Dienstag, Juli 05, 2005

Göttliche orthodoxe Sicherheit

Heute schlief ich im Schutz des Pivski Monastir. Mancher könnte Pivski im Zusammenhang mit Bier bringen. Ganz falsch, das Kloster liegt hoch über der Piva, die in Bosnien zusammen mit der Tara die Drina bildet. Jetzt bin ich aber in Niksic und damit über die Wasserscheide des Balkan drüber, jetzt fließt alles in die Adria, wohingegen die Drina über die Save letztendlich in die Donau mündet.
Es ging über mehrere Anstiege immer hoch über der Piva-Schlucht durch sehr abwechlungsreiche Landschaft, aber meistens wachsen hier Steine. Es ist eine von vielen Dolinen durchfurchte Landschaft, weshalb es auch immer wieder zu Anstiegen kommt. Die Weg führt immer wieder in so ein Trockental, wo dann auch lose Siedlungen zu finden sind.
Wie gesagt, gestern habe ich den Popen des Klosters gefragt, ob ich am Kloster bofen könnte. Er wies mir einen Platz zu, ich hatte Wasser, die Toiletten hoffte ich nicht benutzen zu müssen. Spät abends knurrte zwar ein Hund, aber ich habe sicher geboft.
Überhaupt fühle ich mich hier sehr sicher. Praktisch immer kann man zum Trinken und ab und zu mal Essen draußen sitzen, das Fahrrad unangeschlossen in Sichtweite. Wenn die Hiesigen in die Kneipe wollen, fahren sie bis fast an den Tisch, lassen Tür oder zumindest Fenster offen (der Zastava hat ja auch keine Klimaanlage) und den Schlüssel stecken. Mein Radl wird oft ein bewundernder Blick zu geworfen. Aber Habsucht ist nicht zu erkennen, eher "der arme Kerl, muss den Berg hochstrampeln". Nun, ich bin noch immer in Gegenden ohne Touristen, es bleibt abzuwarten, wie sich das am Meer gestaltet.
Viele Grüße von Unterwegs
Eberhard Elsner

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