Samstag, Juni 23, 2018

Vom Gewitter geblockt

Vor dem Start mit dem Rad noch unbedingt notwendige Vorkehrungen für eine Tour getroffen: Lewa aus dem Automaten geleiert und Wasser gespeichert. Es wird bergauf gehen, anfangs moderat, aber heiß und trocken. Im Dorf Radilovo finde ich im Schatten des Dorfparks einen Kiosk für die erste große Pause. Gegenüber ist ein klitze kleiner Laden für 1000 kleine Dinge des täglichen Bedarfs. Man kommt keinen Meter in den Laden rein, dann tritt man in die Auslagen der Waren. Am Nachbartisch des Kiosks sitzen drei alte Weiber. Eine lässt sich vom Ladenbesitzer diverse Hygienepapiere zur Ansicht bringen. Ihre Freundinnen sind von den Servietten auch begeistert. Der Ladenbesitzer kann jeder was verkaufen. So muss das mal begonnen haben, die Erfindung der Tupperware-Parties.
Antike byzantinische Festung Peristera
In Peschtera lasse ich mich von einem Schild zur Festung Peristera leiten. Noch um 2000 war das ein Hügel verwachsen mit stacheligen Gebüschen. Dann kamen die Archäologen und fanden bei umfangreichen Ausgrabungen ganze Lager von Amphoren, die antiken Kühlschränke, und jede Menge Münzen aus römischer Zeit, auch Goldmünzen. Nach dem Abschluss der Grabungen hat man die Mauern der Festung nachgebaut, so dass eine beeindruckende Museumsanlage entstanden ist.
Nach einer kleinen Selektion bulgarischer panierter Käse zum Mittagsmahl wurde ich von der Kellnerin zum Besuch des nächsten Museums eingeladen. Schon auf der Festung hingen zwischen den Amphoren Werbebanner für eine Ausstellung sozialistischer Automobile. Garniert sind fast alle Autos des bulgarischen Sozialismus mit weiteren Waren aus der Zeit: Cognac "Slanchev Brjag", Zigaretten "STEWARDESS", die Marke meiner Jugendsünden und einigen Geräten aus Klingenthal, die Triola.
Kindheitserinnerungen oder Vergangenheitsbewältigung? Dinko Kuschews privates Museum in Peschtera
Am Nachmittag habe ich dann nur noch ca. 5 km in Richtung Batak geschafft, dann kam ein mächtiges Gewitter in den Rhodopentälern. Bin zurück hier nach Peschtera geflüchtet.
Peschtera: Die alte Moschee (17. Jhdt.) und der Stundturm

Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen