Freitag, Mai 13, 2022

Auf der Hecke und in der Heide (64 km)

Als Prinz Eugen von Savoyen diese Gegend von den Türken zurück eroberte (Schlacht von Zenta an der Theiß), soll hier das Gras so hoch gewachsen sein, dass ein Reiter sich drin verstecken konnte. Es siedelten hier Serben und Walachen. Das reichte aber nicht für ein ordentliches Steueraufkommen aus den Eroberungen. Also warben die Habsburger in ganz Europa Siedler an. In mehreren Schwabenzügen kamen auch viele deutsche Siedler. Sie nannten die flachen Gebiete der Pannonischen Tiefebene die Heide, die weiter östlich liegenden Hügelrippen waren die Hecken.
Der Bahnhof von Oravitz ist ein Ende der Banater Semmering Bahn nach Anina, die täglich von einem Zugpaar bedient werden soll. Die Strecke ist nicht an das rumänische Zugnetz angeschlosseen. Ein Fahrplan konnte ich nicht entdecken, der Kassensaal war verschlossen. Ich glaube nicht an einen Zugverkehr. 
Das war heute also mein Weg: Vom Bahnhof in Oravitz auf den Hecken bis nach Deta in die Heide. Dann hat mich die sengende Hitze madig gemacht und ich bin in das hier überraschend auftauchende Hotel eingecheckt.

Die Radwege in Deta! Von den Banater Schwaben scheint hier nix mehr übrig zu sein. Schon die Wehrmacht hat mehrere 10000 Banater Schwaben aufgefordert zu fliehen. In den 80ern und 90ern sind wohl der Rest gegangen. Die Leute, die ich mit ein paar Worten deutsch hier kennenlernen durfte, hatten ihr Deutsch bei der Arbeit in Deutschland gelernt.

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