3.7.2016 Bei Mama Goshteliani
Ich bin erst heute ins Bett bei meiner Gastfamilie in Mestia gekommen. Ich habe nur die erste Halbzeit des EM-Spiels der Deutschen beim public viewing im Café Laila geschafft. Das war eine tolle Veranstaltung, jedes Lager erhielt seine Fahne für den Tisch, die Jungs, die hier kellnern trugen die Trikots von Schweinsteiger, Götze und Reuss.
Public viewing in Mestia |
Ein Spaziergang-Tag:
Die Standardwanderung ist hier die zu den Keruldi-Tümpeln auf ca.
2400m Höhe, habe ich nicht geschafft. An der 2000m-Grenze schienen
mir endlich die Zeichen der Wolken und des Regens auf Rückmarsch zu
stehen. Ich habe sie angenommen. Es ist das Schöne in den Bergen,
man sieht das Wetter kommen.
Es ist das Schöne in den Bergen, man sieht das Wetter kommen. |
Und es hat geklappt:
Als ich das Restaurant von Mama Goshteliani erreichte, begann es
richtig an zu draschen. Sie erwartet ihre Gäste auf einem Thron,
ähnlich dem, der in Aachen steht. Ich habe sie darauf angesprochen.
Als ich mit meinem Gestammel von Bolschoi Karl zu Ende kam,
bestätigte sie mir ihre umfassenden Kenntnisse: „Ja snaju,
Karel Weliki!“ Ich habe bei ihr zwei Rechnungen gemacht.
Mama Goshteliani |
Der Regen kommt wohl
zur Zeit jeden Tag im späten Nachmittag mit mächtigen Schauern. Zum
Glück ist Mestia ein etablierter Touristenort, es gibt jede Menge
Türen zum Einkehren. Die Hauptschänke ist das Café Laila, das sich
durch die kosmopolitischen Scraffitti zu einem Gesamtkunstwerk
entwickelt.
4.7.2016 Richtung Ushguli
Das Dorf Zhamushi auf dem Weg nach Usguli |
Es sind ca. 45 km von
Mestia bis Ushguli. Das ist für meine Freunde heute ihre
Tagesetappe, sie setzen mutig den geplanten Weg fort. Früh gab es
zwar noch ein paar Zweifel, es hat über Nacht bis Früh gegen 8 Uhr
gedrascht. Bis kurz vor der Passauffahrt habe ich versucht, sie zu
begleiten. Ich leiste mir aber gerade eine Schwäche in Form einer
kleinen Magenverstimmung, habe dann abreißen lassen. Bin das Tal
weiter bis Zhabeshi. Auf dem Weg muss man auf Betonplatten einen
ordentlichen Fluss furten (wie damals an der Moldau).
Die Rindviecher denken, sie seien heilig |
Ein zweite Erfahrung
möchte ich noch teilen. Die Kühe führen hier ein Eigenleben wie in
Indien. Mit denen muss an jeder Kurve rechnen, wo sie stur, aber
aufmerksam rumstehen, um nach Möglichkeit dem Verkehr nicht
ausweichen zu müssen und in Ruhe die Straße voll zu scheißen. So
weit, so erwartet, jetzt die Erfahrung: Als Radler kannst Du keine
Trinkflasche draußen am Rad lassen. Es lässt sich kaum vermeiden,
mal durch ein paar Fladen durch zu brettern. Da wird das Schutzblech
(dummerweise habe ich vorn keins mehr) zum Kotflügel.
Jetzt muss ich mal
rausgucken, ich glaube, es gibt gerade einen Außendreh für
Bollywood. In der Tat, ein cooler Inder muss sich nach dem Kommando
“Action!” im Wind einer Maschine, die wie ein Laubbläser klingt,
sich 20 mal erschöpft hinsetzen. Dann wird die Bank aus dem Park in
Mestia an einen anderen Platz gerückt … und es folgen weitere
Versuche dieser emotionalen Szene.
In Mestia |
Hallo Herr Elsner,
AntwortenLöschenwir gucken immer mal auf Ihre Website und sind neidisch :-)
Wir wünsch ihnen weiterhin einen schönen Urlaub.
Viele Grüße
Jana Hilbig und Toni Schön vom Team F/G/M Fürstenwalde