Sonntag, März 25, 2012

Lamento

0 Kommentare
Am Baikal hieß es noch: „Ich komm' nicht hoch, ich komm' nicht runter!“. Am mittleren Märzwochenende nahm ich an einer Wanderung des Sachsen-Stammtisches des ODS teil. Jetzt stöhne ich: „Ich komm' nicht mehr mit!“ Der Plan der Tour sah eine Wanderung ins Böhmische Mittelgebirge rechtselbisch mit Start in Decin vor. Eine ähnliche Route gingen wir mal um den 1. Mai 2009.
Die Teilnehmer neben mir waren Gert alias Alibotusch und

Die erste Rast war am Aussichtsturm rozhledna bei Velký Chlum. Unser Weg führte diesmal nicht vorbei am Vrabinec (Sperlingsstein) hinunter zur Elbe, sondern wir blieben oben auf den Pferdekoppeln. Der kurze Verschnaufer in der Kneipe in Lesná reichte nicht für einen Bissen vom Proviant, sondern galt dem Durst löschen. Bei Rychnov ließ ich abreißen und legte mich für eine Vesper und ein Verdauungsschläfchen nieder. Die Freunde zeigten mir auf ihren Karten und GPS-Dingern noch ihre weiteren Pläne. Gerts und meine Empfehlung war das Zelten bei der Deciner Baude oben auf dem Bukova hora am Fernsehturm. Aber auch der Ort Zubrnice spielte eine Rolle in den Plänen, denn wenn die Baude oben geschlossen ist, braucht man Wasser. Wir verabredeten ein beliebiges „Anzeichen“ oben am Turm. Ich freute mich auf mein Päuschen und hoffte nun meinen eigenen Rhythmus zu finden.
Ohne dass ich mich von dem ausklingendem Volksfest in Rychnov ablenken ließ, erreichte ich zum Sonnenuntergang die Deciner Baude auf dem Bukova hora am Fernsehturm. Bei meiner Aufklärungsrunde habe ich keine „Anzeichen“ gefunden. Ein Mann am Weg zu unserem alten Zeltplatz, der mit einigen elektronischem Gerät rum hantierte, zeigte mir den roten Weg und meinte, da seien die deutschen Kameraden abgestiegen. 
Also stieg ich noch bis Zubrnice ab, immer auf der Suche nach dem Lager der Kameraden. Erst in der Dunkelheit traf ich in Zubrnice ein und gleich erst mal in die Kneipe. Dort vermittelten mir freundliche Leutchen einen Pensionsplatz. Ich kehrte noch einmal zu der Runde in der Kneipe zurück und erhielt einige interessante heimatkundliche Informationen. Die Sudeten nannten den Bukova hora nicht etwa Buchenberg, sondern Ziegenstein. Und der autoritäre Genießer auf dem Březňák-Logo erhielt einen Namen: Postmeister Ziebich. 1942 liefert die Brauerei Bier für Rommels Afrikakorps. Und wie schmeckt nun das Bier? So!
Mit dem 7Uhr-Glockenschlag der Kirche stiefelte ich am Sonntag dann auf dem rotem Weg weiter. Meine Vorstellung war, die Kameraden in ihrem Lager zu wecken. Ich hatte mir schon ein Lied überlegt. So oberhalb vom Bahnhof schwand dann aber die Hoffnung, dass ich das Lager finde. In dem kleinen Dörfchen Liskov lud mich ein guter Op' zu einer Vesper ein. Ich folgte dann dem grünen Weg (Empfehlung des Op') über den Sokolí hřeben nach Velké Březno. Mit der Bahn dann zurück nach Potschappel