16. April 2014, im Tal der Schnellen Kreisch, "Route 60"
Wieder einmal hat mich das
muntii apuseni abgewiesen. Es graupelt Eiskörner vom Himmel, es sind knapp 5°C, mein Rad muckert - ich habe die Querung des Vladeasa über DN1R nach Albac abgebrochen.
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Diese Hügel haben mich abgewiesen |
Das wäre wohl ein mehr als 1000-Meter-Pass gewesen, dort ist in den letzten Tagen immer Schnee gefallen. Ich fahre jetzt die Höllen-Route E60 Richtung Oradea, es geht bergab und ich habe mich an die LKWs gewöhnt. Vorteil: Die gute Logistik.
Vor geraumer Zeit sprach mich mal ein wildfremder Mann an, ob ich der EbsEls von
lebensreise.com sei. Ich würde mich dort als Feinschmecker darstellen. Das ist ja mal kein schlechtes Image, was ich auch weiter pflegen werde. Bis gestern hat Rumänien mich keineswegs veranlasst, hierzu was zu schreiben. Die Pizzas, die es überall gibt, sind ordentlich und bieten dem Radler eine gute Grundlage. Ja, der Teig ist sogar richtig knusprig. Ansonsten regiert in den Restaurantküchen der Küchendichter, weniger die Köchin bzw. der Koch. Die haben lange Menues mit französisch lastigen Namen wie
escalopes (dachte schon das sind Schnecken), aber i.d.R. tut die Küchenangestellte was aus den Töpfen lauwarm auf die Teller und gut ist. Nun sei aber gesagt, dass in den Töpfen sich manch tolle Leckerei verbirgt, ich sage nur
ciorba, die Suppe. Das ist für mich die absolute Spezialität der rumänischen Küche! Heute habe ich zweimal eine Suppe probiert, einen Gulasch und eine
ciorba taranesti cu porc, eine bäuerliche Suppe vom Schwein. Immer schön mit Sahne zum Drüber löffeln. Als Beilage bestellte ich mir hier immer
cartofi taranesti, das sind Bratkartoffeln schön mit Paprika gewürzt. Wenn in der Küche mehr Elan von den Besitzern honoriert würde, könnte man noch das Ganze mit Lauch oder anderen grünen Gewürzen verfeinern.