Ich bin mittlerweile wieder in Montenegro, in Podgoriza. Ich fand gestern nicht den angegebenen Platz zum Campen am Shkoder-See. Das ist ein riesiger See mit blitzsauberen Wasser. Die Shkoder-Leute waren am Sonntag alle draußen zum Baden. Das Ufer ist entweder sehr sumpfig, ein Naturschutzgebiet mit Pelikanen und sonstigen Wassergetier oder übelst steinig. Das sind dann die "Badestrände" bzw. Zeltplätze. Als ich mir ein Plätzchen gesucht hatte, verscheuchten mich die Einheimischen. Besorgt um meine Sicherheit sehr freundlich. Ich bin dann doch noch in die Stadt rein, wie in Pakistan. Dreck, chaotischer Autoverkehr, laute balkanische Musik, Pferdegespanne und Mercedees Benz. Überhaupt ist das hier die vorherrschende Automarke. Heute morgen zum Frühstück, es hatte über Nacht ein Dauerregen begonnen, sagte ich mir: Wenn jetzt 5 Daimler hintereinander vorbeifahren, werde ich trotz Regen aufs Radl steigen. Es dauerte ca. 10 Minuten und entsprechende Anläufe uns es kamen sogar acht Daimler auf der Straße vor dem Cafe vorbei, hintereinander wohlgemerkt. Ich habe also in einem Hotelzimmer mit Klimaanlage für 10 Euro übernachtet. Eigentlich hatte ich mir noch einen Tagesausflug mit dem Rad ins Gebirge vorgenommen, aber dort draschte es noch länger. Gegen Mittag beruhigte sich der Regen nämlich, so habe ich nur einen 100km-Bogen durch Albanien gemacht, rund um den Shkoder-See eben.
Es gibt hier eine gute Verbindung mit der Bahn über Belgrad nach Budapest. Das steht jedenfalls so in der Zeitung. Da das bestimmt erheblich preiswerter ist als meine Idee mit der Fähre nach Bari, Italien und dort mit dem Zug habe ich mich jetzt hier in Podgoriza (former Titograd) in ein Hotel eingemietet und werde morgen es über Belgrad versuchen. Voraussichtlich bin ich also Donnerstag, wahrscheinlicher am Freitag in Saalfeld zurück.
Viele Grüße von Unterwegs
Eberhard Elsner
Keine Kommentare :
Kommentar veröffentlichen