9.7.2016 Freilaufend
Ich bin im Paradies für Nutztiere. Zu den
Rindviechern habe ich ja bereits was geschrieben. Hier unten in der
Kolchisebene bilden die Hauptmacht in den Dörfern die Schweine. Die
Kühe und die Pferde treibt einer raus in die Flussebenen, sieht aus
wie eine Savanne.
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Auch hier lauert Gefahr vom Ganter für den aufdringlichen Radler |
Dazu gibt es Rotten von Gänsen, deren Ganter auch
schon mal den Radler mutig anfaucht. Die Trut- und die normalen
Hühner verlaufen sich im Garten vor dem Haus.
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Für die braucht es meistens Betreuung, die klettern über Zäune |
Ziegen mit ordentlich
Gehörn sind die an Betreuung aufwändigsten Tiere, die klettern
gerne auch mal in des Nachbars Garten. Einige haben deswegen, wie
auch bei den Schweinen zu sehen, im Dreieck gekreuzte Hölzer um den
Hals. Erst glaubte ich, die Schweine seien flinker und schreckhafter
als die Rindviecher.
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Faule Sau mit Überläufer |
Aber hier liegen auch viele faule Sauen mitten
auf der Straße rum und zucken kein bisschen bei Verkehr durch Autos
oder Radler.
Als ich rein kam in das tolle Gartenrestaurant,
hielt ich die alte Leiter aus Eberesche als Drapierung für das
Ambiente. Sie führte geradezu zum Spritzbrunnen und weiteren
diversen Bungalows und Plätzen, wo eine Gruppe gediegen feiern kann.
Doch dann kam Emsigkeit auf, ein Spezialist mit Lötkolben und
Verlängerungsschnur sollte die LED-Streifen in 3 Meter Höhe
reparieren. Ein mächtiger Hirte richtete das alte Ding auf, weil die
vom Spezialisten mitgebrachte Stehleiter nicht ausreichte. Der
zitterte doch tatsächlich einige kalte Lötstellen da oben zusammen,
während der mächtige Hirte und ein Gehilfe abwechselnd den
Sicherheitsposten an der Leiter darstellten. Der Anstellwinkel der
alten Leiter war atemberaubend flach und sie wurde auch zusammen mit
dem Spezialisten oben immer mal wieder verrückt. Die Reparatur
scheint geklappt zu haben, Chef und Spezialist trinken einträchtig
ein Bier.
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Gasleitungen und die Stromzähler in Tskaltubo |
Ich bin in Stalins Lieblingskurort Tskaltubo
(
წყალტუბო),
wo das Wasser der Unsterblichkeit zu Tage tritt.
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Quelle Nr. 6 |
Schön restauriert
kann im Kurbad Nr. 6 wieder sauniert werden. Erbaut 1951 bietet das
"Große Bad" prunkvolle Innendekorationen mit
Mosaiken, Gemälden, Holzvertäfelungen und Marmor.
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Stalin war gern hier wegen dem "Wasser der Unsterblichkeit" |
Über dem Eingang
ist ein Mauerfries, der Stalin umringt von Kindern zeigt. Stalin
selbst badete öfters hier.
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Die Brunnenhalle |
Ein Pensionärspaar legte mir unbedingt den Besuch
der fünf Kilometer entfernten Prometheus-Höhle ans Herz. Ich solle
doch in ein Hotel hier einchecken und dann den Ausflug dorthin
machen. Nun, es war so gegen 15 Uhr, ich bin dem Rat gefolgt. Ich bin
jedoch knapp an einem Fiasko vorbei geschrammt. Auf dem Weg zur Höhle
wurde ich weggefangen und eingeladen, es wurde ein
Tschatscha-Länderkampf unter der netten Pergola eines georgischen
Landhauses bei meinem Freund Koba. Ich habe mein Land Thüringen
würdig vertreten, Koba klopfte mir zum Schluss auf die Schulter und
mit dem Schwung habe ich es tatsächlich zurück in mein Hotelzimmer
gefunden. Ufff!
10.7.2016 T-Rex im Kolchis-Wald
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Zu den Sehenswürdigkeiten |
In den Hügeln zwischen dem stalinistischen
Badeort und Kutaisi liegt das Naturschutzreservat Sataplia, ein
Karstzone mit Höhlen und noch ziemlich naturbelassenen Kolchis-Wald.
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Im Kolchis-Regenwald |
Das ist ein wirklich bemerkenswerter Wald aus diversen Eichen,
Kiefern und Lorbeerbäumen, die zauberhaft mit Efeu und Moos
bewachsen sind. Es ist ein
Regenwald der gemäßigten Breiten. Die Besucherhöhepunkte sind eine Tropfsteinhöhle
und Spuren von diversen Saurieren. Die Fußabdrücke gehören zu zwei
verschiedenen Saurierarten: Einer, vor 65 Millionen Jahren lebenden,
Pflanzen fressenden Art und einer, vor etwa 145 Mill. Jahren lebenden
Fleisch fressenden.
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Ausflug der Wildbienen |
Der Name Sataplia, zu deutsch sinngemäß
Honigberg, leitet sich aus den in den Kalkfelsenlöchern noch
lebenden Wildbienenvölkern, die man tatsächlich schwärmen sah
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