Mittwoch, August 31, 2022

Auf der Heimreise

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Die Aufgabe besteht darin, einen Zug über die Alpen zu finden, der auch mein Fahrrad mitnimmt. Zur Auswahl stehen die EC von Venedig oder von Bologna nach München. In beide EC kann ich in Verona am Nachmittag zusteigen. Also habe ich mich zielstrebig nur Straßen nutzend von Triest auf den Weg gemacht. Die Motivklingel schellte nie, keine Bilder. Gestern erreichte ich gegen 18 Uhr Latisana.
Heute gab es auf der Route einen speziellen Radweg an der Lagune von Venedig. Leider konnte ich die Serenìsima repùblica nicht am Horizont identifizieren. Aber ich habe Flamingos gesehen. 
In Portograndi habe ich mich nach Norden nach Treviso gewendet. Dort auf dem Bahnhof erhielt ich einen Zettel mit einer Callcenterrnummer der ÖBB. In der Tat konnte ich für den Donnerstag, 1. Sept. 22, eine Reservierung für mein Rad auf dem EC um 17:00 Uhr ab Verona ergattern. Nun habe ich ein Ticket als 4seitiges PDF, das ich noch irgendwo ausdrucken lassen muss. Laut der Ticketmail sitzt das Madlotschka vom Callcenter in Mailand (oder sonstwo). Als ich ihr meine Mailadresse buchstabierte, kamen gute Vibes durch das Telefon. Sie erkannte den Zusammenhang der Mailadresse mit meiner Fahrradtour.

Montag, August 29, 2022

Ruhetag mit einigen Höhenmetern

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Gleich über die Straße ist ein kleiner Lebensmittelmarkt. Die Versorgung der Frühstücks- und Abendjause ist gesichert. Nun habe ich auch einen Korkenzieher aus dem EUROSPAR für sage&schreibe 7 € und ich komme an den guten Bianco ran. Dazu ein edler Schinken und ein Pecorino, wieder ein italienischer Moment für den Ebs.
Bei mir gleich um die Ecke, das brutalistische Krankenhaus von Triest. So was gibt es nicht nur in Schumen, Bulgarien.





Der heutige Ausflug auf dem Rosandratal-Radweg (Pista ciclopedonale "Giordano Cottur") als Bilderserie.
Abschluss am Kai, wo einst Mu und ich aus Korfu anlandeten. 

Sonntag, August 28, 2022

Ich bin in Triest

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Das ist mein bescheidener italienischer Moment. Ich sitze auf der Terrasse meines kleinen Zimmers, es sind immer noch fast 30 Grad. Vor mir mein Schneidbrettel und das Klappmesser für Pecorino und Pane, dazu einige Scheiben Salami. Leider hat das Messer keinen Korkenzieher, ich komme nicht an den Pinot bianco aus dem Friaul. Aber es gibt noch eine 0,66l-Flasche Birra aus der Birrificio Angelo Poretti. Ich habe mein Ziel erreicht, bin in Triest. Aber immer noch 100 m.ü.A.
Es war heute ein lockeres Pedalieren. Noch einen kurzen Regenschauer in der Bar Nanos in Razdrto abgewettert und nach einem kurzen Anstieg wieder auf der Straße #409 hinter dem Dorf ging es nur noch bergab. 
Kurz vor der Grenze habe ich noch die Lipizzaner in Lipica besucht.  

Samstag, August 27, 2022

Langsam über den Karst

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Diese Karstlandschaft beeindruckt mich immer wieder, für mich als alten Radler herausfordernd. Der Start heute früh war gut, es ging erstmal auf Kieswegen bannig bergab. Ich habe meine Bremsen sehr beansprechen müssen. In Logatec ein Kaffee, ausgangs von Logatec in der Bar Pipa zwei Bier Laško und zwei Knackwürste aus dem Laden. Diese Bar am Stadtrand einer Kleinststadt macht am Sonnabend früh um 6:30 Uhr auf und bis 24 Uhr offen. Es ist diese großartige Logistik, die dem alten Radler das Land Slowenien so gut erleben lässt. 
Es geht ständig knackig auf&ab, aber mit guter Logistik! Ein Kaffee ab 1,20€, ein Bier Laško ab 2,20€. Ein Jausenfrühstück aus dem Laden mit 150gr Aufschnitt, drei Semmeln und zwei Bier ca. 7€. Lebensmittel sind genauso teuer wie bei uns, aber die Preise in der Gastronomie sind noch sehr akzeptabel.
Nach dem Überschreiten einer Hügelkette lande ich im Polje von Planina. Ich besuche die große Höhle von Planina.
Gegen 14 Uhr, ich bin schon über die Adelsberger Pforte (slowenisch: Postojnska vrata) drüber, donnert es rundherum. Unter dem Hochplateau des Nanos mit dem Berg Pleša bei Razdrto (slowenisch Preval na Razdrtem, der Pass von Präwald) werde ich hier nun auf einem leidlich teuren Platz mein Zelt aufbauen. Dieser alte Passweg ist die Grenze zwischen den Alpen und den Dinariden. Den Gewitterregen bei vier Bier am Nachmittag abgewettert. Morgen sind es nur noch 30 km bis Triest. 

Freitag, August 26, 2022

Hier wurde der Karst entdeckt

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Es war nicht weit, nach einer halben Stunde erreichte ich das Ortseingangsschild von Ljubljana. Ich habe mich vorbei gemogelt, kein Besuch der Innenstadt. Ich habe mich gleich in das Polje der Ljubljaniza nach Süden gewendet. Nach einigen Kilometer durch eine Baustelle mit freundlichen Bauleuten, keiner meckerte, war ich im Ljubljansko barje. Der Fluss Ljubljaniza entspringt am Rand dieses Beckens aus einem Dutzend von Karstquellen. 
Vor mir bäumt sich das Dinarische Gebirge mit seinen Höhen bis über 1000 m auf (Berg Krim 1107m). Irgendwo musste ich dort einen Aufstieg finden.
In Borovnica steht dieses Monument. Es sind die Reste eines Eisenbahnviadukts des albanischen Baumeisters Carl Ritter von Ghega aus der K.uK.-Zeit. Es wurde von der jugoslawischen Armee im April 1941 vorsorglich gesprengt, um den Vormarsch der italienischen Faschisten zu behindern. Durch eine Stahlbrücke wurde das gesprengte Stück rekonstruiert, doch 1944 bombardierten amerikanische B24 Borovnica und zerstörten die Stadt und die Brücke, die heute noch das Wappen der Stadt ziert. Nach dem Krieg wurde eine ganz neue Strecke gebaut.
In Bistra führt die Straße mitten durch einen Schlosshof. Es ist das Schloss von Franz Jäger. 
Auf dem weiteren Weg am Rande des Polje kam ich an einigen der Quellen der Ljubljaniza vorbei, aus aktuellen Gründen einigermaßen trocken.
Nach Vrhnika begann der Aufstieg auf dem Radweg L034, unterbrochen von einem Abstecher zur alten Mühle Stari Maln. Jetzt bin ich oben in Zaplana im Gasthaus Mesec.

Donnerstag, August 25, 2022

Im Tal der Save

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Gewohnt gegen halb Acht auf dem Radweg nach Zidani Most gestartet. Wieder gab es einige Puckel, einer sogar mit einer siebtel Serpentine. 
In Zidani Most erreichte ich das Tal der Save, wo es in beiden Richtungen laut Karte auf hochrangigen Straßen, die einigermaßen Verkehr erwarten ließen, weiter gehen soll. Also bin ich erstmal auf den Bahnhof, um alternative Fortsetzungen zu ermitteln. Immer wieder spukt mir der Vorschlag, den ich schon zweimal unterwegs erhielt, im Kopf herum: Der Radweg Alpe-Adria auf der Rudolf-Bahn von Jesenice über Tarvisio nach Süden. Damals zu Ostern 2010 sind wir diesen Weg schon bis zum Abzweig zum Wurzenpass geradelt. Ich habe das beim Frühstücksbier mit Gert am Telefon besprochen.
Doch die Straße am Bahnhof die Save aufwärts war nur für LKW bis 7,5t und 2,5 m Höhe erlaubt. Das versprach geringen Verkehr ... und in der Tat, dreimal Ampel wegen Einspurverkehr vergällte den Automobilisten diesen Weg. Auch später nach den großen Zementwerken von Lafarge bei Hrastnik war der Verkehr tolerabel. Und so machte das beeindruckende Save-Tal doch Spaß und ich schaffte es bis in die Gegend von Ljubljana, nach Podgrad. Ich hab's heute mal ausgeradelt: 65 km und 1500 Höhenmeter sind bei mapy.cz rausgekommen. Route von Rimske Toplica nach Podgrad 65 km. Ich brauchte den ganzen Tag, nicht nur die tschechischen 6 Stunden.
Holzbrücke über die Sava bei Litija

Mittwoch, August 24, 2022

S'läuft

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Die gute Wirtin des Gasthauses Pod Orehi hat ein schönes Frühstück bereitet und mich gestärkt für das aufkommende schöne Wetter freundlich winkend auf die Reise geschickt. 
Die ausgewählte Route erwies sich als großartiges Panorama über das Polje von Celje. Ich bin aus dem Seitzer Tal hoch auf die Straße #687 geschoben. Die Route führte über schöne Dörfer mit Weinbau nach Dramlje und weiter über Bovše hinunter nach Celje. Diese Gegend ist Teil der historischen Steiermark von Markgraf Ottokar III.
Es war eine pucklige Strecke, selbst dann von Celje das Tal der Savinja abwärts hatte der Radweg einige knackige Kanten. Ich bin jetzt in Rimske Toplice, bekannt für seine Heilquellen, die schon von den Römern geschätzt wurden.

Dienstag, August 23, 2022

Die Kartause von Seitz

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Die Luft ist ein wenig raus aus dem Ebs. Da kommt es gerade recht, dass das Wetter auch nicht mitspielt und früh es bis gegen 10 Uhr regnet. 
Also habe ich heute den dritten halben Ruhetag gemacht und bin wohl keine 20 km geradelt.
Eine große Sehenswürdigkeit in dieser Gegend ist die Kartause von Seitz, Kartuzijanski samostan Žiče. Es wurde im 12. Jhdt. gegründet. Im 14. Jhdt. beherbergte das Kloster mehr als 2000 Bücher, übertroffen nur von der Bibliothek des Vatikan. Davon sind ca. 120 Bücher auf heute überkommen und befinden sich wohl in der Bibliothek der Jesuitenhochschule in Graz.
Das ist die Kopie eines Gesangbuchs der Kartäuser aus dem 12 Jhdt. Einer ließ mich dort zwei Schnäpse verkosten. Ich habe mir eine kleine Flasche vom Kartäuserschnaps aus mehr als 20 Kräutern gekauft. 
Als ich dann in den energetischen Steinkreis mit den zwei intus ging, wurde mir ganz schwiemelig.
Jetzt bin ich Gast des Gasthofes Pod Orehi, einer Berghütte mit einer reizenden Wirtsfamilie. Die haben hier auf dem Zimmer einen Mediaplayer-TV mit YouTube und gängigen Mediatheken wie arte und ZDF.

Montag, August 22, 2022

Pohorska - Die Hügel vor den Bergen

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Noch immer dreht das große Balkantief aus Ungarn dicke Regenwolken nach Slowenien. Ich konnte jedoch immer Deckung finden, was das Fortkommen erschwert, ist aber eh nicht die oberste Priorität. 
Tatsächlich spüre ich die bisherigen Kilometer in den Knochen. Ich habe mir nun eine Route diagonal durch Slowenien gebastelt, wo ich tatsächlich wohl auch durch Ljubljana kommen werde. Der Radweg nach Slovenska Bistrica führte hakelig durch ein Waldgebiet mit Fischteichen. Nach den vielen "Umwegen" nahm ich nach Slovenske Konjice die eigermaßen mäßig befahrene direkte Straße #430.
So, ihr Banausen, macht euch endlich mit den Technologien des 21. Jhdt. bekannt. In Maribor habe ich das ja noch abgefahren, aber angemessen für eine Universitätsstadt gefunden. Aber auch in den Dörfern hat die digitale Speisekarte Einzug gehalten.
Das ist der kleine QR-Code links unten am Tisch. Der muss mit dem SmartPhone eingelesen werden und führt per Webseite zur Speisekarte. Die kann dann jeder (der es eben beherrscht) in seine Sprache übersetzen. Bei mir reichte das Bild eines "Braumeistersteaks" wie einst in der "Kanone" in Mittweida für die Wahl meines Mittagsmahls.

Sonntag, August 21, 2022

In Slowenien

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Um 8:30 Uhr überschritt ich bei Spielfeld die Grenze nach Slowenien. Es war gleich ein Radweg #1 nach Maribor ausgezeichnet. Leider verlor ich mehrmals den Weg im Gewirr von Autobahnknoten und Kreisverkehren. Ich erreichte die Innenstadt mit großem Hunger tatsächlich erst um Mittag. Ich mache heute einen halben Ruhetag und habe mich in eine Unterkunft für Studenneköpp in der Altstadt eingemietet. Die nächsten Etappen werden wohl auch nicht so aufregend, ich muss hucklige Strecke machen in das Gebiet, wo der Karst erfunden wurde, nach Postojna.

Samstag, August 20, 2022

Die Mur, fast immer bergab

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Die gute Wirtin hatte zeitig ein Frühstück bereitet, so war ich dann gegen halb Achte auf dem Schoberpass. Das Wetter versprach lange trocken zu bleiben. In St. Michael erreichte ich das Tal der Mur, den Mur-Radweg R2. Ich habe mich erstmal ca. 5 km die Mur aufwärts verfahren. So war es Zeit für eine Jause geworden, als ich wieder am Billa am Kreisverkehr in St. Michael vorbei kam. An einer kleinen Kapelle unter der Autobahn S6 gab es eine schöne Bank mit Tischlein für meine Jause mit Pressack-Semmel und zwei Puntigamern, das Bier aus Graz, das Arnie Schwarzenegger groß&stark gemacht hat.
Nur wenige Kilometer weiter die Brauerei von Österreich, Gösser in Leoben. Ich wurde leider miss verstanden, als ich dort im Brauhaus das Bier bestellte, worauf der Braumeister am meisten stolz sei. Der Ober meinte mir Minaralwasser bringen zu müssen. "Bei uns trinken die Brauer nur Mineralwasser!". Naja, ich hatte dann ein Bier und eine große Leberknödelsuppe.
Ich musste mich aber als Biersommelier doch noch rechtfertigen: Ich bestellte ein "Spezial". Dieses Bier erhält der Gast nach ca. 15 min gereicht. Ich habe keine Ahnung, wo die das her holen. Aber wirklich ein ausgesprochen hopfiges Vergnügen.
In Pernegg an der Mur neigte sich der Tag dem Abend zu, ich suchte schon einen Platz zum Zelten trotz drohendem Regen. Dann wurde mir ein Zimmer bei der Martina in der Pernegger Dorfstub'n empfohlen ... und tatsächlich, es klappte und ich wurde gleich an den Stammtisch geladen. Ich kam nicht mehr zum Schreiben des Tourtagebuchs am Freitag.
Heute nun lockeres Pedalieren auf dem Mur-Radweg durch Graz bis nach Leibnitz.Immer wieder Felder mit Kürbissen für das berühmte Steirische Kernöl. 
In Leibnitz ist heute Weinfest. Die sind hier alle in steirischer Tracht, die Weinköniginnen mit ausladendem Dekolleté. Morgen erreiche ich dann Slowenien. Ich geh jetzt noch mal zum slowenischen Weinbauern und hole mir einen Weißburgunder. Sein Traminer ist etwas schwach.

Donnerstag, August 18, 2022

Gesäuse

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Wieder konnte ich zeitig früh starten, halb Acht beginnt der Ritt durch das Gesäuse. Die enge Schlucht spendet erst mal Schatten, aber trotz Straße geht es wieder ständig hoch und wenig runter. Die Tunnel sind leicht zu pedalieren. Später dann den längsten Tunnel an der Zigeunerrunse kann man sehr gut umfahren.
Eingang ins Gesäuse
Beim CP Forstgarten ist wieder so eine Station dieser Outdoor-Adventure-Firma AOS. Diesmal lief die Einweisung gleich in Englisch. Als ich wegen Durst fragte, meinte Einer: "Um 9 Uhr morgens nur Bier." "Das ist genau meins." Seltsamerweise löste das allgemeine Belustigung aus. Während sich die Kundschaft in die Neoprenausrüstung rein zwang, löschte ein Gösser Märzen meinen ersten Durst des Tages.
Das Gesäuse ist eine beeindruckende Schlucht. Leider ist es doch sehr verbaut: Straße, Eisenbahn und sogar eine Staustufe. Auf der Straße nerven die Motorradfahrer. Die werden durch Schilder ständig aufgefordert, wegen dem Lärm vom Gas zu gehen. So hat der Naturfreund in der Saison nix von den vielen seltenen Tieren. Ich hätte beinahe noch ein schwarzes Eichhörnchen überfahren, es waren nur Centimeter.

Oberhalb von Admont zog eine Warmfront auf. Der Regenradar bestätigte eine schwere Gewitterfront in der nächsten Stunde. Das war eine gute Begründung, die letzten Höhenmeter hoch auf dem Schoberpass mit der Bahn zu bewältigen. Ich stieg in Selzthal in den Zug. Wenige Minuten später brach der Gewitterschauer los und zerstörte gleich mal die Oberleitung der ÖBB. So jedenfalls die Durchsage als am Güterbahnhof von Rothermann der Zug zum Stehen kam. Nach dem Gewitterschauer hatte die ÖBB einen Schienenersatzverkehr organisiert, wo auch ich mit dem Radl mit genommen wurde. In Wald am Schoberpass stieg noch Einer aus, der mir bei seiner Freundin im GH Gruber eine Übernachtung organisierte. Jetzt kommt im lokalen Fernsehen, dass der Zugverkehr im Salzburger Land, der Steiermark und in Kärnten still liegt. 

Mittwoch, August 17, 2022

Heute war es wieder schwer

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Beim Zeltplatz wollte ich mich schon noch anmelden, die ausgehängte Nummer angerufen, doch mit einem Anrufbeantworter spreche ich schon lange nicht mehr. Wenn die Roboter mal den Aufstand starten, werden die AB's die Propagandaabteilung sein und uns alle belügen. So fügte es sich, dass es in Großraming wieder ein Wildzelten mit Lokus war. Eine Metzgerei hatte schon früh ab 7 Uhr geöffnet, ich hatte zwei Wurstsemmeln mit einer Coke.
Noch führte der Weg auf Güterwegen entlang der Enns, doch dann ab Kleinreifling war die Bundesstraße B115 angesagt. Den Autofahrern wird mit vielen Schildern der Seitenabstand von 1,5m zum Radler eingebleut. Ich habe nix zu meckern, man hielt sich dran. Eine Ausnahme war ein Piefke aus Gütersloh. Die Bundesstraße ist ob ihrer Breite sehr arm an Schatten, ich habe mich sehr gequält. In Großreifling gab es ein Outdoor-Adventure-Center mit Gastgarten. Nach dem der Animateur aus Costa Rica die Gruppe für das Rafting auf der Salza ihren Guides aus Uganda und Ungarn (das ist kein Witz!) zugeteilt hat, kehrte Ruhe und ein Päärchen e-biker ein. Er ist ein pensionierter Einzelhändler aus Admont. Er hatte in seiner Karriere schon eine Thüringerin, die hat ihn aber abgeblitzt. Seine derzeitige Lebensabschnittsgefährtin ist wie er im schicken Bikeroutfit gekleidet. Sie machen mit ihren e-Mountainbikes eine knackige Tour durch die Kalkalpen, so lange der Akku reicht. Ich bin eingeladen, bei ihnen im Garten am grünen Haus in Admont zu campen. 
Mich beschäftigt aber die heutige Etappe, ich komme nur noch bis Hieflau und residiere im Gasthof International in Hieflau. Morgen dann durch das Gesäuse.

Dienstag, August 16, 2022

Heute war es schwer

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Ich pedaliere den Ennstal-Radweg R7 ab Enns aufwärts. Beeindruckend sind die vielen Rebhühner und Fasane, die ich hier auf den Güterwegen aufjage. 
Ab Ternberg ist der Radweg herausfordernd, ich muss immer wieder schieben. Es sind fast nur noch e-Bike-Rentner oder Rennrad-Hipster unterwegs. 
Die Landschaft wird immer spektakulärer, der Durst wird immer quälender. 
In Reichraming lädt ein 4-Seitenhof ein. Das sind wirklich beeindruckende Höfe, die hier quer und vereinzelt in den Hügeln verstreut sind. Jetzt kurz vor Großraming war noch ein 350 m Puckel angesagt, das habe ich aber abgewählt. Ich hatte die Möglichkeit über einen der vielen Dämme der EnnsKraft rüber auf die Hauptstraße zu wechseln. Dort war sehr wenig Verkehr. Nur noch wenige Minuten bis zum CP Ascha-Tal in Großraming, keiner mehr da zur Anmeldung. Jetzt schreibe ich mein Tagebuch an der Tanke im Kreise der Dorfjugend.

Montag, August 15, 2022

Ein Güterweg ist ein guter Weg

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In dem Hotel in Andorf gab es ab 6:30 Uhr Frühstück, ich stand pünktlich vor dem Buffett. Der Neffe der Frühstückverantwortlichen hatte gerade als Sieger das Radrennen "Race around Austria" absolviert. Über 2000 km in 5 Tagen mit 6 mal 20 min power nap, unglaublich. Die Tante war mächtig stolz. Der Weg führte über viele Güterwege die Pram aufwärts bis Zell an der Pram. Dort bin ich über den Granatzweg (R20) rüber ins Aschach-Tal, wieder über schöne Güterwege. Das sind die asphaltierten Feldwege zwischen den Gemeinden, die manchmal nur aus einem Hof bestehen. An einem der Höfe blieb ich stehen, um die diversen Tierstimmen zu verstehen: Pferde, Esel, Hühner, Enten und die Lautesten, die Pfaue. Es war ein großes Konzert.
Es ist hier heute Feiertag: Sie feiern, dass die Maria als Mutter Gottes zum Himmel gefahren ist. Das muss sowas wie ein katholischer Frauentag sein. In Waizenkirchen spielte zum Kirchgang die Blasmusik. Die Frauen kamen aus der Kirche mit einer Schale Plätzchen und einem Sträußchen. Die Frauen alle in Tracht.

Das Aschach-Tal geht runter zur Donau, ein Tal wie das Weißeritz-Tal in Freital. Ich folgte dem Donau-Radweg bis nach Enns. Morgen dann der Enns-Talradweg aufwärts.
Die ukrainische Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft.
Ich bin in Enns in einer Pizzeria. Mir gegenüber sitzt ein Kapitän der Donau-Dampfschifffahrtsgellschaft. Er nuckelt an seinen zwei Pfeifen mit dem klassischen Vanille-Tabak. Dazu seine vor Dekaden und vielen gerauchten Stange Zigaretten einst begehrenswerte Frau. 

Sonntag, August 14, 2022

Durch den Klosterwinkel nach Österreich

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Ich durfte schon früh um 7 Uhr an das große Frühstücksbuffet in der Radlerpension Sagererer in der Altstadt von Vilshofen. Der Wirt zeigte mir noch den Weg zum Wolfach-Radweg nach Ortenburg. 
 
Das ist ein schöner naturnaher Weg hinüber ins Rott-Tal bei Bad Griesbach. Bei Uttlau erreichte ich die Gegend der Reichen, ein riesiger Golfplatz mit einem 18Loch-Meistercourt und einem 9Loch-Juniorcourt. Die machen dort reichlich Höhenmeter am 18Loch-Platz. 
 
In Schärding erreichte ich Österreich. Schon zu Hause habe ich mir den Pramtalradweg alternativ zum Donauradweg ausgesucht. Hier ist das Angebot an Wirtshäusern aber sehr schmal. Erst gegen 18 Uhr in Andorf fand ich beim Kirchenwirt einen großartigen Biergarten. 
 
Ich hatte drei große Gespritzte! Hier fand ich auch ein schönes und bezahlbares Landhotel, die Etappe findet hiermit ein gutes Ende. Nachher gibt es noch als Betthupferl einen Vogelbeerbrand. Morgen ist hier Feiertag - Marien Himmelfahrt.