Donnerstag, Juli 04, 2024

Auf harten böhmischen Radwegen

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1.7.2024
Anreise nach Blankenstein, Regen beim alten Höllenbahnhof abgewettert, dadurch der AGILIS-Zug nach Hof ab Marxgrün erst 9:45 Uhr. Saaleradweg bis Oberkotzau, Perlenradweg über Rehau nach Selb. Erstes Bier in einer türkischen Kneipe. Sie nahmen alle großen Anteil an unseren Plänen und gaben Ratschläge für unsere Weiterfahrt durch den Wald nach Liba (Liebenstein). Sehr interessanter Granitsteinbruch für die Mahlsteine für die Porzellinermasse bei Rosenthal-Porzellan.
Auf der Grenze

Ackerl-Kapelle an der Grenze. In Amerika bei Franzensbad haben wir eine kleine Hütte genommen, um nicht das Zelt im Regen auf&abbauen zu müssen.

2.7.2024
Der Säuerling

Ich habe ihn früh rausgekriegt, den Helmut. So war der Start gegen 7 Uhr nach Cheb zum Frühstück gesichert. Es folgte ein mächtiger Aufstieg auf den alten Kolonnenwegen und zermarterten Waldwegen (die aber immer als Radweg ausgezeichnet waren) vorbei an einer Säuerling-Quelle "Kysel Hamr" bis unter den Dylen. Der Dylen ist der nördlichste Berg des Czesky Les (Oberpfälzer Wald). Gerade wird von einem czech-deutschen Verein die 1948 zerstörte Dylen-Hütte wieder aufgebaut. Eine fette Abfahrt ins Land der Choden. Dort beschlossen wir uns eine Pension zu nehmen. Das preisgünstigste Angebot machte wie sich herausstellte eine Pferderanch in Nirany. Das bedeutete aber auch ab 15 Uhr noch 54 km. Nach 103 km schaltete mein Akku ab, es rollerte die letzten 3 km zum Glück nur noch.

3.7.2024
Der stolze Angler

Das Frühstück besorgten wir uns im BILLA. Ein fieser Landregen setzte ein, also wieder zurück in die Ranch. Dort wetterten wir bis gegen 1/2 10 Uhr ab. Dann ging es durch fünf böhmische Dörfer, im 5. gab es zwar immer noch kein Hostinec, aber ein niedliches vietnamesisches Mädchen im Potraviny. Ich hatte zwei Semmeln mit Rauchfleisch zum Chodenbier. Erfolgreicher Angler, der Karpfen wurde aber wieder zurück in den Dorfteich entlassen. In Klatovy war das Ziel wieder ein feine kleine Pension.

4.7.2024
Kurs vor Pisek

Durch ein großartiges 8 Uhr-Frühstück gestärkt, bewältigten wir kernige Hügel hinüber ins Tal der Ottava. Zum großartigen Mittagstisch (Szegediner Gulasch) in Planice hatten wir gerade mal 27 km geschafft. Einige böhmische Dörfer weiter erreichten wir die Denkmalsstadt Horazdovice gegen 15 Uhr. Da hatten wir uns aber schon im 44km entfernten Pisek angemeldet. Auf auf dem nur 10 cm breiten Radweg #12 nach Strakonice entlang der Ottava und weiter bis Pisek. Es waren wieder einige wilde und harte Abschnitte dabei. Kurz vor 20 Uhr erreichten wir das City Hotel auf dem Marktplatz von Pisek.

Freitag, April 12, 2024

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Auf der Heimreise habe ich noch einige Runden durch das Weinvirtel in NÖ (Niederösterreich) geradelt. Einschließlich einer Einkehr zum Heurigen beim Böckl in Bockfließ.

Das sind keine Weinpressen
Hier wird seit fast achtzig Jahren Mineralöl aus dem Boden gepumpt.
Orchideen auf dem Donaudeich bei Schönau an der Donau


Samstag, April 06, 2024

Ooops! I did it again.

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Nun auf der Heimreise die Theiß aufwärts sollte es nicht mehr viel zu erzählen geben. Es sind die öden ebenen immer geradeaus Straßen im Gegen- bzw. Kantenwind. In Senta plante ich meine große Mittagspause. Es ist die Gegend, wo einst Prinz Eugen von Savoyen den Türken einen wirksam auf den Turban haute. Er hatte nur wenig Verluste, 28 Offiziere und 401 Mann. Einer der Offiziere war der Graf Heinrich VI. Reuß, Vorfahr des aktuellen Reichsbürgerputschisten. Neben diverser Fourage eroberte Prinz Eugen die Petschaft des Sultans Mustafa II. Das ist ein Identidätsdiebstahl wie ein Amazon-Account heute. Er hätte auf Kosten des Sultans die ganze Welt kaufen können. Er übergab aber das Siegel seinem Kaiser.
In Senta war planmäßig Mittag, ich fand etwas auswärts eine feine Gaststätte mit einem honorigen Kellner mit Fliege. Das gab mir das Vertrauen in deren Fischsuppe. I did it again!
Nun bin ich wieder in Novi Knezevac bei Staša Brajović in der Villa Vasilije zu Gast. Er begrüßte mich mit einem Rakija von der Quitte, es folgten noch zwei Rakija von der Aprikose. Er würde immer aus Novi Sad neue Flasche mitbringen, leider auf der letzten Fahrt vergessen. Dann hätte es wohl noch mehr gegeben. Staša Brajović ist ein respektabler serbischer Popstar. Er gab ein kleines Ständchen zur Gitarre unplugged.

Donnerstag, April 04, 2024

Zur Heiligen Maria in Kovilj

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Von den Ferienwohnungen und Appartments gibt es etliche, aber natürlich nicht in jedem Banater Dorf. Heute brauchte ich knapp 80 km im Gegenwind, um vom herzlichen Gastgeber der Villa Heilige Maria in Kovilj willkommen geheißen zu werden. Er entdeckte mich bereits im Dorf und erkannte mich von meinem WhatsApp-Bild. Es gab erstmal einen Rakija von der Pflaume. Die privaten Gastgeber dürfen hier nicht elektronisch bezahlen lassen. Das haben mir mehrere erläutert, selbst in BiH ist das so. Ich bezahle mit Dinar, den die Leute zum Kurs 1€ zu117 Dinar korrekt umrechnen und in der Regel abrunden.
Der Fluss Temesch
Die Theiß bei Titel
Ich überquerte auf dem Weg nach Kovilj die beiden Donaunebenflüsse Temesch und Theiß. Morgens geht es mit dem Gegenwind, ab Čenta wurde es dann happig. In Čenta konnte ich mich mit Pasulj (Serbischen Bohneneintopf) stärken. Die Bohnen haben noch keine Wirkung entfalten können, von wegen Gegenwind, meine ich.
Übrigens, die  Maria, was die Frau meines Gastgebers ist, ist gerade in Miami.

Mittwoch, April 03, 2024

назад. Vorwärts, es geht zurück.

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Ich bin nun schon einige Tage auf der Rückreise. Bisher war die Rücktour gekennzeichnet von den Anforderungen der Entsorgungslogistik meines Dünnpfiffs und der Abwesenheit jeglicher Fresslust. Dazwischen sogar Ruhetage. Die Etappe von Kuchevo nach Posharevac am Ostersonntag war schrecklich. Wirklich leichte Anstiege zu ca. 4% habe ich alle 50 m zum Verschnaufen unterbrochen, dazu einen von mir so gefürchteten Wildschiss. Es gab keinen Baum, um sich nach Art von Heiner anzulehnen. Man wird wohl sagen müssen, dass EbsEls mal wieder in seinem Leben Hunger litt. In Posharevac hat mich dann Maja im tollen Apartman Centar aufgenommen. Dort habe ich mir am Montag eine Nudelpfanne gekocht, seitdem gehts aufwärts. Gestern Nudeln und Pizza, heute Nudeln ... ich bin wieder auf dem Damm in Jabuka bei Pančevo am Fluss Temesch. Morgen sind 76 km angesagt, vielleicht mache ich dann auch mal wieder einige Bilder.
Wasserbüffel, Jungbullen