15. Mai 2013, Kremna
Gestern war ein ganz besonderer Wandertag. Hier mal die technischen Daten: Gesamtzeit 11h 10 m, Fahrtzeit 3h 8m für 55 km. Der Fahrradcomputer bestimmt die Fahrtzeit aus einer Strecke, die mit mehr als 4km/h zurückgelegt wird. Ich bin in die Drina-Schlucht soweit wie möglich rein gefahren. Dann wendet sich der immer noch asphaltierte Weg hinauf in das Tara-Gebirge. Ich konnte mir zum Glück nicht vorstellen, was nun auf mich zukommen wird. Im Magen hatte ich das Frühstück des Hotels in Bajna Basta.
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Derventa klisura - Die Schlucht Derventa |
Es ging bestückt mit mehreren Tunnel durch eine Klamm (Derventa klisura - Die Schlucht Derventa). Ich landete in einem kleinem Almdorf, umringt von Bergen, auf die ich später noch draufspucken werde können.
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Predov Krst |
Der asphaltierte Weg endete am Prevosd krsd. Eine Belohnung für die ersten tausend Höhenmeter blieb aus, die Berghütte war noch nicht bewirtschaftet. Nun fand ich zwei Freunde, zwei Hundi. Es war wenig motivierend, wie sie immer zurück kamen, um nach mir zu schauen, wenn ich mal wieder verschnaufte. Mittlerweile ist der Weg nur noch ein Makadam-Weg durch den Wald. Einige der Abzweigungen waren markiert, bei einigen war ich froh, die elektronische Karte bei mir zu haben. Ich hätte mich unzweifelhaft verfahren. Der Nachteil der elektronischen Karte ist, dass keine Höhenlinien einge- tragen sind. Ich hatte nie eine Ahnung, wie weit es noch hoch gehen wird.
Normalerweise ist das hier schon eine Touristengegend, aber die Saison hat noch nicht begonnen. Ich fand für den Rest des Tages keine Verpflegung oder sonstige Belohnung mehr. Jetzt kommt's: Ich habe mich den ganzen Tag mit Wasser ernährt! Als es mal wieder ohne Hoffnung bergauf ging, war am Wegesrand (nun wieder auf einer Straße) eine kleine Zeitweise zum Bofen.
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Universal-Schlepptenderlok 83-173 von Đuro Đaković (1949) |
Jetzt bin ich am oberen Bahnhof des Scharganer Achter. Eine kurze Zusammenfassung meiner Reanimation nach mehr als 24h ohne Essen: Eine Cola, ein Kaffee, Plätzchen, ein Kaffee, einen Rakija, ein Hühnerfilet vom Rost, ein Jelen Bier. Der Zug ist gegen elf ein- und wieder ausgefahren. Jetzt verkasematuckele ich ein zweites Jelen pivo. Gerade haben ich einen aufgeregten Satz eines neuen Gastes gehört, in dem ich zwei Wörter verstanden habe: Bär und Haus. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er erzählt hat, dass heute morgen bei einem Haus am Wald der Bär los war.
Ich habe den Zugfahrplan nicht mit meinem Durst & meiner Fresslust zusammenbringen können. Ich bin die spektakuläre Abfahrt hinunter nach Mokra Gora gefahren. Dafür bracht der Zug reichlich zwei Stunden, ich wohl keine 1/2. Weil es wohl bis Visegrad weiter so laessig geht, lasse ich mich verleiten, und bleibe faul.