abschluss gab es noch das Finale vom Confed-Cup. Nach dem 3:0 der Brasilianer waren meine Bier aufgetrunken und ich bin in die Bofe. Am morgen gegen sieben mit einer halben Packung Waffeln losgefahren. Dass es erstmal hoch ging war klar und ich kurbelte auch fleißig hoch. Da ich mittlerweile alle Mützen verloren habe, musste ich mir ein T-Shirt als Turban binden. Auf der Hochebene, man ist eben nicht einfach oben, ging es schwer gegen den Wind.
Die Brücke über die Tara-Schlucht |
Endlich dann die Abfahrt in den Tara-Canon. Grandios! Marke Verdon, so wie ich das von den Fotos kenne. Die Straße führte über eine Brücke, ich tu mich mit Höhe schätzen schwer, sage aber mindesten 100 m. Ganz unten die Tara, ein glockenklarer Wildwasserfluss. Als Sensation wirde hier selbstverständlich ein Rafting durch die Schlucht angeboten. Die Schlucht ist ca. 50 km lang und unbegehbar, wirklich keine Chance. Der Canon ist reichlich 800 m tief. Denn diese Höhenmeter musste ich mich wieder hochkurbeln, zu den restlichen Waffeln nur ein Sandwich mit hart gerbratenem Fleisch (unkaubar) und Käse. Nach drei Stunden oben endlich angekommen ging es durch Prärie oder besser Pampa mit schwerem Gegenwind. Im Hintergrund der Fiz Roy pardon der Durmitor, die Ilusion von Patagonien war perfekt. Und ich ständig am Abnehmen, tatsächlich habe ich mehrmals geschoben. Dann das Ortsschild "Zabljak" garniert mit einem Haus und dem großen Schriftzug "Restoran". Alles nur eine Fata Morgana, es waren noch etliche km vorbei an übelsten Roma-Lagern hinein nach Zabljak, die Verheißung.
Glockenklare Tara |
Ich war vor einigen Tagen in Zlatibor, ein äußerst hübscher Ort. Hier sieht alles aus wie Abriss. Naja, Restorans und Hotel gibt es. Und an manchen Stellen ist es auch sehr schön. Über allem thront der Durmitor. Den werde ich morgen angehen, ich gönne mir hier zwei Ruhetage. Der Wolf ist nämlich auch noch nicht weg.
Viele Grüße von Unterwegs
Eberhard Elsner
Eberhard Elsner