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Sonntag, Juni 14, 2015

Gryka e rugovës: Kann ein Sonntag schöner sein

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13.6.2015 Ein neuer Länderpunkt: Kosova
Das Motel Grand am Ausgang von Rozaje Richtung Berane war großartig, Niksicko pivo, ein gutes gebackenes Schweinefleisch, eine fast heimische Kartoffelsuppe, viel Internet und ein kühles Zimmerchen - alles zusammen für sage und schreibe 25€.
Holzernte oder Holzklau: Die Laster sah ich dann später auf dem Weg ins Kosovo
Wie immer bin ich vor Sieben los, aber nicht weit zeigte das montenegrinische Tourismusentwicklungsbüro einen Radtrail zur Quelle des Ibar an. Da bin ich mal rein in das enge Tal, aber nach einigen Kilometern wieder umgekehrt, es sollte ja noch vor dem Aufstieg ein ordentliches Frühstück geben.
Ideen für Rad und Wanderstiefel

Wenn man von der Hauptstraße in Rozaje in die kleinen Gassen abbog, roch es überall lecker nach pekara. Ich wählte eine bosniakische Bäckerei, drinnen ein leckeres Mädel, aber sonst war außer ein paar Waffeln und großen Broten nichts für mich zu happern. Ich fragte nach einer Portion burek, sie antwortete: "Mantije!" Ich konnte damit nichts anfangen und wandte mich ab, sie rief hinter mir her und zeigte mir das Blech in ihrem Ofen. Es waren lauter Tischtennisball große Buchteln aus Blätterteig gefüllt mit gehacktem Fleisch. Sie packte mir 10 Stück auf einen Teller und übergoss sie mit saurer Sahne, dazu gab es einen Becher Joghurt. Preis: 1,40€.
Aufstieg zum Pass: Die Moschee in Dacići
Am Kula-Pass
Nach einigen Runden durch das Städtchen und einer weiteren Portion burek startete ich den Aufstieg zum Pass hinüber ins Kosovo. Rozaje liegt auf über tausend Meter Höhe, trotzdem braucht es noch knapp 600 Höhenmeter um dann in das Amselfeld hinunter zu stürzen.
Abfahrt vom Kula-Pass ins Kosovo
Spektakulär, die Abfahrt! Bevor meine Reifen beginnen zu brennen vom Bremsen, steht die erste kosovarische Kneipe am Weg. Hier koste ich schon mal vor - das birra Peja, das Bier aus Pec, dem ersten Hauptziel dieser Tour. Morgen soll es in die Rugova-Schlucht gehen.
Das Gewitter gerade würde wohl auch den Tropen gerecht werden, Golfball große Blasen vom Regen und Blitz&Donner im Minutentakt. Ich sitze beim 3. birra Peja im Trockenen. Es ist für mich immer sehr spannend in ein neues Land zu kommen, ich bin gespannt, ob die Vorurteile stimmen, worauf kann ich mich freuen und wovor muss ich mich in Acht nehmen. Ich bin dann sehr aufmerksam und suche die Zeichen an der Wand. Meine Kneipe hier ist dekoriert mit der amerikanischen und der albanischen Flagge. Neben mir bis eben drei Aufschneider, die sich nur mit ihren neuesten iPhones unterhielten, zwei der Kerle sind gerade in einem AMG S-Klasse-Super Coupé mit Flügeltüren weg. Soweit die Bestätigung der Vorurteile. Positiv für mich ist im Gegensatz zum bosniakischen Sandszschak die größere Toleranz zum Bier. Hier kriege ich ein kriegl Bier aus Pec/Peje. Vergleichsweise trocken noch die wenigen Kilometer hinein nach Peje gerollert.

14.6.2015 Gryka Rugove: Kann ein Sonntag schöner sein
Die Kosovaren halten die Sonntagsruhe ein, das muss man sagen. Gegen 7 Uhr gibt es noch wenig offene Caffees. An mein Rad komme ich noch nicht, im Hotel ist niemand. Bei einem netten Mann dann der erste und der zweite Espresso, er begrüßt hier jeden wie einen alten Bekannten. Ich kann mich mit ihm auf Deutsch verständigen, dass ich mir was lecker&heißes von der benachbarten Bäckerei hole und bei ihm frühstücke.
So gestärkt gehe ich die Schlucht an. Am Ortsausgang am serbischen Kloster noch ein paar verlassene KFOR-Posten mit verrosteten "Nicht fotografieren!"-Schildern. Es ist die beeindruckendste Schlucht, die ich bisher durchfahren durfte, fantastisch.
unterer Teil der Schlucht
Beim Restaurant "Hani"
Ich bin bis hoch zum Abzweig zur Grenze nach Montenegro, in die Siedlung Kuqishte. Es gibt eine ordentliche Infrastruktur, im Restaurant "Hani" hat gerade eine KFOR-Streife in voller Montur (Lothar würde sagen: Mit der kleinen und der großen Demokratie) die Sicherheit für eine reservierte und gedeckte Tafel gecheckt. Ich erhalte Besuch am Tisch vom Präsidenten des kosovarischen Radfahrerbunds und dreimaligen kosovarischen Meister. Er ist so alt wie ich. Er hat unten in Peja einen großen Radladen. Wir schätzen unsere jeweiligen Rahmenkonstruktionen, er fährt einen Carbon-Rahmen. Er zutscht Energie-Drink aus seiner Radlerflasche, ich trinke birra Peja.
Im Restaurant "Hani"
Kuqishtë - point of return
Nun die Belohnung: Die Abfahrt zurück nach Peje. In den Tunnels hänge ich mich an den Sonntagsausflugskonvoi der italienischen Carabinieri mit Horn und Blaulicht. Ich bin auf einigen derer GoPro-Videos, besonders für mein Ausbremsen des Gegenverkehrs in einer Kehre erhalte ich Beifall.
Meinen Sonntagsbraten erhalte ich in einem äußerst schmucken Restaurant in Peje, zu deren Sauce würden auch die Thüringer Klöße passen. Kann ein Sonntag schöner sein?

Freitag, Juni 12, 2015

Auf der Seidenstraße

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Heute galt es nun nüber zu machen nach Montenegro. Parallel zur Hauptstraße über Novi Pazar gibt es die Nebenstraße über einen kleinen Pass nach Tutin.
Der Weg nach Tutin
Oben wieder der Landschaftswechsel zur Waldsteppe des Peshter. Die Stadt Tutin scheint wie erst vor zwanzig Jahren erfunden und jeder durfte bauen wie er wollte. Oft war aber schnell das Geld alle, es blieb ein Rohbau stehen, der auch mal für sieben Stockwerke angelegt sein konnte. Trotzdem ein großer Trubel allenthalben, es gab Zeugnisse für die überaus zahlreiche Jugend. Da wurde von den Vätern, Vettern und Onkels gern mal ein Schein ins Zeugnis gesteckt.
Poser in Tutin
Ein Op' aus Ahrweiler bei Bonn erzählte mir bei einen Tee die Geschichte dieser Gegend. Vom Berliner Kongress nach den ersten Balkankriegen wurde dem Sandžak die Autonomie zugesichert. Doch geschert hat sich keiner der Herrschaften darum, gekümmert aber auch nicht. In der Kneipe hingen zwei Tito-Plakate, unter dem ging es den Leuten noch am Besten, man hatte einen Pass, der was galt und konnte ins Ausland arbeiten gehen. Er unterstrich mehrmals, dass in dieser Stadt heute jede Familie das Geld aus dem Ausland kriegt. Er war schon in den 60igern mit der gesamten Familie ins Rheinland und hat heute einen deutschen Pass.
Denkmal auf dem Hauptplatz: Die Lage von Tutin an der Seidenstraße
Auf dem Stadtplatz haben sie eine Weltkarte mit den diversen Seidenstraßen aufgestellt, letzte Station nach Westen kurz vor Venedig: Tutin.
Nach dem unproblematischen Grenzübergang ins Euroland Montenegro dann die Ibar-Schlucht, eine Kopie der Ardeche-Schlucht.
Die Schlucht des Ibar
Genauso führte die Straße hoch über der Schlucht mit atemberaubenden Tiefblicken. Vor einigen tausend Jahren wird es wohl auch an der einen Stelle einen Ponte de Ibar gegeben haben.

Dienstag, Juli 12, 2005

Resume

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Es ist dreiviertel Zehn in Podgoriza. Ich warte auf meinen Zug nach Belgrad. Noch ist es unklar, wie das mit meinem Fahrrad wird, aber es wird sich fügen.
Montenegro ist nun mein "Schönstes Land Europas". Alles Berge, bestes Wasser, grandiose Natur. Die Leute sind freundlich und immer hilfsbereit. Ich fühlte mich nirgends unsicher, beim Autoverkehr muss man aber sehr aufmerksam sein. Niksicko Pivo ist mit Sicherheit das beste Bier des Balkans und eines der besten Europas. Von den Preisen bezahlte ich cirka ein Drittel des Deutschlandpreises, aber eben immer in Euro. Einige Beispiele: Eine große Portion Fleisch (meist Hammel) vom Grill mit Schopska Salat: 5...7 Euro. Einen halben Liter Niksicko: 1...1,50 Euro. Vorsicht in Touristenkneipen kommt der drittel Liter auch mal 1,80 Euro. Man kann immer wundervoll draußen sitzen, meist in überaus bequemen Sesseln. Es regnet ja selten, also braucht man keine Plastestühle. Die sind sehr selten, doch einmal gab's welche. Und obwohl ich mich schon über einige Berge geschraubt habe, stellte der Wirt für mich vorsichtshalber zweie übereinander. Wenn man ohne Rad unterwegs ist, gibt es ein dichtes Busnetz. An den Straßen gibt es viele Quellen guten Wassers, die sind dann meist Verstorbenen gewidmet. Im albanischen Gebiet hat aber auch ein Brautpaar eine Quelle gestiftet.
Die Touristengebiete an der Adria, zum Beispiel Budva waren reichlich besucht, aber nicht überlaufen. Die Städte sind schön alt und urig, aber sonst gibt's da eben auch nur das übliche eines Strandurlaubs, nur dass der Strand aus groben Schotter ist.
Nun guck ich mal nach meinem Zug, fährt um elf Uhr, das mit dem Fahrrad organisieren. Das ist vorläufig der letzte Bericht dieser Tour.
Viele Grüße von Unterwegs
Eberhard Elsner

Montag, Juli 11, 2005

Die Heimreise hat begonnen

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Ich bin mittlerweile wieder in Montenegro, in Podgoriza. Ich fand gestern nicht den angegebenen Platz zum Campen am Shkoder-See. Das ist ein riesiger See mit blitzsauberen Wasser. Die Shkoder-Leute waren am Sonntag alle draußen zum Baden. Das Ufer ist entweder sehr sumpfig, ein Naturschutzgebiet mit Pelikanen und sonstigen Wassergetier oder übelst steinig. Das sind dann die "Badestrände" bzw. Zeltplätze. Als ich mir ein Plätzchen gesucht hatte, verscheuchten mich die Einheimischen. Besorgt um meine Sicherheit sehr freundlich. Ich bin dann doch noch in die Stadt rein, wie in Pakistan. Dreck, chaotischer Autoverkehr, laute balkanische Musik, Pferdegespanne und Mercedees Benz. Überhaupt ist das hier die vorherrschende Automarke. Heute morgen zum Frühstück, es hatte über Nacht ein Dauerregen begonnen, sagte ich mir: Wenn jetzt 5 Daimler hintereinander vorbeifahren, werde ich trotz Regen aufs Radl steigen. Es dauerte ca. 10 Minuten und entsprechende Anläufe uns es kamen sogar acht Daimler auf der Straße vor dem Cafe vorbei, hintereinander wohlgemerkt. Ich habe also in einem Hotelzimmer mit Klimaanlage für 10 Euro übernachtet. Eigentlich hatte ich mir noch einen Tagesausflug mit dem Rad ins Gebirge vorgenommen, aber dort draschte es noch länger. Gegen Mittag beruhigte sich der Regen nämlich, so habe ich nur einen 100km-Bogen durch Albanien gemacht, rund um den Shkoder-See eben.
Es gibt hier eine gute Verbindung mit der Bahn über Belgrad nach Budapest. Das steht jedenfalls so in der Zeitung. Da das bestimmt erheblich preiswerter ist als meine Idee mit der Fähre nach Bari, Italien und dort mit dem Zug habe ich mich jetzt hier in Podgoriza (former Titograd) in ein Hotel eingemietet und werde morgen es über Belgrad versuchen. Voraussichtlich bin ich also Donnerstag, wahrscheinlicher am Freitag in Saalfeld zurück.
Viele Grüße von Unterwegs
Eberhard Elsner

Samstag, Juli 09, 2005

Warum ich nie nach Malorca will

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Da habe ich neulich die Kür angekündigt, immer schön an der Uferstraße die Adria entlang. Das geht aber ganz anders hier. Eben wie bisher immer, denkst du, du bist oben, geht es immer noch ein bisschen höher.
Nach dem herzlichen Abschied von Zoran, dem Torwarttrainer, lief es auch anfangs bestens. Auf einer kleinen Straße immer an der Bucht von Kotor entlang nach Tivat. Dann aber trafen etliche große Straßen zusammen und die Leutchen waren zum Sonnabendausflug aufgewacht. Alles zusammen ergab beträchtlichen Verkehr mit bisher nicht beobachteten Arschlöchern hinter dem Steuer. Aber die vielen kleinen Kneipen gaben viel Abwechslung. Ich suchte mir immer "nacionalni restoran" heraus, wo ich mich dann meist als Gast der Familie fühlen konnte. Zum Beispiel bei dem, beinahe hätte ich Op' gesagt, der hatte aber neben seiner schönen Tochter Sandra noch einen kleinen Nachzügler Mirko. Mit ihm habe ich das Kellnern geübt, wobei ich die Rolle des Gasts übernahm. Für mich unproblematisch, da der Op' ja die Bier bezahlte, die ich immer bestellen durfte. Budva erreichte ich gegen Mittag, ein tolle klitzekleine Altstadt als Festung. Aber eben auch viel Urlaubstrubel.
Den Fehler von vorgestern wollte ich nicht wiederhohlen, deshalb bin ich in Sutomore bei Bar dann gegen 20 Uhr dem Schild zum Hotel Mirela gefolgt. Vorher her habe ich immer wieder mir vorgenommen, nur den Pass da vorne. Es sind aber derer noch drei geworden, immer so Sechs-Kilometer-Auffahrten für das ganz kleine Kettenblatt (aber noch mit Reserven hinten). Hier bin ich nun wieder feinstens und ein bisschen oversized eingerastet.
Eine Frage habe ich: Ist denn der Mont Blanc gefallen?
Viele Grüße von Unterwegs
Eberhard Elsner

Freitag, Juli 08, 2005

Zum Glück gezwungen

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Der Uhrturm in Kotor
Der Glückstag gestern hatte noch ein überraschendes Ende. Denn einen Meter neben der Adria ist zwar Platz für ein paar Häuser, doch dann kommen eben wirklich die nächsten knapp tausend Höhenmeter nur Felsen. Es ist kein Platz für einen Campingplatz oder sonstiger Bofstelle. Das habe ich nicht bedacht, als ich Risan in der Dämmerung verlassen habe. Das nächste Kloster war ein Nonnenkloster, die wollten mich nicht in ihrem Garten haben. An den Häusern waren immer Schilder "sobe, rooms, Zimmer". Aber die wollten nicht für eine Nacht vermieten. In Kotor seien Hotels. Kotor war 18 km weiter und es war dann auch schon dunkel. Mein Fahrrad ist ohne Beleuchtung, ich hatte mir als Rücklicht meine Taschenlampe umgebunden. In den Hotels drei an der Zahl, alle von einer Gesellschaft, waren keine Zimmer mehr frei. Ich habe mich schon auf eine sehr raue Bofe eingestellt, so beispielsweise der Friedhof. Doch auch hier alles Stein und Beton. Die Ausfallstraße nach Tivat führte direkt in die Berge, da war in der Dunkelheit auch nichts zu finden. Also zurück in die Stadt, da räumte einer gerade seine Restaurantstühle rein. "Have you a room for one or two days?" Bevor er antworten konnte, rief eine Frau aus dem Hintergrund gleich: "Nur für zwei Nächte!" Und so loggte ich beim Torwarttrainer der serbisch-montenegrinischen Nationalmannschaft eben für zwei Nächte ein. Zoran Lemajic ist ein guter Kumpel, er gab mir noch ein Bier gratis zum Einschlafen.
Die Bucht von Kotor
Heute morgen habe ich mir seine Trophäen ansehen dürfen, immerhin war er mit Figo bei Sporting Lissabon in einer Mannschaft und gewann (wenn ich es richtig verstanden habe) den UEFA-Pokal.
So bin ich heute nur ein paar Kilometer zurück, was ich eben gestern nur in der Dunkelheit durchfahren habe. Die Burg von Kotor habe ich erobert, muss man wohl so sagen, denn es geht beträchtlich steil nach oben. Ich bin mir nun auch sicher, warum solche Burgen nie erobert wurden. Der Einzigste der oben ankam, kriegte das Burgfräulein für das Versprechen, zu erzählen, dass die Burg wieder nicht erobert werden konnte.
Viele Grüße von Unterwegs
Eberhard Elsner

Donnerstag, Juli 07, 2005

Ein Meter neben der Adria

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In Risan an der Adria
Ab jetzt geht die Kür los, ich habe die Adria erreicht. Und es ist wie auf den Prospekten, entgegen dem Wetterbericht. Der hat Gewitter vorausgesagt.
Es war eine komplette Etappe durch eine wilde Karstlandschaft. Natürlich erst einmal bergauf, aber moderat und auf einer größeren Straße ohne viel Verkehr. Nach ca. 40 km dann der Abzweig auf ein ganz kleines Sträßchen, nur eine Fahrspur und teilweise zugewachsen. Am Abzweig in einem Restaurant ein Riesenschnitzel gegessen und gleich danach ein Mittagsschläfchen. Damit war ich gut vorbereitet, was mir die Tante von der Agentur Summit in Zabljak versprochen hat, null Verkehr durch die Wildnis.
Die Bucht von Kotor
Wieder gab es diese Hochtäler, die von allen Seiten von Bergen eingeschlossen schienen. Aber heute war mein Glückstag, die Straße führte mit nur geringer, meist gar keiner Steigung, durch irres Labyrinth von Felsen ins nächste Tal ... 50 m tiefer. So ging's mit wenigen Halts für Erfrischungen den ganzen Nachmittag. Es war ein wunderbares Pedalieren. Die Dörfchen sind am aussterben, in Grahovo kann man einen Kriegsfilm drehen, dort ist jedes zweite Haus ruiniert. An einem Haus, in meiner Karte (1:800000) war das Dorf Han eingezeichnet, riefen ein paar Männer: "Hey, drink with us!". Einer rief immer "Deutschland, Deutschland", vom nächsten hieß es, dass er Obermeister in Deutschland war. Der sagte aber die ganze Zeit gar nix. Einer war auf einem Schiff, mit ihm konnte ich mich auf Englisch unterhalten. Sie waren erstaunt, dass ich immer noch so einen Bauch habe, wo ich doch von Budapest bis hier her geradelt sei. Aber sie hatten auch eine gute Botschaft: Noch 5 km bergauf, und dann geht es 15 km bergab nach Risan an der Bucht von Kotor.
Tatsächlich, nach einem harten Aufstieg, sah ich dann an der fünften Stelle der Hoffnung die Adria. Gleich daneben stand ein Kirchlein, der Strick zum Glockenläuten hing verführerisch nah. Hab' mich aber dann nicht getraut, sondern mich die Serpentinen nach Risan hinuntergestürzt. Nun sitze ich beim Bier eben wortwörtlich einen Meter neben der Adria.
Viele Grüße von Unterwegs
Eberhard Elsner

Mittwoch, Juli 06, 2005

Kategorie Gold

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Ich bin noch immer in Niksic und habe heute mit leichtem Gepäck eine Tour zum Manastir Ostrog gemacht. Leichtes Gepäck heißt eine Tasche am Vorderad und die Lenkertasche. Niksic liegt an dem Flüsschen Zeta, das laut Karte runter nach Podgoriza (former Titograd) fließt. Die gepunktelte Linie interpretierte ich als Versickerung, aber im Prinzip bergab. Das Kloster soll dann auf 900m in einer Felswand liegen.
Ich bin dann die Ausfallstraße Richtung Podgoriza gefahren, die Hauptstraße ging bei der Eisenbahn rechts weg und ich war auf einer kleinen Straße allein unterwegs, schön. Doch dann ging's bergauf und zwar ganz schön, also falsch. Ich bin zurück in die Stadt, zu einem großen Kreisverkehr, wo ich eines der wenigen Hinweisschilder gesehen hatte. Mit Verkehrsschildern haben's die Jugos nicht so, selbst die Verbots- und Achtungsschilder werden mit Reklame für Abschleppunternehmen oder mit proserbischen Losungen beklebt. Meist sieht dann niemand mehr, worauf man Acht geben soll. Mein Weg auf der Hauptstraße führte mich zu einem Straßentunnel, nun konnte ich auch wieder die Karte interpretieren. Die Umfahrung führte mich wieder auf das Sträßchen von morgens. So extrem hatte ich mir Karst nicht vorgestellt, dass der Fluss überhaupt keinen oberirdischen Abfluss hat. Sondern wirklich durch eine ca. 300 m hohe Gebirgskette durchfließt. Man muss sich dass vorstellen, die Saale fließt unter dem Kulm durch und dass Tal bei Rudolstadt ist zu. Von Saalfeld nach Jena muss man immer über die Katze.
Nach dem Pass landete ich auf einer alten, praktisch asphaltlosen Straße. Es ist sehr schwüles Wetter, nachts hatte es gewittert. Ich freute mich dann, dass am Wegesrand jetzt schon auf der Auffahrt zum Kloster ein Restaurant stand. Die Kneipe führte die nach eigener Aussage einzigste Sportfliegerin von Montenegro. Nach dem üblichen Woher und Wohin erzählte sie mir, dass die Mafia die Abtrennung anstrebt, um ihre Pöstchen zu sichern. Ein Elektronikingenieur an der Fakultät in Podgoriza kriegt 300 bis 400 Euro und im alten Jugoslawien war eh alles besser. Ich versprach, auf dem Rückweg bei ihr zu Essen.
Und nun begann eine Auffahrt der Kategorie Gold hoch zum Kloster, die aufmunternten Zurufe aus den Autos beflügelten mich. Das Kloster ist in eine Felswand hineingebaut, die Rückwand einer Klosterzelle ist immer die Felswand. Im ganzen ist das Gebäude höchstens 4 m "dick". Die zwei alten Kapellen liegen in Höhlen, die alle mit Ikonen ausgemalt sind. Drinnen sind offensichtlich wertvolle Devotionalen, jedenfalls haben die Serben laufend Kreuze geschlagen und die Devotionalien abgeküsst.
Die Abfahrt war natürlich großartig, wobei man sich hundertprozentig auf die Bremsen verlassen muss. Es gibt keine Leitplanke oder Bande, die Straßenkante bricht sofort 30 ... 50m senkrecht in die Felswand ab. Ich bin nach der Einkehr bei der Pilotin wieder die uralte Straße zurück, da ich mich nicht ohne Fahrradbeleuchtung durch den mehrere hundert Meter langen Straßentunnel traute.
Viele Grüße von Unterwegs
Eberhard Elsner

Dienstag, Juli 05, 2005

Göttliche orthodoxe Sicherheit

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Heute schlief ich im Schutz des Pivski Monastir. Mancher könnte Pivski im Zusammenhang mit Bier bringen. Ganz falsch, das Kloster liegt hoch über der Piva, die in Bosnien zusammen mit der Tara die Drina bildet. Jetzt bin ich aber in Niksic und damit über die Wasserscheide des Balkan drüber, jetzt fließt alles in die Adria, wohingegen die Drina über die Save letztendlich in die Donau mündet.
Es ging über mehrere Anstiege immer hoch über der Piva-Schlucht durch sehr abwechlungsreiche Landschaft, aber meistens wachsen hier Steine. Es ist eine von vielen Dolinen durchfurchte Landschaft, weshalb es auch immer wieder zu Anstiegen kommt. Die Weg führt immer wieder in so ein Trockental, wo dann auch lose Siedlungen zu finden sind.
Wie gesagt, gestern habe ich den Popen des Klosters gefragt, ob ich am Kloster bofen könnte. Er wies mir einen Platz zu, ich hatte Wasser, die Toiletten hoffte ich nicht benutzen zu müssen. Spät abends knurrte zwar ein Hund, aber ich habe sicher geboft.
Überhaupt fühle ich mich hier sehr sicher. Praktisch immer kann man zum Trinken und ab und zu mal Essen draußen sitzen, das Fahrrad unangeschlossen in Sichtweite. Wenn die Hiesigen in die Kneipe wollen, fahren sie bis fast an den Tisch, lassen Tür oder zumindest Fenster offen (der Zastava hat ja auch keine Klimaanlage) und den Schlüssel stecken. Mein Radl wird oft ein bewundernder Blick zu geworfen. Aber Habsucht ist nicht zu erkennen, eher "der arme Kerl, muss den Berg hochstrampeln". Nun, ich bin noch immer in Gegenden ohne Touristen, es bleibt abzuwarten, wie sich das am Meer gestaltet.
Viele Grüße von Unterwegs
Eberhard Elsner

Montag, Juli 04, 2005

Nacionalni restoran

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Es ist wieder Wochentag und jeder muss wieder den Weg seiner Bestimmung gehen. Ich bin wieder auf's Rad gestiegen, obwohl das Wetter nicht viel Hoffnung machte. Ich bin einer Empfehlung gefolgt und über den Sedlo (1907m) gefahren. Man muss berücksichtigen, dass Zabljak aber schon 1400 m hoch liegt. Trotzdem, es wurde zünftig, denn der von der Karte versprochene Asphaltbelag hörte schnell auf. Dafür besserte sich das Wetter und ein grandioses Hochgebirgspanorama öffnete sich.
Mir war klar, dass der Sedlo nicht der einzigste Huckel sein sollte, aber beim zigsten Anstieg (nach zugegeben einigen schönen Abfahrten) war dann doch mein Wasser fast alle. Wieder bahnte sich ein Anstieg an, noch diese Kurve mit Schwung und dann muss ich wohl doch wieder schieben. Doch diesmal war's wirklich nur wenig und es grüßten mich einige Kühe mit Häusern. An einem Haus erkannte ich sofort den typischen Anbau einer Kneipe. Das morrige Schild bestätigte: Nacionalni restoran Mirogan Trsa.
Drin war eine Männerrunde versammelt um eine Tafel mit Riesenhaufen Fleisch, Gemüse, Kartoffeln und Käse. Davon nahm sich jeder auf seinen Teller und sonst wurden laute und offensichtlich lustige Gespräche geführt. Nur zwei tranken alkoholische Getränke, es standen ja auch drei Autos vor der Tür. Ich bestellte ein Bier. Das Bier kam aus dem Fass, aus einem Fass voll Schnee, der die Flaschen kühl hielt. Bald erkannte einer mich von unterwegs und bestellte für mich das zweite Bier. Die Nicht-Alkoholischen löffelten aus Kaffeetassen eine Art Joghurt. So etwas habe ich mir auch bestellt, unglaublich viel Sahne drin, sehr wohlschmeckernd, nährend und bekömmlich. Das war so gegen zwei Uhr nachmittags.
Dann kam der Höhepunkt, eingeleitet durch eine schöne Abfahrt, kam ich an den Rand der Piva-Schlucht. Wieder eine knapp 1000m-Kante. Hinunter gings durch unzählige Tunnel, alle nur als Höhle und oft mit Kehren und mehrere Hundert Meter lang. Zum Glück immer gut asphaltiert und ohne Gegenverkehr. Unten ist die Piva aufgestaut, wie's aussieht reines Trinkwasser, jedenfalls glockenklar. Ein Emerald-Lake, smaragdgrün.
Wie es hier üblich ist, kann man sich aber nicht im Tal ausruhen. Die ganze Höhe von ca. 1000m Höhe musste ich wieder rauf. Unterwegs an einer Kneipe traf ich zweie aus der Runde vom nacionalni restoran wieder, es gab wieder ein Bier für mich.
Nachtrag von gestern: Ich habe die Bofe von Josip Broz Tito gefunden, dort hat er 1943 mit seinem Stab geboft. Muss wohl sehr unter Druck gewesen sein, sowas wäre uns nicht untergekommen.
Viele Grüße von Unterwegs
Eberhard Elsner

Sonntag, Juli 03, 2005

0-Tag

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Das Erzwingen hat auch nicht geholfen. Ich bin bis Mittag ein bisschen in den Bergen rumgelaufen, nichts gesehen, nur pitschnass geworden. Ist aber alles nicht so schlimm, es trocknet alles schnell in einem Hotelzimmer.
Ich habe mir heute Nachmittag eine Zeitung gekauft. Laut Wetterbericht ist die Regenperiode am Montag zu Ende. Das verspricht auch der Bericht im Fernsehen. Ggf. kann ich mich ja bei den Wetterleuten beschweren, eine Station ist hier im Dorf.
Es gibt also wieder nichts zu berichten, außer dass ich nun in jeder Kneipe von Zabljak mindestens ein Bier getrunken habe.
Viele Grüße von Unterwegs
Eberhard Elsner

Samstag, Juli 02, 2005

Wetterumschlag

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Crno jezero
Ich bin immer noch in Zabljak am Durmitor. Die Hoffnung auf das Befahren des Canons ist leider geplatzt. Ich vermute, wegen einem einzigen Teilnehmer machen die nix. Das Wetter hat umgeschlagen von 31°C auf 13°C. Und ständig regnet es, ein paar kleine Ausfahrten gab es. Ansonsten habe ich vor dem Fernseher rumgefault. LiveAid geguckt, dabei muss ich aber immer die Zimmerantenne festhalten. Ich will es morgen nochmal zu einer Tour in die Berge zwingen. Auf jeden Fall geht's am Montag weiter.
Viele Grüße von Unterwegs
Eberhard Elsner

Freitag, Juli 01, 2005

Ruhetag

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In Zabljak
Wirklich ein Ruhetag. Heute Vormittag bin ich zu einem kleinen Spaziergang aufgebrochen, nur mit Foto und ohne Wasser. Damit war ich begrenzt auf leichtes Lustwandeln. Rausgekommen ist eine Umrundung des Schwarzen Sees mit Einlage. Praktisch sind es zwei Seen, die von einer bergigen Halbinsel getrennt sind. Auf dieser Halbinsel gab es einen schönen Wildpfad, dies als Einlage.
Der Himmel hat sich bezogen und am Mittag gab es einen Regen, der mich noch zu einem vierten Bier an der Kneipe am See verführte. Das ist ein großes Holzhaus, wo mitten im Gastraum unter vier Abzugskaminen lustige offene Feuer brennen. Für's zünftige Grillen.

Tara-Raft - das steht noch aus
Gerade komme ich von einer Outdoor-Agentur, wo ich mich nach dem großen dreitägigen Tara-Raft erkundigt habe. Ich werde morgen erfahren, wie es weitergeht: Zur Küste und nach Albanien oder ich bleibe einige Tage hier zum großen Raft.
Meine gestrigen Schätzungen zur Schlucht waren etwas konservativ: Durchgängig 1000 m tief, maximal 1300 m tief und 80 km lang. Meistens unbegehbar, "without anyone trace of civilisation". Ich möchte es überprüfen, ob ich nicht doch eine der sonst allgegenwärtigen Plasteflaschen finde. Kostenpunkt all incl. für die drei Tage: 220 EUR. Ja, tatsächlich ist hier in Montenegro Euroland. Ich konnte bisher noch nicht meine serbischen Dinar zurücktauschen.
Gestern hat der hiesige Republikschef für September das Referendum zur Abtrennung von Serbien angekündigt. Das scheint in dieser Gegend aber nicht gut anzukommen.
Viele Grüße von Unterwegs
Eberhard Elsner

Donnerstag, Juni 30, 2005

Das hat er sich verdient

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Im Hintergrund der Durmitor
Ein schwerer Tag. Gestern ging es noch hoch her. Ich durfte direkt neben einer Kneipe bofen. Dort waren offenbar etliche Leute, die mich schon auf der Straße gesehen haben, zum Beispiel in Zlatibor. Da kam andauernd ein neues Bier an meinen Tisch. Zum Abschluss gab es noch das Finale vom Confed-Cup. Nach dem 3:0 der Brasilianer waren meine Bier aufgetrunken und ich bin in die Bofe. Am morgen gegen sieben mit einer halben Packung Waffeln losgefahren. Dass es erstmal hoch ging war klar und ich kurbelte auch fleißig hoch. Da ich mittlerweile alle Mützen verloren habe, musste ich mir ein T-Shirt als Turban binden. Auf der Hochebene, man ist eben nicht einfach oben, ging es schwer gegen den Wind. 

Die Brücke über die Tara-Schlucht
Endlich dann die Abfahrt in den Tara-Canon. Grandios! Marke Verdon, so wie ich das von den Fotos kenne. Die Straße führte über eine Brücke, ich tu mich mit Höhe schätzen schwer, sage aber mindesten 100 m. Ganz unten die Tara, ein glockenklarer Wildwasserfluss. Als Sensation wirde hier selbstverständlich ein Rafting durch die Schlucht angeboten. Die Schlucht ist ca. 50 km lang und unbegehbar, wirklich keine Chance. Der Canon ist reichlich 800 m tief. Denn diese Höhenmeter musste ich mich wieder hochkurbeln, zu den restlichen Waffeln nur ein Sandwich mit hart gerbratenem Fleisch (unkaubar) und Käse. Nach drei Stunden oben endlich angekommen ging es durch Prärie oder besser Pampa mit schwerem Gegenwind. Im Hintergrund der Fiz Roy pardon der Durmitor, die Ilusion von Patagonien war perfekt. Und ich ständig am Abnehmen, tatsächlich habe ich mehrmals geschoben. Dann das Ortsschild "Zabljak" garniert mit einem Haus und dem großen Schriftzug "Restoran". Alles nur eine Fata Morgana, es waren noch etliche km vorbei an übelsten Roma-Lagern hinein nach Zabljak, die Verheißung.

Glockenklare Tara
Ich war vor einigen Tagen in Zlatibor, ein äußerst hübscher Ort. Hier sieht alles aus wie Abriss. Naja, Restorans und Hotel gibt es. Und an manchen Stellen ist es auch sehr schön. Über allem thront der Durmitor. Den werde ich morgen angehen, ich gönne mir hier zwei Ruhetage. Der Wolf ist nämlich auch noch nicht weg.
Viele Grüße von Unterwegs
Eberhard Elsner

Mittwoch, Juni 29, 2005

Noch nicht ganz oben

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Prijepolje im Tal des Lim
Gestern ging noch was: Statt zu den Anglern am Stausee bei Kokin Brod unmittelbar bei einer Kneipe zu campen, bin ich noch ein Stückchen gefahren ... Ein Stück heißt es wohl besser. Eine Auffahrt stetig und machbar brachte mich nach 6 km auf einen Pass mit der Industriestadt Nova Varos. Und dann ging's aber ab, nach 15 km durch ein wildes Tal. Hier haben sie die F-Straße durch die Felsen einer Schlucht geschlagen. Ich befürchtete schon gar keine Bofstelle zu finden. Gab's dann aber.
Heute habe ich mich mächtig verfahren. Nach der Passauffahrt aus dem tiefen Tal des Lim, bestimmt knapp 1000 Höhenmeter bin ich falsch abgebeogen. Die Himmelsrichtung nach der Sonne bestimmen ging nicht, mein Schatten ist genau unter mir. Also bin ich auf dem karstigen Hochplateau eine Stichstraße nach Norden abgekommenj. Erst als die Straße am Ende ihrer Bestimmung in Gornje Babine war, hat der überhebliche Ebs gefragt ... Wieder 15 km über einige zünftige Huckel retour und mein Schatten war immer noch genau unter mir. Nur wenige Bäume werden hier so groß, dass sie viel Schatten für mich spenden können. Und nie bin ich ganz oben, es gibt immer noch einen kleinen fiesen Huckel dazu.
Bei Jabuka
Aber es gibt bei einer Ansammlung von mehr als 10 Häusern immer ein Lädchen. Das ist sehr wichtig, so kann ich meinen Flüssigkeitsspiegel halten. Alle diese Lädchen haben im Kühlschrank Erfrischungsgetränke, darunter immer Bier. Meist die wirklich schmackhafte Marke "Jelen Pivo" - Hirschbier aus der Vojvodina.
Die Leute hier sind alles mächtige Menschen, oft muss sogar ich nach oben gucken. Kein Wunder dass die Serben viele excellente Basketballer haben, auch in der NBA. Was aber noch beeindruckender ist, die Mädels. Die Beine sind X-large und sie laufen extrem aufrecht und stolz. Und in jedes Lädchen gehört ein solches Mädchen.
Jetzt bin ich Pljevija in Montenegro, eine Stadt, wo ich drei Moscheen gesehen habe. Auf der Straße ist alle Nasen lang Polizei und kontrolliert die Fahrzeuge. Bin ich hier in einer albanischen Gegend? Von der Sprache kann ich keinen Unterschied feststellen. Auf mein "Dober Dan" kommt die entsprechende Antwort. Aber die Häuser scheinen hier ein bisschen ärmlicher zu sein.
Viele Grüße von Unterwegs
Eberhard Elsner