Freitag, Mai 10, 2013

Serbian Countryside

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10. Mai 2013, Zavlako
Es ist sehr schwüles Wetter, gestern schon. Im Überschwemmungsgebiet der Save blühen die Mücken auf. In einer deftigen Fleischerei gab es die erste Portion vom gegrilltem Lamm. Heute Morgen konnte ich bestaunen wie schnell das nächste Vieh aufgespießt wurde.
Syrmien (serbisch Срем/Srem), die Toskana von Serbien
Bei dem heutigen doch recht sommerlichen Wetter und nun auch die ersten Berge habe ich es sehr ruhig angegangen. In Schabac musste ich meine Stromversorgung updaten. Ich habe mir auch mittlerweile eine richtige Straßenkarte gekauft. Das Management zum Aufladen des NEXUS ist aufwendig. Bisher war der Straßenverkehr ein Desaster, die LKW haben meine Toleranzgrenze ausgereizt. Jetzt bin ich aber auf wirklichen Nebenstraßen, Gott sei's getrommelt und gepfiffen. Noch ist die Tour immer noch auf der Hinfahrt, spektakulär noch lange nicht.
"Eure Taten sind unsterblich"
Ich bin an einem großen Kriegerdenkmal vorbeigekommen. Die Geschichte dazu habe ich erst nach der Fahrt zu Hause herausbekommen. Es geht um die Schlacht von Cer, einem Gebirgszug bei Losniza - eben mein erster Pass. Das war die erste Schlacht des Ersten Weltkriegs, nur wenige Tage nach dem Attentat in Sarajevo.

Donnerstag, Mai 09, 2013

Klostertour

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9. Mai 2013, Fruska Gora
Ich muss mal zugeben, dass ich bisher noch nicht mein Zelt auspacken brauchte. Ich konnte meine HUFe aus dem Jahr 2011 in Dinar umtauschen. Ich lebe nun praktisch vom "Schwarzgeld". Das ist ja alles schon 2011 als Urlaubsgeld verbucht. Und so fügt es sich, dass ich in Senta und in Petrovardein zu jeweils 1500 Dinar (knapp 15€) geschützt vor dem nächtlichen Regen gut geboft habe.
Heute nun die zweite Aufgabe erfüllt: Klöster hier besucht und bei einem sehr lustigen Mönch im Kloster Velika Remeta eine pomana lanciert. Ich habe ihn konkret auf die Tradition in Rumänien angesprochen und er nahm meine Wünsche und meinen Namen auf und wird mindestens ein Gebet sprechen. Hier habe ich auch eine Quittung dafür erhalten - molitva sa putnike, Fürbitte fuer den Reisenden. Im zweiten Kloster durfte ich einem Gottesdienst beiwohnen.
Kloster GRGETEG
Es ist das Kloster GRGETEG. Nach der Predigt gab es für alle echten Christen eine Weihung, erst die Männer, dann die Frauen.
Bei Gert und seinem Nachbar Steffen, der ein großer Weinfreund ist, haben wir uns noch gefragt, wo in Serbien der Wein gemacht wird. Nun hier in den Fruska Gora, die Römer begannen hier mit der Kultivierung von Wein an den Hängen dieser Berge. Ich habe schon mehrmals eines der vielen Weingüter angesteuert. Aber sie haben wohl gerade viel Arbeit, denn keiner ließ mich kosten oder wollte mir ein Fläschchen verkaufen. Ich konnte mir also noch keine Meinung bilden. Mittlerweile gab es zwar Wein zu verkosten, aber aus der Pappe, es langte nur für einen spricer, eine Weinschorle. Jetzt in der Kneipe bot mir der Wirt die übrigen Ostereier an. Dabei gibt es offenbar hier ein Spiel, wessen Ei kaputt geht, wenn man Spitz auf Spitz gegeneinander stößt. Ich habe dreimal gewonnen. Ich wollte natürlich gleich mit KaLeu's Kunststück, dem Ausblasen gekochter Eier glänzen. Die machen aber zur Verzierung hier Folie mit diversen Schnatterinchen drumherum. Das Ei quoll zwar nach meinem Pusten hervor, wollte aber nicht herausploppen. Da haben die Hiesigen sich köstlich amüsiert. Ostern war hier am letzten Wochenende, wird hier Uskrs genannt.
Jetzt bin ich in Ruma auf dem Hauptplatz. Hier hat praktisch jede Kneipe WLAN, oft sogar völlig ungeschützt.

Mittwoch, Mai 08, 2013

Schönen Gruß an Johann Wallrabenstein

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8. Mai 2013, Novi Sad
Immer noch nichts Spannendes. Ich werde wohl heute die Gegend der Klöster in den Fruska Gora erreichen. Bis Novi Sad sind es noch ca. 20km. Im letzten Dorf gab es gerade den ersten Schnaps - vinjak, einen weichen Weinbrandverschnitt.
So langsam stimmt das Motto: Ich habe den Stecker drin von den Einladungen.
Das Haus von Johann Wallrabenstein
Die Recherche zu diesem Bild führte mich wieder auf die furchtbaren Seiten der Geschichte. Die Donauschwaben aus dem Dorf Jarek / Bački Jarak sind mit der Wehrmacht geflohen. Das verlassene Dorf wurde dann von den Jugoslawen als Vernichtungslager für die verbliebenen Donauschwaben benutzt.