Donnerstag, Juli 17, 2025

In der Maramures

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Im Plan für die Maramures stand der CP Babou in Breb. Der Weg stellte in locru heraus, im Bau. Es wäre eh sehr herausfordernd gewesen, von dort aus Radexkursionen zu starten. Zudem verkündete die extrem schwüle Luft einige Gewitter ... und so sollte es sein. Ich habe dann ersteinmal noch einige Schleifen mit dem Mobil gedreht, lauter Wege aus der Großen Rumänien Tour 1986. Es wird viel gebaut auf dem Weg hoch zum Neteda-Pass hinüber nach Cavnic. Unsere Campwiese, die uns Gert anwies, kann ich nicht mehr identifizieren. Dann durch Cavnic hinunter zur Kirche von Surdesti. 
Biserica de lemn in Surdesti
Das beindruckende Innere
Für einen kleinen Obulus konnte ich die prächtig ausgemalte Kirche besichtigen. Die Kirchenbedienerin erläuterte, dass hier nichts an den Farben in den Jahrhunderten restauriert wurde. Wirklich beeindruckend. Die Rückfahrt in das Mara-Iza-Gebiet führte über Baia Sprie und dem Gutii-Pass nach Barsana. Dort hatte ich auch einen Campingplatz Bradova Barsana gefunden. Da hatte ich mir was eingebrockt. 
Am Horizont der Hahnekamm (Creasta gogosului)
Der Platz Badova Barsana mit Weitblick
Eine ausgezeichnete Lage mit weitem Blick zum Creasta Gogosului mit einem Aufstieg in drei Steilstufen (ca. 16% plus) auf 500 m Höhe. Ich überlegte schon, ob ich nochmal runter soll, aber außer einem Tuica zur Begrüßung gab es keine Logistik. Doch ich wagte es ... runter ins magazin mixt war es wert. Als ich zurück kam, hatte sich der Platz leidlich gefüllt mit solchen Offroad-Campern wie die Schweden, diesmal nur aus Bayern und aus Polen, meine netten Nachbarn.
Am folgenden Mittwoch dann der Ausflug mit dem Rad nach Valea Stejarului. Hier stand noch eine offene Aufgabe aus 1986. Gert schwärmte von dem Holzschnitzerdorf im Tal der Eichen und führte uns durch eine Furt im Fluss Iza. Die dort wimmelnden Blutegel vergällten mir dieses Dorf und ich trennte mich von der Truppe, in Oberwischau kamen wir dann nach zwei Tagen wieder zusammen. 
Die Kirche im Dorf

Heute führt eine asphaltierte Straße in das Dorf, wo es in der Tat noch einige schöne Tore gibt. Für ihr Kirchendach hatten sie aber nur Blech über. Überraschenderweise hatten sie auch ein gastliches magazin mixt. Diese ganze Tour war gekennzeichnet von aufmerksamer Wetterbeobachtung wegen der ständigen Gewitterschauer die über die Maramures zogen. Dreimal musste ich eine Bierpause einlegen (i.d.T. immer nur ein Bier), sodass ich oben auf dem CP nur nass vom Schweiß ankam.
Heute nun weiter auf nostalgischen Spuren hinüber in die Moldau. 1910 hatten wir uns die Höhenstraße von Glod über Poienile Izei nach Botiza vorgenommen. Hinter Glod hat uns der raue matschige Weg abgewiesen, heute ist das eine schmale asphaltierte Straße. Dann durch Oberwischau und Borsa hinauf auf den Prislop-Pass und weiter ins Tal der Goldenen Bistritz, wie damals 1986 mit Biorad und zwei Gängen: Pedalieren oder Schieben. 
Schnellader für dein Elektrisches auf dem Prislop-Pass
Auch auf den Rarau kommt man heute locker auf Asphalt von Pojorata aus. Hier oben habe ich abseits einen schönen Stellplatz gefunden ... mit Herz. 
Platz mit Herz
Mit dem Rad bin ich die letzten Höhenmeter zum Hotel Alpin gestrampelt. Das liegt auf 1500 m Höhe und war ein Jahrzehnt mein Fahrradhöhenrekord.

Montag, Juli 14, 2025

Durch die Ländereien derer von Wenckheim

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Noch ein Schloss derer von Wenckheim 
Im Dschungel der Puszta auf der Suche von Samsons Burg
Samsons Burg
Gestern noch eine Runde durch die Ländereien derer von Wenckheim rechts und links der Fekete Körös (Schwarze Kreisch). Ein Fünftel meiner Follower, der Gert, fragte nach den Preisen aktuell in Ungarn. Leider muss ich sagen, dass ich dazu wenig sagen kann. Mich macht der Forint kirre, immer musst du Hunderte und Tausende davon hinlegen. Wenn du 300 HUF hingibst als Trinkgeld, bist du geizig. Ich sage schon immer vor dem Rausgeben an der Kasse: "No coins!" Die 50- und 100 HUF-Scheiben machen nur die Geldkatze schwer. Die ALDI-Mädels dürfen aber nicht aufrunden, wieder hast du zu schleppen. Heute habe ich noch in Ungarn getankt. Der Beleg wies den Preis auch in € aus, habe genausoviel wie in Deutschland bezahlt. Dann ging es über die Grenze nach Rumänien, Schengen offen. Am alten ungarischen Grenzübergang war 20 km//h angewiesen, da hat mich doch ein Sprinter mit italienischen Nummernschild auf der LKW-Spur überholt. Das war der erste Vorgeschmack auf die rumänische Fahrweise. Es gilt 50 km/h in den Ortschaften. Anfangs habe ich meinen Tempomat auf 55 km/h eingestellt. Da haben mich sogar im Dorf LKW überholt, kein Witz. Die Dörfer können gar lang sein, also habe ich aufgerundet auf 65 km/h. Die Rumänen überholen in den Ortschaften trotzdem. Auch unterwegs sind die nervös wie junge Hengste vor der Rennbahn. 
Der Lustige Friedhof
Ich bin gut in Sapinta angekommen und logiere auf einem CP mit einer Horde Schweden in lauter Landrovern mit Anhänger. Wenn die die Seitenwände der Anhänger aufklappen, haben die dann ihre Küche. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die mit der Küche auch Offroad unterwegs waren. Die Zugmaschinen waren schwer vom Matsch gekennzeichnet. Die spielen in einer weit höheren Camping-Liga als ich Anfänger.

Samstag, Juli 12, 2025

Fränkischer Adel in der Puzsta

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Eine kleine sommerliche Radrunde.
Die Burg in Gyula
Schloss Wenckheim
Das alte fränkische Adelsgeschlecht hatte gute Beziehungen zu den Habsburgern und erhielt zahlreiche Ländereien nach dem Rückzug der Osmanen. So auch hier in der Körös-Maros-Puzsta. Das Schloss ist von einem großen Naturpark umgeben.
Übrigens stammt hier aus Gyula der Vater von Albrecht Dürer, Goldschmied Albrecht Dürer, der Ältere.
 

Donnerstag, Juli 10, 2025

Wein unter dem Geschriebenstein

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Der Morgenprozess hakt noch ein Bisschen, diesmal fehlte ein Teil der Mokkamaschine. Trotzdem ein guter Start zu einer kleinen Radrunde zu den Weinkellern unter dem Geschriebenstein. Es galt einige Huckel auf rauen Wegen in einem Eichenwald zu überwinden. Ich erreichte die Keller bei Csak, leider ohne Ausschank. Ich bin dann rein nach Köszeg. Ich hatte eine Leberknödelsuppe und Dödelös. Diese kleinen Kartoffelknödel kannte ich von meiner Tour 2008, das ist wie früher in Ranis die Brockelzamte, genial. 
Zurück führte der Weg einige Kilometer über den Iron Curtain Trail. Hier zeigen die Grenzsteine die Jahreszahl 1922. Das ist das letzte Datum, wo die Ungarn Boden verloren haben. Es war das Jahr des Volksentscheids, wo sich die Burgenländer (außer Sopron) für Österreich entschieden haben. Wohl sehr weitsichtig gewesen. Das Wetter zwang mich in jedem Dorf zu einer Einkehr zum Abwettern der Regenschauer. 

Mittwoch, Juli 09, 2025

Ich habe jetzt auf meinen Reisen Dinge dabei ...

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Ich konnte nun im Laufe des Tages die ganze Infrastruktur des Campervans in Betrieb nehmen und mal ausprobieren. Halt ... eine Ausnahme: Die WEBASTO-Standheizung, die 10 Grad draußen wurden nicht unterschritten, glaube ich jedenfalls. Es ist frisch, fast stürmisch und es tröppelt ab&zu mal. Das Auto steht unter Strom, der Kühlschrank kühlt das Bier auf ECO-Temperatur und der Mokka war im Modus "HotPot" und 500 irgendwas auf dem Induktionsherd in 15 sec gebrüht. So schnell kochte das Wasser früher auf Armeebude nur mit dem Atomino. Ich habe den langen Schuhlöffel für Senioren mit. Vergessen zu Hause habe ich mein Essbesteck. Sowas kann man aber leicht in Ungarn nachkaufen. Die vorherrrschende Kleiderordnung hier auf dem Campingplatz ist der Bademantel. Hier kann ich Verbesserungspotenzial heben. Über Mittag war ich im Thermalbad Bükfürdo. Als Gast des Thermalcampings kriegt man ein Armband, weil der Eintritt in den Campingplatzgebühren enthalten ist. In einigen der Heilbecken (33 bis 39 Grad) soll man nur 20 min baden. Hier kann man die meisten Titten sehen, sie hängen aber an alten Männern. Im Erlebnisbecken erinnerte ich mich an den Strömungskanal, da waren wir im Sommer 1989 mit Loth auf der Tour vom Balaton nach heeme. All das schreibe ich mit Hilfe eines  halben Liter Kekfrankos.

Dienstag, Juli 08, 2025

Umgesattelt angekommen

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Nun hat es begonnen, eine neue Art auf der Lebensreise unterwegs zu sein. Es sind immer noch zwei Pedale zum Pedalieren, aber nur noch das Rechte gibt Gas. Start viertel vor Sieben am Stellplatz bei CDK. Tanken & Mittagsrast vor Linz an der Autobahn. Das sind Preise, da hat Thüringen noch viel Luft nach oben. Der Herr Rossberger hat sich per Display am Eingang als Gastgeber der Raststättenkette "Landzeit" vorgestellt und viel versprochen. Man muss es den Ösis aber lassen, es wird nicht nur so von "Gastlichkeit" daher gelabert, die zelebrieren es mit Qualität. Ein Rindergulasch mit einem Semmelknödel 19,95€, ein zweiter Knödel hätte 3,95€ obendrauf gekostet. Es war eine Autobahnraststätte, es gibt aber auch diese Autohöfe an Abfahrten, die wohl etwas preiswerter sein mögen. Bei Ried im Innkreis an der B141 warb ein großer Pylon für einen Autohof mit "McDonalds" und "Lusthouse". Beim Lusthouse meinen die bestimmt nicht meine Fresslust. Ab der Raststätte habe ich mich von mapy.cz navigieren lassen. Zügig erreichte ich gegen 16.00 Uhr nach 800 km den Thermal Camping in Bükfürdo, HU.