Sonntag, August 21, 2022

In Slowenien

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Um 8:30 Uhr überschritt ich bei Spielfeld die Grenze nach Slowenien. Es war gleich ein Radweg #1 nach Maribor ausgezeichnet. Leider verlor ich mehrmals den Weg im Gewirr von Autobahnknoten und Kreisverkehren. Ich erreichte die Innenstadt mit großem Hunger tatsächlich erst um Mittag. Ich mache heute einen halben Ruhetag und habe mich in eine Unterkunft für Studenneköpp in der Altstadt eingemietet. Die nächsten Etappen werden wohl auch nicht so aufregend, ich muss hucklige Strecke machen in das Gebiet, wo der Karst erfunden wurde, nach Postojna.

Samstag, August 20, 2022

Die Mur, fast immer bergab

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Die gute Wirtin hatte zeitig ein Frühstück bereitet, so war ich dann gegen halb Achte auf dem Schoberpass. Das Wetter versprach lange trocken zu bleiben. In St. Michael erreichte ich das Tal der Mur, den Mur-Radweg R2. Ich habe mich erstmal ca. 5 km die Mur aufwärts verfahren. So war es Zeit für eine Jause geworden, als ich wieder am Billa am Kreisverkehr in St. Michael vorbei kam. An einer kleinen Kapelle unter der Autobahn S6 gab es eine schöne Bank mit Tischlein für meine Jause mit Pressack-Semmel und zwei Puntigamern, das Bier aus Graz, das Arnie Schwarzenegger groß&stark gemacht hat.
Nur wenige Kilometer weiter die Brauerei von Österreich, Gösser in Leoben. Ich wurde leider miss verstanden, als ich dort im Brauhaus das Bier bestellte, worauf der Braumeister am meisten stolz sei. Der Ober meinte mir Minaralwasser bringen zu müssen. "Bei uns trinken die Brauer nur Mineralwasser!". Naja, ich hatte dann ein Bier und eine große Leberknödelsuppe.
Ich musste mich aber als Biersommelier doch noch rechtfertigen: Ich bestellte ein "Spezial". Dieses Bier erhält der Gast nach ca. 15 min gereicht. Ich habe keine Ahnung, wo die das her holen. Aber wirklich ein ausgesprochen hopfiges Vergnügen.
In Pernegg an der Mur neigte sich der Tag dem Abend zu, ich suchte schon einen Platz zum Zelten trotz drohendem Regen. Dann wurde mir ein Zimmer bei der Martina in der Pernegger Dorfstub'n empfohlen ... und tatsächlich, es klappte und ich wurde gleich an den Stammtisch geladen. Ich kam nicht mehr zum Schreiben des Tourtagebuchs am Freitag.
Heute nun lockeres Pedalieren auf dem Mur-Radweg durch Graz bis nach Leibnitz.Immer wieder Felder mit Kürbissen für das berühmte Steirische Kernöl. 
In Leibnitz ist heute Weinfest. Die sind hier alle in steirischer Tracht, die Weinköniginnen mit ausladendem Dekolleté. Morgen erreiche ich dann Slowenien. Ich geh jetzt noch mal zum slowenischen Weinbauern und hole mir einen Weißburgunder. Sein Traminer ist etwas schwach.

Donnerstag, August 18, 2022

Gesäuse

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Wieder konnte ich zeitig früh starten, halb Acht beginnt der Ritt durch das Gesäuse. Die enge Schlucht spendet erst mal Schatten, aber trotz Straße geht es wieder ständig hoch und wenig runter. Die Tunnel sind leicht zu pedalieren. Später dann den längsten Tunnel an der Zigeunerrunse kann man sehr gut umfahren.
Eingang ins Gesäuse
Beim CP Forstgarten ist wieder so eine Station dieser Outdoor-Adventure-Firma AOS. Diesmal lief die Einweisung gleich in Englisch. Als ich wegen Durst fragte, meinte Einer: "Um 9 Uhr morgens nur Bier." "Das ist genau meins." Seltsamerweise löste das allgemeine Belustigung aus. Während sich die Kundschaft in die Neoprenausrüstung rein zwang, löschte ein Gösser Märzen meinen ersten Durst des Tages.
Das Gesäuse ist eine beeindruckende Schlucht. Leider ist es doch sehr verbaut: Straße, Eisenbahn und sogar eine Staustufe. Auf der Straße nerven die Motorradfahrer. Die werden durch Schilder ständig aufgefordert, wegen dem Lärm vom Gas zu gehen. So hat der Naturfreund in der Saison nix von den vielen seltenen Tieren. Ich hätte beinahe noch ein schwarzes Eichhörnchen überfahren, es waren nur Centimeter.

Oberhalb von Admont zog eine Warmfront auf. Der Regenradar bestätigte eine schwere Gewitterfront in der nächsten Stunde. Das war eine gute Begründung, die letzten Höhenmeter hoch auf dem Schoberpass mit der Bahn zu bewältigen. Ich stieg in Selzthal in den Zug. Wenige Minuten später brach der Gewitterschauer los und zerstörte gleich mal die Oberleitung der ÖBB. So jedenfalls die Durchsage als am Güterbahnhof von Rothermann der Zug zum Stehen kam. Nach dem Gewitterschauer hatte die ÖBB einen Schienenersatzverkehr organisiert, wo auch ich mit dem Radl mit genommen wurde. In Wald am Schoberpass stieg noch Einer aus, der mir bei seiner Freundin im GH Gruber eine Übernachtung organisierte. Jetzt kommt im lokalen Fernsehen, dass der Zugverkehr im Salzburger Land, der Steiermark und in Kärnten still liegt. 

Mittwoch, August 17, 2022

Heute war es wieder schwer

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Beim Zeltplatz wollte ich mich schon noch anmelden, die ausgehängte Nummer angerufen, doch mit einem Anrufbeantworter spreche ich schon lange nicht mehr. Wenn die Roboter mal den Aufstand starten, werden die AB's die Propagandaabteilung sein und uns alle belügen. So fügte es sich, dass es in Großraming wieder ein Wildzelten mit Lokus war. Eine Metzgerei hatte schon früh ab 7 Uhr geöffnet, ich hatte zwei Wurstsemmeln mit einer Coke.
Noch führte der Weg auf Güterwegen entlang der Enns, doch dann ab Kleinreifling war die Bundesstraße B115 angesagt. Den Autofahrern wird mit vielen Schildern der Seitenabstand von 1,5m zum Radler eingebleut. Ich habe nix zu meckern, man hielt sich dran. Eine Ausnahme war ein Piefke aus Gütersloh. Die Bundesstraße ist ob ihrer Breite sehr arm an Schatten, ich habe mich sehr gequält. In Großreifling gab es ein Outdoor-Adventure-Center mit Gastgarten. Nach dem der Animateur aus Costa Rica die Gruppe für das Rafting auf der Salza ihren Guides aus Uganda und Ungarn (das ist kein Witz!) zugeteilt hat, kehrte Ruhe und ein Päärchen e-biker ein. Er ist ein pensionierter Einzelhändler aus Admont. Er hatte in seiner Karriere schon eine Thüringerin, die hat ihn aber abgeblitzt. Seine derzeitige Lebensabschnittsgefährtin ist wie er im schicken Bikeroutfit gekleidet. Sie machen mit ihren e-Mountainbikes eine knackige Tour durch die Kalkalpen, so lange der Akku reicht. Ich bin eingeladen, bei ihnen im Garten am grünen Haus in Admont zu campen. 
Mich beschäftigt aber die heutige Etappe, ich komme nur noch bis Hieflau und residiere im Gasthof International in Hieflau. Morgen dann durch das Gesäuse.

Dienstag, August 16, 2022

Heute war es schwer

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Ich pedaliere den Ennstal-Radweg R7 ab Enns aufwärts. Beeindruckend sind die vielen Rebhühner und Fasane, die ich hier auf den Güterwegen aufjage. 
Ab Ternberg ist der Radweg herausfordernd, ich muss immer wieder schieben. Es sind fast nur noch e-Bike-Rentner oder Rennrad-Hipster unterwegs. 
Die Landschaft wird immer spektakulärer, der Durst wird immer quälender. 
In Reichraming lädt ein 4-Seitenhof ein. Das sind wirklich beeindruckende Höfe, die hier quer und vereinzelt in den Hügeln verstreut sind. Jetzt kurz vor Großraming war noch ein 350 m Puckel angesagt, das habe ich aber abgewählt. Ich hatte die Möglichkeit über einen der vielen Dämme der EnnsKraft rüber auf die Hauptstraße zu wechseln. Dort war sehr wenig Verkehr. Nur noch wenige Minuten bis zum CP Ascha-Tal in Großraming, keiner mehr da zur Anmeldung. Jetzt schreibe ich mein Tagebuch an der Tanke im Kreise der Dorfjugend.

Montag, August 15, 2022

Ein Güterweg ist ein guter Weg

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In dem Hotel in Andorf gab es ab 6:30 Uhr Frühstück, ich stand pünktlich vor dem Buffett. Der Neffe der Frühstückverantwortlichen hatte gerade als Sieger das Radrennen "Race around Austria" absolviert. Über 2000 km in 5 Tagen mit 6 mal 20 min power nap, unglaublich. Die Tante war mächtig stolz. Der Weg führte über viele Güterwege die Pram aufwärts bis Zell an der Pram. Dort bin ich über den Granatzweg (R20) rüber ins Aschach-Tal, wieder über schöne Güterwege. Das sind die asphaltierten Feldwege zwischen den Gemeinden, die manchmal nur aus einem Hof bestehen. An einem der Höfe blieb ich stehen, um die diversen Tierstimmen zu verstehen: Pferde, Esel, Hühner, Enten und die Lautesten, die Pfaue. Es war ein großes Konzert.
Es ist hier heute Feiertag: Sie feiern, dass die Maria als Mutter Gottes zum Himmel gefahren ist. Das muss sowas wie ein katholischer Frauentag sein. In Waizenkirchen spielte zum Kirchgang die Blasmusik. Die Frauen kamen aus der Kirche mit einer Schale Plätzchen und einem Sträußchen. Die Frauen alle in Tracht.

Das Aschach-Tal geht runter zur Donau, ein Tal wie das Weißeritz-Tal in Freital. Ich folgte dem Donau-Radweg bis nach Enns. Morgen dann der Enns-Talradweg aufwärts.
Die ukrainische Donau-Dampfschifffahrts-Gesellschaft.
Ich bin in Enns in einer Pizzeria. Mir gegenüber sitzt ein Kapitän der Donau-Dampfschifffahrtsgellschaft. Er nuckelt an seinen zwei Pfeifen mit dem klassischen Vanille-Tabak. Dazu seine vor Dekaden und vielen gerauchten Stange Zigaretten einst begehrenswerte Frau. 

Sonntag, August 14, 2022

Durch den Klosterwinkel nach Österreich

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Ich durfte schon früh um 7 Uhr an das große Frühstücksbuffet in der Radlerpension Sagererer in der Altstadt von Vilshofen. Der Wirt zeigte mir noch den Weg zum Wolfach-Radweg nach Ortenburg. 
 
Das ist ein schöner naturnaher Weg hinüber ins Rott-Tal bei Bad Griesbach. Bei Uttlau erreichte ich die Gegend der Reichen, ein riesiger Golfplatz mit einem 18Loch-Meistercourt und einem 9Loch-Juniorcourt. Die machen dort reichlich Höhenmeter am 18Loch-Platz. 
 
In Schärding erreichte ich Österreich. Schon zu Hause habe ich mir den Pramtalradweg alternativ zum Donauradweg ausgesucht. Hier ist das Angebot an Wirtshäusern aber sehr schmal. Erst gegen 18 Uhr in Andorf fand ich beim Kirchenwirt einen großartigen Biergarten. 
 
Ich hatte drei große Gespritzte! Hier fand ich auch ein schönes und bezahlbares Landhotel, die Etappe findet hiermit ein gutes Ende. Nachher gibt es noch als Betthupferl einen Vogelbeerbrand. Morgen ist hier Feiertag - Marien Himmelfahrt.

Samstag, August 13, 2022

Wieder an der Donau entlang

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Das Frühstück, das die schöne Frau vom Karli versprochen hatte, war tatsächlich großartig. Wir haben uns wie gute Freunde verabschiedet. Der Radweg war nach Straubing ausgeschildert. Der Weg führte geradewegs auf das Festgelände des Gäubodenfestes in Straubing. 
Es war vor Neun, im Festzelt "Greindl" war die Bierpipeline noch so trocken wie Nordstream 2. Ich bin wieder zurück zu meinem Rad und auf die trockenen Pisten des Donauradwegs. Gott sei Dank gab es einige Wirtshäuser, die dem Radler Speise und Bier dar reichten. Ich hatte eine Tellersulz, ein Schweizer Wurstsalat (furchtbar) und hier in Vilshofen einen Obazda. Heute also kalte Küche zum Sonnabend. 
Niedrigwasser der Donau im August 2022

Freitag, August 12, 2022

Regensburg

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Es hat wieder geklappt: Spät am CP angekommen und früh zeitig weg ... ist wie wild gezeltet, nur mit Lokus. Ein Gast gestern erläuterte den Unterschied zwischen den beiden Burgen in Burglengenfeld und in Kallmünz: Die in Burglengenfeld haben immer gleich die weiße Flagge gehisst, Kallmünz nie. Die Kallmünzer Burg ist drum ruiniert.
Weiter dann zum doch eher langweiligen Donau-Radweg. Ich konnte die Fa. Zollner in Regensburg besuchen, ein altes Versprechen. Der Herr Zollner wird in den nächsten Tagen die Eroica im Chianti-Land fahren, Respekt. Ich habe auf den weiß gekiesten Wegen nur 5 km ausgehalten.
In Straubing hat das 2.-größte Volksfest in Bayern begonnen, das Gäubodenfest. Mit Unterkünften ist es knapp. Aber es begann zu donnern und zu hageln bei Oberzeitldom. Ich ließ mich von den Schildern einer Radlerpension inspirieren und bin bei Karli gelandet. Er wollte erst nicht, aber seine schöne Frau versprach mir ein Zimmer und er musste ran ... staubsaugen, Pellkartoffeln schälen. Er meint: "Negerarbeiten!" Heute keine Nacht im Zelt.

Donnerstag, August 11, 2022

Naabtal

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Das ist die Schweinmühle bei Windisch- Eschenbach gestern Abend. Man beachte den Zoiglstern.
Der Morgen an der Fichtelnaab bei der Schweinmühle
In dieser Gegend ist der Naabtal-Radweg noch sehr bucklig. Dann ab Neustadt an der Waldnaab ist es ein lockeres Pedalieren. Aber es ist ein trockener Weg. Die führen die Radwege durch viel Natur, aber an keinen Wirtshäusern vorbei. In Nabburg sah ich ein NETTO, davor  ein Grieche. Zum Mittag in Nabburg hatte ich beim Griechen eine Bohnensuppe und ein panierten Feta - Saganaki. Weiter trockene Wege, oft kräftig gekiest. Das ist für den Radler ein Risiko, ein bisschen versteuert und man liegt im Dreck.
Es sind die letzten Kilometer bis zum Jugendzeltplatz bei Kalmünz. Im Dorf See ist an einer Garage ein Schild zum Landgasthof Koller, ich rechts rein in den Hof. Ich erschrecke den Max, eine der Hofkatzen. Der Stammtisch ist gut besetzt, ich frage die Seniorchefin, ob ein Platz unter der Pergola frei ist. Sie packt die Kreuzworträtsel zusammen und holt mir ein Helles. Mich fasziniert das Backhäusel. Die Seniorin bestätigt, dass noch ab&zu Brot und auch mal 'ne Pizza gebacken wird. Leider gibt es kein aktuelles Brot für mich, "wir können das Doppelte backen. Alles geht weg. Es ist aber viel Arbeit, zwei Tage bis alles bereit ist." Sagt die Seniorchefin. Ich lerne alle Katzen kennen: Max, Moritz & Lumpi.

Mittwoch, August 10, 2022

bike'n'train

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Bis Marxgrün im Tal der Selbitz lief alles nach Plan. Der Plan war bis Blankenstein an der Saale mit der Bahn, durch die Hölle radeln bis Marxgrün und dort in einen Triebwagen bis Marktredwitz einsteigen. Bis Blankenstein relaxte Fahrt mit der Erfurter Bahn. Es ist die erste Relation des Tages (6:39 Uhr), trotzdem schon fünf Radler in Saalfeld am Start. Dann lockeres Pedalieren durch die Hölle.
Der Höllen-Sprudel
In Marxgrün unterrichtet mich ein e-Biker über den Schienenersatzverkehr. Die Bahn soll erst ab Selbitz fahren. Nun, ich eröffene meinen eigenen Schienenersatzverkehr, ich pedaliere bis Selbitz. Der Triebwagen der "agilis"-Bahn fährt aber nur bis Hof. Dort in diese hässlichen alten Wagen der DB, wo du dein Rad schmale Stufen hoch buckeln musst und es nur jeweils zwei richtige Radplätze rechts & links vom Gang gibt. Ich war der Erste, es kamen aber noch weitere 5 Radler, darunter ein Ignorant, der seine Packtaschen  nicht ablegte. Es waren aber lauter entspannte Leute, nächste Station Marktredwitz. Mir wurde mit meinen Packtaschen geholfen.

Endlich on the road again. Ich wähle den Radweg über Pechbrunn, Mitterteich, Falkenberg in das Tal der Waldnaab zum Paradies … das Blockhaus im Waldnaab-Tal. Es ist 16 Uhr, ich hatte Leberkäs mit Kartoffelsalat als erstes Essen nach dem Frühstück, dazu zwei Friedenfelser Zoigl zum Schwarzen Ritter. Jetzt bin ich am CP Schweinmühle: Zoigl für 3,20 EUR, landschaftlich einzigartig.

Samstag, Juni 04, 2022

Durch Schluchten zum Zoigl

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Ohne Frühstück von Erkan früh los. Kleines Frühstück beim Bäcker in Neuhaus neben dem Communbrauhaus.

Es wird geschafft ... im Communbrauhaus in Neuhaus
Tischstein in der Waldnaab

Die wunderbare gastliche Stätte im Waldnaabtal - die "Blockhütte"

Durch die wunderbare Schlucht der Waldnaab zum nächsten Zoigl-Termin in Tirschenreuth. Der ist 15 Uhr beim Hammerer. Innerhalb von 10 min hat sich der Gastgarten gefüllt ... unglaublich.
Morgen mit dem Zug wieder heim.

 

Freitag, Juni 03, 2022

Beim Zoigl

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Am Rauen Kulm vorbei zur Fichtelnaab. Gegen Mittag saß ich "beim Teicher" in Neuhaus beim Zoigl. Nach einem Nickerchen an der Neuhäuser Dorflinde bin ich rüber "zum Gloser" in Windischeschenbach zu weiteren drei Zoigl. Gut hat mir die Zoigl-App geholfen. Jetzt in Wurz bei Erkan in seiner Pension. Gewitter ist über den Stammtisch bei Erkan hinweg.

Donnerstag, Juni 02, 2022

Main aufwärts

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Von Stadtsteinach durch Kulmbach und Bayreuth über die Wasserscheide Rhein Donau in Speichersdorf.

Mittwoch, Mai 18, 2022

Wien

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Ich bin mittags in Wien angekommen, mit Heißhunger auf ein Schnitzel. Gleich in einem Beissl gegenüber vom Hauptbahnhof stillen können. Dann ein wenig durch Wien gerollert. Am Arsenal, dem Belvedere und am Karlsplatz.

Es gibt ja so viele Versuchungen für Bauch und Kopf. Eine hieß "Wein und Kunst". Ich fuhr ran und raesonierte rum, wo hier die Kunst sei. "Die Kunst ist, hier zu überleben", sprach der offensichtliche Besitzer mit einer Dame am einzigsten Tisch vor dem Laden. Dann zog er genüsslich an der dicken Zigarre mit einem sehr hellen Deckblatt, wie ich es nur von den
habanas kenne.

Dienstag, Mai 17, 2022

Nun geht es heim

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Den Ruhetag in Szeged habe ich genutzt, um die Heimfahrt zu organisieren. In den letzten Tagen lief der Antrieb des Fahrrads total trocken, die Kette knarzte und quietschte. Manchmal hatte ich schon den Eindruck eines größeren Fehlers. Doch ein Fahrradmechaniker in meinem Alter holte sein Wunderspray, ich sollte das Fahrrad mit gebremstem Hinterrad halten und er ließ behutsam die Kette unterm Spray gleiten. Das Rad "schnurrte wieder wie ein Kätzchen" (Zitat Mechaniker Wenzel aus RU-Cumbach) wie am ersten Tag. "Dafür brauchst Du mir nichts bezahlen", stellte sich heraus, dass der Mann auch ein wenig Deutsch sprach. Es ist nämlich furchtbar, was ich für ein Gestammel hier in Ungarn aufführe, um meine Wünsche artikulieren zu können. Ich vermische alle Sprachen ... und das Gestammel enthält nur 1 1/2 Worte auf Ungarisch. Im Barbershop sprachen die Barbiere englisch, hier war es einfach, meinen Kopf wieder zu zivilisieren. So hätte ich eigentlich die Tour fortsetzen können, aber auch am Bahnhof konnte ich eine Reservierung mit  Fahrradtransport in einem der stündlichen InterCity nach Budapest erstammeln. So waren die Messen gesungen und die Tour endet nach 40 Tagen im Sattel.
Die Kathedrale in Szeged. Für ein angemessenes Abschlussessen fuhr ich vor die Deiche der Theiß, wo die Häuser wegen der regelmäßigen Hochwasser auf Stelzen stehen. 
Übrigens haben Ralf und ich bei unserem Start der Serbientour 2006 diese Überschwemmung gesehen. In einer Csarda hatte ich als Vorspeise mehrere Nacken von Welsen, paniert und spicey. Ich habe das gegessen wie Hähnchenflügel, mit den Fingern. Als Hauptgericht ein Paprikasch vom Wels mit hausgemachten Nudeln. Das war alles so gut, ich brauchte nicht mehr auf das Weinfestval.
Jetzt bin ich in Budapest. Hier kann ich bisher die häufigen Schauer heute gut abwettern. Morgen fahre ich über Wien heim. Bis Wien gibt es eine Fahrradreservierung ... dort muss ich sehen. Die Fahrkarte für 22.000 HUF wird bis Saalfeld gelten und ist ohne Zugbindung ab Wien. 

Sonntag, Mai 15, 2022

Jó estét Magyarországon! (79 km)

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Ich dokumentierte diese Reise auch auf Polarsteps. Das ist eine App, wo man immer mal seinen Standort mit einem Foto und Notizen veröffentlichen kann. Daraus wird die Route auf einer Karte dargestellt. Ist natürlich alles mit den üblichen Datenkraken verbandelt, weshalb ich das auch bisher nicht als Widget auf meiner Webseite eingebaut habe. Die hoffen, dass man dann bei ihnen davon ein Fotobuch bestellt.
Letzter Tag in Rumänien!
Heute morgen habe ich den letzten Standort in Rumänien mit diesem Bild und Text eingegeben und damit wieder mal mein Gefühl offen gelegt, dass ich jedesmal beim Verlassen von Rumänien habe.
Nun bin ich in Szeged. Der Typ, der die FeWo vermietet, ist offensichtlich ein Geek. Elektroauto NISSAN Leaf, für die Haustür musst du dir als Gast die NUKI-App auf dein Handy laden - elektronisches Schloss und zur staatlichen Registrierung wird kein Formular ausgefüllt, sondern ein Video-Ident-Verfahren gestartet. Daran ist er aber gescheitert, meinen Perso hat seine App nicht zu scannen vermocht.
Seit ich in Ungarn bin habe ich noch kein einzigstes Bier getrunken. In Szeged ist Wein-Festival. Die Weinmeile in Naumburg mag ja lang sein, aber soviel pincen wie hier hat Naumburg nicht. Hier sind bestimmt 80% aller ungarischen pincen vorstellig. Dazwischen spektakuläre Fressangebote. Diese Aufgabe habe ich mir aber für morgen Abend aufgehoben. Heute hatte ich nur einen gespritzten Rosé aus Villaný und einen Grünen Veltliner vom Balaton.
Nun gab es doch noch ein Bier ... und das kam so. Ich hatte noch immer nicht das ungarische Essenserlebnis. Von der Weinmeile musste ich weg, zu viele Leute. Ich radelte weg vom Zentrum und fand einen "magic garden". Das war aber eher so ein neumodischer Hipsterladen mit amerikanischen Gerichten und sexuell indifferenter Bedienung. Dort hatte ich nur drei Gespritzte. Ein paar Dutzend Meter weiter, eine Csarda! Ich fragte scheu, ob es noch was zu Essen gibt. Ich war der einzigste/letzte Gast. Der Ober ließ keinen Zweifel, hier gibt es was Ungarisches. Ich hatte ein Bohnengulasch - babgulyás. Umwerfend. Den Abschluss bildet nun ein Pflaumen-Palinka. Es ist 21 Uhr, hoffentlich lässt mich das NUKI-Schloss noch rein.

Samstag, Mai 14, 2022

Auf der Suche nach schwäbischer Tradition (101 km)

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Um es kurz zu machen: Keine gefunden. In dieser Gegend siedeln fast alle Nationalitäten Mitteleuropas. Die Habsburger haben alle als Steuerzahler willkommen geheißen. Nur den Deutschen hat immer wieder Einer eingeredet, dass sie was Besseres verdient hätten. Nun sind sie alle weg. 
Haus in Iohanisfeld. Im ungarischen Nachbardorf Otelec wäre wohl morgen Kirchweih, wo auch einige Deutsche aus dem Westen zu Besuch kämen.
An einem Haus stand am "Zum Verkaufen"-Schild eine deutsche Nummer.
Ein Dorf der natives des Banats am Großen Bega-Kanal. Jetzt in Lovrin hat mich ein Fahrer eines Porsche Cayenne mit deutscher Nummer  angesprochen, der wohl von hier stammt und noch Eigentum pflegt. Während unseres Gesprächs hat er einen Kunden für einen Renault Laguna am Telefon abgewimmelt - ist wohl heute Autohändler. Ich zeigte ihm meine bisherige Reiseroute auf dem Handy. Da fragte er mich, was besser sei: Rumänien oder Bulgarien. Als ich Bulgarien benannte, war er etwas angesäuert. Ich trinke gerade in Lovrin aus einem gefrosteten Plastikkrug bere halba an einem Spielsalon.

Freitag, Mai 13, 2022

Auf der Hecke und in der Heide (64 km)

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Als Prinz Eugen von Savoyen diese Gegend von den Türken zurück eroberte (Schlacht von Zenta an der Theiß), soll hier das Gras so hoch gewachsen sein, dass ein Reiter sich drin verstecken konnte. Es siedelten hier Serben und Walachen. Das reichte aber nicht für ein ordentliches Steueraufkommen aus den Eroberungen. Also warben die Habsburger in ganz Europa Siedler an. In mehreren Schwabenzügen kamen auch viele deutsche Siedler. Sie nannten die flachen Gebiete der Pannonischen Tiefebene die Heide, die weiter östlich liegenden Hügelrippen waren die Hecken.
Der Bahnhof von Oravitz ist ein Ende der Banater Semmering Bahn nach Anina, die täglich von einem Zugpaar bedient werden soll. Die Strecke ist nicht an das rumänische Zugnetz angeschlosseen. Ein Fahrplan konnte ich nicht entdecken, der Kassensaal war verschlossen. Ich glaube nicht an einen Zugverkehr. 
Das war heute also mein Weg: Vom Bahnhof in Oravitz auf den Hecken bis nach Deta in die Heide. Dann hat mich die sengende Hitze madig gemacht und ich bin in das hier überraschend auftauchende Hotel eingecheckt.

Die Radwege in Deta! Von den Banater Schwaben scheint hier nix mehr übrig zu sein. Schon die Wehrmacht hat mehrere 10000 Banater Schwaben aufgefordert zu fliehen. In den 80ern und 90ern sind wohl der Rest gegangen. Die Leute, die ich mit ein paar Worten deutsch hier kennenlernen durfte, hatten ihr Deutsch bei der Arbeit in Deutschland gelernt.