7. Mai 2013, Horgos
Noch gibt es nichts Spannendes zu berichten. Zugfahrt bis Szeged. An der Salami-Fabrik 'PICK' vorbei, wo die Schweine ganz furchtbar ihren Metzger anschrien. Dann einige Schleifen am Grenzübergang gedreht, da ich nicht glauben wollte, dass ich auf die Autobahn muss. Meine HUFe konnte ich nicht gegen Dinare tauschen, aber Dinare an der Tankstelle aus dem Automaten rausleiern. Nun habe ich gerade die erste Aufgabe der Tour erfüllt: Mal wieder ein Jelen Pivo trinken.
Ich bin in der Vojvodina.
Dienstag, Mai 07, 2013
Anreise zum Serbien-Revival
6. Mai 2013, Montag
Wie immer - die Bahn. Zwei Radler erwarten im Bahnsteigabschnitt D den Wagon #255. Positiv: Den gibt es. Er hat aber keine Plätze für Räder. Wir schimpfen mit der Schaffnerin um die Wette auf die Bahn. Es sind die einzigsten Räder an diesem Tag und sie finden einen akzeptablen Platz am letzten Zustieg. Ansonsten ruhige und puenktliche Fahrt bisher, kurz vor Bratislava.
Jetzt bei leichtem Regen in Budapest eingecheckt.
Wie immer - die Bahn. Zwei Radler erwarten im Bahnsteigabschnitt D den Wagon #255. Positiv: Den gibt es. Er hat aber keine Plätze für Räder. Wir schimpfen mit der Schaffnerin um die Wette auf die Bahn. Es sind die einzigsten Räder an diesem Tag und sie finden einen akzeptablen Platz am letzten Zustieg. Ansonsten ruhige und puenktliche Fahrt bisher, kurz vor Bratislava.
Jetzt bei leichtem Regen in Budapest eingecheckt.
Donnerstag, Mai 02, 2013
Mal wieder Jelen pivo trinken - A Serbian Revival
Die ganz große Tour
wird es nicht, aber am 6. Mai geht's wieder mal los mit dem Radl.
Einige Stichpunkte: Klöster in den Fruska gora, Šarganska osmica - Sarganer Achter (Eisenbahnwunder), die berühmte Brücke über die Drina in
Visegrad ...
Freitag, Oktober 05, 2012
7 years bad luck
Eine gemütliche Tour über das Isergebirge.
Nach dem Sterntreffen der 6 Freunde in Görlitz am Bahnhof führte der Weg über verkehrsarme Straßen durch Niederschlesien nach Bad Flinsberg. Durch die Verspätung von Manne erreichten wir nicht mehr rechtzeitig die Gondelbahn auf den Heufuder bei Świeradów-Zdrój (Bad Flinsberg). Wir mieteten uns in die "Tiroler Hütte" ein, sehr empfehlenswert.
Der Wirt meinte: "7 years bad luck!" Das Glück meiner Freunde überwog jedoch, die Gondelbahn nahm den Betrieb auf.
Leider fanden wir keine Logis in der Chatka Górzystów, aber die Wirtin meinte in Orle wäre das Zelten erlaubt.
Es folgten zwei Schleifen ohne Gepäck zu den Sehenswürdigkeiten des Isergebirges.
Angelika und Andreas hatten uns angefunkt, wir verrieten ihnen unseren nächsten Etappenort: Autokemping Sedmihorki im Cesky Raj (Böhmisches Paradies).
Über Doksy und Jetrichovice endete die Tour am Mittag des 3. Oktobers im Trubel der Touristen in Hrensko. Scheene war's!
PS: Wisst ihr eigentlich, dass es in Czechland in den Supermärkten Ende September keine Weihnachtsangebote gibt? Schade wirklich.
Nach dem Sterntreffen der 6 Freunde in Görlitz am Bahnhof führte der Weg über verkehrsarme Straßen durch Niederschlesien nach Bad Flinsberg. Durch die Verspätung von Manne erreichten wir nicht mehr rechtzeitig die Gondelbahn auf den Heufuder bei Świeradów-Zdrój (Bad Flinsberg). Wir mieteten uns in die "Tiroler Hütte" ein, sehr empfehlenswert.
Am Morgen mein Missgeschick - Spiegel kaputt geschlagen. |
450 Höhenmeter geschafft |
Leider fanden wir keine Logis in der Chatka Górzystów, aber die Wirtin meinte in Orle wäre das Zelten erlaubt.
Auf dem Weg nach Orle |
Mondschein-Camping in Orle |
Selbsterklärend |
Eingangstor ins Böhmische Paradies |
... und so siehts im Paradies aus |
Falkenstein bei Jetrichovice |
PS: Wisst ihr eigentlich, dass es in Czechland in den Supermärkten Ende September keine Weihnachtsangebote gibt? Schade wirklich.
Freitag, Mai 04, 2012
Im Reich des schlafenden Königs
31.3.2012, 13 km
Planmäßige Anreise mit dem Vindobona nach Wien-Meidling. Noch ist dieser Zug eine Empfehlung für Fahrradtouristen: Fahrradmitnahme von Hamburg-Altona bis Villach, leider über den Tag.
Planmäßige Anreise mit dem Vindobona nach Wien-Meidling. Noch ist dieser Zug eine Empfehlung für Fahrradtouristen: Fahrradmitnahme von Hamburg-Altona bis Villach, leider über den Tag.
1.4.12, 93 km
Zum Einrollern wählen wir den Thermenradweg (Teil des Eurovelo #9 „Bernsteinweg“) auf dem Weg nach Süden. Anfangs pedalieren wir entlang des Wiener Neustädter Kanals, einem Denkmal der kaiserlich & königlichen Bemühungen für die Industrialisierung der Monarchie.
Zum Einrollern wählen wir den Thermenradweg (Teil des Eurovelo #9 „Bernsteinweg“) auf dem Weg nach Süden. Anfangs pedalieren wir entlang des Wiener Neustädter Kanals, einem Denkmal der kaiserlich & königlichen Bemühungen für die Industrialisierung der Monarchie.
Der Türkensturz bei Seebenstein |
DER TÜRKENSTURZ BEI SEEBENSTEIN
Im Jahre 1532 waren die Türken aufs neue in Ungarn eingefallen und weit ins Land vorgedrungen. Während ihre Hauptmacht die Festung Güns belagerte, brachen vereinzelte Horden auch in Österreich ein und gelangten auf ihren Raubzügen bis ins Pittental. Doch die Bauern von Seebenstein und Gleißenfeld taten sich zusammen, bewaffneten sich mit allerlei Handwerksgerät und griffen die plündernden Scharen mit dem Mut der Verzweiflung an. Es gelang ihnen auch, die Feinde zu zersprengen und aus dem Tal zu vertreiben.Ein kleiner Trupp der Türken war dabei in den Wald oberhalb Seebensteins geraten und suchte sich auf versteckten Wegen der Rachsucht der zornigen Bauern zu entziehen. Da sah der Anführer der feindlichen Schar auf dem Weg vor ihm die lichte Erscheinung einer Frauengestalt. Voll Zorn über den letzten Misserfolg und in der Erwartung, hier leichte Beute zu finden, forderte der türkische Hauptmann seine Untergebenen auf, mit ihm dem Mädchen nachzujagen und es gefangen zunehmen. Lüstern und gierig eilten die Türken der Erscheinung nach, die vor ihnen floh, bis sie den Rand eines steilen Abgrundes erreicht hatten. Hier sprang die Heilige Jungfrau Maria - denn sie war es, die den Ungläubigen zum Verderben erschienen war - plötzlich zur Seite, während die Türken, blindlings weiter rennend, in die Tiefe stürzten, wo sie zerschmettert liegenblieben. Nur ein Mann blieb an einem Baum hängen und kam auf diese Weise mit dem Leben davon. Als man ihn gefangen vor den Anführer der Bauern brachte, erzählte er, wie die überirdische Erscheinung ihre Sinne verblendet und sie in den Tod geführt habe, dem er nur wie durch ein Wunder entronnen sei. (Quelle: Die schönsten Sagen aus Österreich, o. A., o. J., Seite 178)
In Grimmenstein in der Buckligen
Welt finden wir hinter einem Spielgelände Platz für unsere
Zelte.
2.4.2012, 62 km
Die erste Übung auf unserer Tour ist der Wechsel-Pass (980 m) hinüber in die Steiermark. Der Radweg ist jetzt als R12 gekennzeichnet. Das Profil bleibt bis St. Johann in der Haide bucklig.
Die erste Übung auf unserer Tour ist der Wechsel-Pass (980 m) hinüber in die Steiermark. Der Radweg ist jetzt als R12 gekennzeichnet. Das Profil bleibt bis St. Johann in der Haide bucklig.
Profil des steirischen Thermenradwegs R12: Vom Wechselpass bis Bad Radkersburg |
Wir lernen Herrn
Pußwald (fast 80) kennen. Ihm gehört das Kaufhaus
und der Most-Schank hier. Die Urkunden über der Kasse bezeugen seine
gesellschaftliche Präsenz als Bürgermeister a.D.,
Fremdenverkehrsobmann, Kirchenorganist und Jerusalem-Pilger. Er kann
auf unsere Bitte hin, gegenüber auf dem kleinen Sportplatz zelten
zu dürfen, sofort die richtigen Leute für die Erlaubnis anrufen.
Ganz herzlichen Dank!
Übrigens sind das
die letzten Maiskolben, die hier oben zum Trocknen hängen |
Beim
"Woaz schöln" wird das "Gschalla" bis auf zwei
Blätter vom Kolben entfernt. Danach werden die verbliebenen Blätter
von vier Kolben zusammengebunden. So wurde der Mais Jahr für
Jahr im Wirtschaftsgebäude von Pußwald zum Trocknen
aufgehängt, ehe der Kolben abgeriffelt und die Maiskörner als
Futtermittel verarbeitet wurden. Nach getaner Arbeit gab es jedes
Jahr frische Schmalzstrauben und Glühwein. "Das ,Woaz schöln'
war nicht nur Tradition, sondern auch ein jährliches
gesellschaftliches Ereignis in St. Johann", erzählt Pußwald
mit ein wenig Wehmut.
Quelle: Kleine
Zeitung vom 18.10.2010.
3.4.2012, 81 km
Heute sollte es der
wärmste Tag der Tour werden. Die Etappe erweist sich als weiter
bucklige Radler-Kulturstrecke in eine bunte Frühlingswelt. Wir
kommen am Rogner-Bad in Bad Blumau vorbei, das von der
Friedensreich-Hundertwasser-Kommission ob seines Anstrichs lizenziert
ist. Unsere Zelte bauen wir am Fluss Raab bei Fehring auf.
4.4.2012, 72 km
Bald ein Steak? |
Noch ein Huckel
hinauf nach St. Anna am Aigen, dem Sitz der Gesamtsteirischen
Vinothek, dann überqueren wir in Bad Radkersburg den Grenzfluss Mur
und sind in Slowenien. Hier setzt sich das Hügelland als Süße
Berge fort. Es dominiert der Obstbau und folglich auch der Obstbrand.
5.4.2012, 82,5 km
Rotunde des Hl. Johannes des Täufers in Muta |
In Maribor erreichen
wir die Drava / Drau, der wir nach einem Mittagessen beim
freundlichen Chinamann (es gab bruzlige Ente für Helmut, weshalb er
am Ende der Tour das als den kulinarischen Höhepunkt hinstellte)
aufwärts folgten. Der Drauradweg führt hier sehr hoch in die Berge,
wir nahmen den Straßenverkehr in Kauf, weil wir so auch öfter an
einer pivnice halt machen können. Die Wettertendenz ist
steil nach unten gerichtet. In der Zeit der Bofplatzsuche regnet es
intensiv und wir lassen uns vom Gasthaus
bei der Linde in Muta verleiten. Dieses Gasthaus befindet sich
direkt neben der ältesten slowenischen Kirche, der Rotunde des Hl.
Johannes des Täufers, die vom Papst Leon IX im Jahre 1052 geweiht
wurde.
Am
Abend erhalten wir nicht nur kulinarische und alkoholische
Spezialitäten des slowenischen Kärntens (Koroška),
sondern auch jede Menge Informationen über die Sehenswürdigkeiten
dieser Region. Polona Simona, gestern hat sie ihren 30igsten
gefeiert, macht uns mit ihrer Heimat bekannt. Helmut wird voll für
die unglückliche steirische
Klachlsuppe mit einem Pohorje Eintopf entschädigt. Es ist ein
denkwürdiger Abend.
6.4.2012, 52 km
Eingang in den Glancnik-Stollen |
Eine der empfohlenen
Sehenswürdigkeiten steht heute auf unserem Plan – Der
Glancnik-Stollen
in den Petzen bei Mežica.
In Prevalje finden wir aber erst einmal einen Radladen, wo Jens und
Helmut sich ihre Bremsen erneuern lassen. Es wird sich
herausstellen, dass das eine gute Entscheidung war. Doch es wird
spät am Stollen. Wir sind zwar kurz vor 15 Uhr da, leider gibt es
heute aber keine Befahrung mehr. Die Gewinnung von Blei und Zink hat
im Meža-Tal eine über 400-jährige Tradition. Bei Žerjav gibt es
noch einen Schacht mit angeschlossenem Hüttenbetrieb. Laut Rother
Wanderführer Karawanken aus dem Jahr 1990 ist es das „Tal des
Todes“.
Schacht und Hütte in Žerjav |
In Črna na Koroškem ist der
Wettertiefpunkt erreicht: Kalt, nass und ohne Hoffnung auf Besserung.
Nach einigen Runden in Črna finden wir das Schild mit dem
schlafenden Kralj Matjaž, das uns ein Appartement
verspricht. Eine hilfsbereite Nachbarin ruft die Wirtsleute an und
nach einigen Minuten beziehen wir das Ferienhaus. Noch am Abend reift
der Beschluss hier bis Montag zu bleiben.
7.4.2012
Es wird der Tag der Bräuche und Legenden.
Es wird der Tag der Bräuche und Legenden.
Gleich früh beim
Morgenspaziergang fällt mir ein Mann auf, der an einem Draht ein
rauchendes Etwas schwenkend mit schnellen Schritten die Straße rauf
kommt. Er hat einen Baumpilz angezündet und vertreibt so die bösen
Geister des Winters. Später sehen wir diesen Brauch noch im ganz
großen Stil.
Dann kommen die
Frauen mit Körben zur Kirche. Das ist die Speisensegnung. Hierzu
wird das Essen für das Ostersonntagsfrühstück (Brot, Fleisch, 5
Eier, Meerrettich und Rotwein) am Ostersamstag in Körben in die
Kirche gebracht und gesegnet. Die Speisen sind Symbole für Jesus
Christus und die Kreuzigung.
Später kann ich
auch zur Bildung von Legenden beitragen. Auf unserer kleinen Tour in
die Seitentäler der Mežica unter dem Petzen besuchen wir eine
Kneipe, wo wir sofort die gesegneten Eier dargeboten bekommen. Ich
habe von Winni gelernt, wie man gekochte Eier ausbläst. Es gibt
dafür stehende Ovationen der Gäste in der Kneipe. Vom Regen werden
wir nach kurzer Zeit wieder in die Kneipe zurück getrieben. Die
Wirtin reicht sofort mit dem Bier mir noch einmal den Korb, um vor
den neuen Gästen das Kunststück zu wiederholen.
Der Berg Petzen |
Einer hiesigen
Legende nach wartet "König Matthias" (Kralj Matjaž)
im Inneren des Berges Petzen
mit seinen Getreuen auf eine Weltschlacht. Wenn sein Bart 9mal um den
Tisch gewachsen ist, wird er kommen und alle Ungerechtigkeiten
rächen.
Donnre, donnre, graue Petzen,
öffne deinen Felsenschlund!
Viel zu lang schon schläft das Heer des
Kralj Matjaž auf deinem Grund …
Heb das Schwert, entzünd das Feuer,
gib uns Freiheit, gib Courage!
Rette uns in Gottes Namen
vor dem Fremden – Kralj Matjaž!
Quelle:
In
der Verbannung/V pregnanstvu. In: Hartman,
Milka: Der Frost verspinnt die Beete mir mit feinen Netzen. Aus
dem Slowenischen von Erwin Köstler und Andrej Leben. Drava 2007, S.
16 – 17.
9.4.2012, 45 km
An einem solchen Tag muss man den Panorama-Weg unter der
Olševa
(Panoramska
cesta Podolševa)
fahren. Die Sonne regiert wieder den Himmel, die Berge sind mit
Schnee bezuckert. Weiß-blaues Kaiserwetter.
Der Weg verläuft
die Meža aufwärts in Richtung Koprivna, links weg zum Pass Spodnje
Sleme. Ein Passat-Fahrer ist wieder umgekehrt und warnt: „Zu viel
Schnee oben!“ Doch wir wollen selber sehen, selber auf den Pass. Da
ist man dann auf ca. 1250 m.ü.A.
bzw. m.
i. J.
Einige dutzend Meter habe ich dann wegen der Schneedecke bergab
geschoben. Als ich aber sah, wie Helmut das in den Pedalen stehend
meisterte, bin ich auch aufgesessen.
Dann
auf dem Panorama-Weg guckt man in die Nordwände der Steiner- und
Sulzbacher Alpen (Kamniško-Savinjske
Alpe)
– atemberaubend! Bei der Abfahrt nach Solčava zeigte sich die
Nützlichkeit der Überholung der Bremsen vor ein paar Tagen in
Mežica. Die kälteste Zeltnacht dann auf dem Autocamp
Smica in Luče.
10.4.2012, 75 km
Keiner wankt in den Karawanken. Heute haben wir uns nochmal einen
Pass vorgenommen, den Volovljek knapp über 1000 m. Eine besondere
Belohnung war dann die Abfahrt hinunter nach Kamnik. Nun haben wir
die Gegend Gorenjska
Oberkrain erreicht. Auf dem Sportplatz von Podbrezje
stehen dann unsere Zelte.
11.4.2012, 36 km
Langsam aber sicher müssen wir unsere Rückkehr planen. Wir
wollen uns auf dem Bahnhof in Jesenice
(deutsch Aßling) informieren. Durch den Karawankentunnel gibt
es aber nur noch D-Züge (ein einziger mit Fahrradtransport) und ganz
früh ein Personenzug nach Rosental. Das hatte ich irgendwie anders
in Erinnerung. Beim Kaffee in einer Konditorei schlägt Helmut die
Fahrt über den Wurzenpass vor, um dann in Villach oder Klagenfurt in
den Zug zu kommen, den wir in Wien am Samstag eh nach Dresden nehmen.
So soll es denn sein. Wir fahren dann nur noch nach Dovje auf den
Camping
Kamne, den ich aus 2008 kenne. Das Wetter hat wieder einen
Tiefpunkt erreicht. Als wir die „Alte Schmiede“, ein sehr schönes
neues Restaurant verlassen, drascht es – hält fast die ganze Nacht
über an.
12.4.2012, 81 km
Vrata-Ta |
Richtung Kranjska Gora gibt es dank dem 1967 stillgelegtem Teil
der Rudolfsbahn ins italienische Tarvisio (Tarvis) einen schönen
Radweg entlang der Save. Leider war dann auf dem Wurzenpass das
Bunkermuseum noch geschlossen.
Kranjska Gora |
Nachdem wir in Villach auf dem Bahnhof unsere Tickets für die Heimfahrt ab Klagenfurt gekauft haben, sind wir noch einige Kilometer die Drau abwärts gefahren. Hier gibt es eine Reihe von Denkmälern und Tafeln zum Kärntner Abwehrkampf 1918-1929.
Hier der Text einer Tafel an der Drau bei St. Jakob im Rosental:
Im
Zuge des Vordringens von SHS-Truppen ins Rosental wurde das Gebiet um
St. Jakob im Rosental schon am 25. November 1918 besetzt. Die
strategische Bedeutung dieses Raumes ergab sich daraus, dass hier mit
dem Rosenbacher Eisenbahntunnel eine wichtige Verkehrsverbindung
vorhanden war, die den SHS-Truppen Nachschubmöglichkeiten in
personeller und materieller Hinsicht ermöglichte. Deshalb war dieses
Gebiet besonders heftig umkämpft.
Schon
am 6. Jänner 1919 wurden die SHS-Truppen im Raum Rosenbach, St.
Jakob und Rosegg von Kärntner Abwehrkämpern (Gruppe Velden,
Volkswehrkompanie Spittal, Rosegger und Maria Gailer Freiwillige) bis
an das Nordportal des Rosenbacher Tunnels zurückgedrängt, ohne dass
der Tunnel selbst genommen werden konnte. Der Bahnhof Rosenbach wurde
besetzt.
Die
amerikanische Miles-Kommission besuchte St. Jakob gleich zweimal (am
1. und 3. Februar 1919), um sich ein genaues Bild von der Situation
und der zweigeteilten Stimmungslage in der Bevölkerung zu machen.
Nach
dem Bruch des Waffenstillstandes am 29. April 1919 durch SHS-Truppen
kam es auf der Linie Lavamünd-Rosenbach zu heftigen Kämpfen und zur
neuerlichen Besetzung St. Jakobs. Schon am 30. April setzte die die
Kärntner Gegenoffensive ein, in deren Verlauf es der Kärntenr
Abwehr am 4. Mai 1919 gelang, das Nordportal des Rosenbacher Tunnels
einzunehmen un den Eingang zu versperren.
Im
Zuge der SHS-Generaloffensive ab 28. Mai 1919 mussten sich die
Kärntner Abwehrkämpfer Anfang Juni 1919 in den Raum Faaker See
zurückziehen, jedoch war die Volksabstimmung schon seit Mitte Mai
1919 in Paris beschlossene Sache.
So was schafft Wunden und Narben in der Seele der beteiligten
Völker, die dann immer wieder aufreißen und heute im Streit um die
Namensrechte
für die Krainer Wurst und den Käsekrainer fort dauern.
13.4.2012, 46 km
Noch ein letzter Huckel und dann hinein nach Klagenfurt. Jens
fragt die Taxifahrer nach einem Hotel und erhält die Empfehlung für
die Pension Schmidt. Es ist dann die Pension „Alte Schmiede“ Nahe
des Zentrums. Schee, guat und billi!
14.4.2012
Wir brechen zeitig früh 4:30 Uhr auf. Zum Glück rechtzeitig denn
ich habe einen Plattfuß hinten. Aber geht noch: Es ist ein
Schleicher, das Aufgepumpte hält bis zum Bahnhof. Wir bleiben mit den
Rädern auf unseren Plätzen bis Dresden (bzw. Jens bis Berlin).
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Sonntag, März 25, 2012
Lamento
Am Baikal hieß es noch: „Ich komm' nicht hoch, ich komm' nicht runter!“. Am mittleren Märzwochenende nahm ich an einer Wanderung des Sachsen-Stammtisches des ODS teil. Jetzt stöhne ich: „Ich komm' nicht mehr mit!“ Der Plan der Tour sah eine Wanderung ins Böhmische Mittelgebirge rechtselbisch mit Start in Decin vor. Eine ähnliche Route gingen wir mal um den 1. Mai 2009.
Die Teilnehmer neben mir waren Gert alias Alibotusch und
Die erste Rast war am Aussichtsturm rozhledna bei Velký Chlum. Unser Weg führte diesmal nicht vorbei am Vrabinec (Sperlingsstein) hinunter zur Elbe, sondern wir blieben oben auf den Pferdekoppeln. Der kurze Verschnaufer in der Kneipe in Lesná reichte nicht für einen Bissen vom Proviant, sondern galt dem Durst löschen. Bei Rychnov ließ ich abreißen und legte mich für eine Vesper und ein Verdauungsschläfchen nieder. Die Freunde zeigten mir auf ihren Karten und GPS-Dingern noch ihre weiteren Pläne. Gerts und meine Empfehlung war das Zelten bei der Deciner Baude oben auf dem Bukova hora am Fernsehturm. Aber auch der Ort Zubrnice spielte eine Rolle in den Plänen, denn wenn die Baude oben geschlossen ist, braucht man Wasser. Wir verabredeten ein beliebiges „Anzeichen“ oben am Turm. Ich freute mich auf mein Päuschen und hoffte nun meinen eigenen Rhythmus zu finden.
Ohne dass ich mich von dem ausklingendem Volksfest in Rychnov ablenken ließ, erreichte ich zum Sonnenuntergang die Deciner Baude auf dem Bukova hora am Fernsehturm. Bei meiner Aufklärungsrunde habe ich keine „Anzeichen“ gefunden. Ein Mann am Weg zu unserem alten Zeltplatz, der mit einigen elektronischem Gerät rum hantierte, zeigte mir den roten Weg und meinte, da seien die deutschen Kameraden abgestiegen.
Also stieg ich noch bis Zubrnice ab, immer auf der Suche nach dem Lager der Kameraden. Erst in der Dunkelheit traf ich in Zubrnice ein und gleich erst mal in die Kneipe. Dort vermittelten mir freundliche Leutchen einen Pensionsplatz. Ich kehrte noch einmal zu der Runde in der Kneipe zurück und erhielt einige interessante heimatkundliche Informationen. Die Sudeten nannten den Bukova hora nicht etwa Buchenberg, sondern Ziegenstein. Und der autoritäre Genießer auf dem Březňák-Logo erhielt einen Namen: Postmeister Ziebich. 1942 liefert die Brauerei Bier für Rommels Afrikakorps. Und wie schmeckt nun das Bier? So!
Mit dem 7Uhr-Glockenschlag der Kirche stiefelte ich am Sonntag dann auf dem rotem Weg weiter. Meine Vorstellung war, die Kameraden in ihrem Lager zu wecken. Ich hatte mir schon ein Lied überlegt. So oberhalb vom Bahnhof schwand dann aber die Hoffnung, dass ich das Lager finde. In dem kleinen Dörfchen Liskov lud mich ein guter Op' zu einer Vesper ein. Ich folgte dann dem grünen Weg (Empfehlung des Op') über den Sokolí hřeben nach Velké Březno. Mit der Bahn dann zurück nach Potschappel
Mittwoch, Oktober 05, 2011
Fünf Tage goldener Herbst
Goldener Herbst |
Egerländer Fachwerk |
Wegweiser bei Zdar |
Unser Weg führt entlang des Radweg #36. Ich bin ganz begeistert von der logischen und durchgängigen Ausschilderung des Radwegnetzes in Czech-Land. Mit ein- und zweistellige Nummern werden überregionale Wege bezeichnet, dreistellig steht für Tagestouren, vierstellig sind Verbindungen und Abstecher zu Sehenswürdigkeiten. Unterwegs findet man Hinweise auf den Weg immer an den erwarteten Stellen.
Nein, nicht Siebenbürgen: Tachov |
Die alten Kolonnenwege |
Viele der Dörfer im Grenzstreifen waren überwiegend durch Deutsche besiedelt. Das sind seit '46 nur noch Wüstungen. Auf den Schildern wird Das euphemistisch "die verlorenen Dörfer" genannt.
Zelt nass vom Tau einpacken |
Für unsere Zelte fanden wir immer schöne Plätze: In Broumov direkt im Dorf auf der Allmende neben dem Tennisplatz. Auf einer schönen Waldwiese mit röhrenden Hirschen ringsum und auf einem Biwakplatz am Berg Čerchov.
Am Fluss Regen |
Bei Furth im Wald sind wir dann rüber nach Bayern.
In Regensburg reicht es noch für den Besuch der mittelalterlichen Wurstkuchl bevor die Regenwolken übernehmen.
Sonntag, Juli 10, 2011
Auf der Heimreise
Blaj / Blasendorf: Vor den Sachsen waren schon die Römer da |
Hallo Detlef, soweit schaffe ich es nicht mehr bis Kosice ... obwohl ich das schon ein wenig ins Auge gefasst hatte. Ich bin bis die Nähe von Teius unseren Weg über Mediasch/Medias, Kleinkopisch/Copsa Mica und Blasendorf/Blaj geradelt. Praktisch wird kein Wein mehr angebaut im Kokeltal, nur noch privat bei ein paar Leutchen im Garten. Der Kokeltaler Altschloss ist also damit auch Geschichte. Aber er scheint 1996 auch schon nicht mehr geschmeckt zu haben.
Kneipe am Bahnhof in Alba: Mancher wird's kennen |
Ich war noch kurz bei Costel im Geschäft in Alba Julia. Doch nur Monica, seine Frau, angetroffen. Er war zu irgendeinem Orientierungslaufen-Wettbewerb. Ich will mal hoffen, Schuhe verkaufen. Aber der Zug fuhr 11.30 Uhr am Sonnabend ab.
10.7.11 Wie ein Hai, immer in Bewegung
Ich bin jetzt in Budapest und habe für morgen einen Platz für mein Fahrrad in einem Zug nach Dresden bekommen. Ich will nicht weiter die Korruption bei unseren ehemaligen Bruderländern in der EU unterstützen. Bei den Rumänen hat das Fahrrad im Zug 50, bei den Ungarn dann nochmal 100 Lei Kaffeegeld gekostet, aber was soll's. Das Radl hatte eigentlich einen ganz ordentlichen Platz am Ende des Zuges mit vier Waggons. Doch wie immer, die Klimaanlage fiel ab Simeria aus, in Curtici haben sie sich nicht getraut den Wagen den Ungarn zu überlassen. Also Radl umladen, wieder guten Platz gefunden und nach dem Zugwechsel bei den Ungarn, fiel auch dort die Klimaanlage aus, eine Katastrophe.
Weinschorle an der Kleinen Donau |
Also, morgen sollte der Zug nach Fahrplan gegen 14 Uhr in Dresden sein.
Viele Grüße (bereits in Rückfahrklamotten)
Donnerstag, Juli 07, 2011
In Schässburg
Mehburg / Beia |
Es hätte ein leichte Tour werden können. Doch wieder galt es, mich zu entscheiden zwischen einer Hauptstraße mit vielen LKW oder der siebenbürgischen Landschaft, mit einer Logistik auf Ceaucescu-Niveau. So habe ich einige weitere Kirchenburgen auf einer Nebenstrecke östlich der Europa-Straße nach Schässburg abgehakt und bin nach Merburg/Beia gekommen. Normalerweise gibt es aus diesem Dorf kein zurück. Ich bin mir sicher den Einzigsten mit Einkommen nach dem Weg heraus gefragt zu haben, er fuhr einen uralten Roller. Er wies mir den Weg nach Roades/Radeln, alle anderen Wege wären noch schlechter.
Auf dem Weg nach Radeln / Roades |
Den Weg nach Bunesti zu Herrn Wagner gesucht. Der ist heute noch als Kirchenbeschließer in einem Prospekt aus dem Jahr 2005 ausgewiesen. Leider kannte den niemand von den Befragten in Bunesti. Seine Kneipe scheint es nicht mehr zu geben. Dann in Saschiz konnte ich aber mit einem ganz relaxten Herrn aus Nürnberg schwätzen, der jeden Sommer nach Saschiz in seinem Haus zurückkehrt. Dann wieder mit den LKW um die Wette bis Schässburg und mit großem Respekt mein Fahrrad auch die Schülertreppe hochgetrage, nun schon die zweite berühmte Treppe.
Die Küsterwohnung an der Bergkirche |
Ich bin im Hostel Nathans Villa untergekommen. Nathan ist ein '96er Schüler vom Haltrich/Gymnasium und ich kann mich mit ihm sehr gut auf deutsch unterhalten. Wir haben zwei Bier lang miteinander geschwätzt, sehr aufschlussreich.
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