Freitag, September 08, 2023

Ich bin fix&fertig

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Der alte EbsEls hat seine Grenzen aufgezeigt gekriegt. Unbefestigte Schotterwege kann ich nicht mehr fahren. Gegen Acht konnte die Sonne schon den Morgennebel ins Tal drücken.
Alles begann wie erwartet, beim  Aufstieg hoch nach Busije und weiter nach Vrbljani am Morgen musste ich ab&zu mal schieben.
Jause in Vrbljani
Doch dann unten im Tal der Sana wählte ich einen in mapy als weißen Fahrweg eingezeichneten Weg, der an der Sana-Quelle vorbei führte. Das Höhenprofil versprach weniger Verlust als auf der gelben Straße. Im ersten Versuch habe ich noch abgebrochen, ich glaubte an einen Irrtum.
Es beginnt
Eine Quelle zum richtigen Zeitpunkt
Doch ein kleines Holzschild izvora sana bestätigt, diesen Holperweg gehts lang. Nach gleichmal quälenden paar hundert Metern kamen mir drei Motorradfahrer aus dem Vogtland entgegen. Einer hatte noch die gute alte MZ. Sie bestätigten ungläubig meinen Weg, sehr steinig.
Ich habe es geschafft, bin aber fix&fertig. Meinen Plan zur Quelle der Neretva, wo es mindestens zwei Tage solche Wege sind, kann ich erst mal knicken.
Jetzt bin hier in einem schönen Ferienhäuschen, was der Host in Serbien nicht von booking genommen hatte. Er war sehr überrascht bei meinem Anruf, er sei in Serbien. Doch sein Bruder werkelte nebenan in einer Bude, über den hat er dann die Übernachtung für 25€ gemanaget. Im Kühlschrank befinden sich tief herunter gekühlt einige Getränke für serbische alte Männer. Vom Jelen pivo habe ich mir eine Büchse genehmigt und vom Rakija Sto Gramm.

Donnerstag, September 07, 2023

Der Schlüssel zu Bosnien

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Nun sind die zwei Flugtage resp. Ruhetage vorüber. Es gilt wieder vollbepackt die Berge Bosniens anzugehen. Bisher habe ich ja Flusstäler als Wegweiser gewählt, Una und Sana. Heute war der Fluss Sana weiter ein guter Wegweiser. Es gibt hier überall was Gesundes im Angebot: Aronia-Saft. Hatte ich mal, sehr gesund, schmeckt nicht! Da bleibe ich beim Grantapfel-Saft.
Bei Tomina wird in mapy.cz eine abzweigende Hauptstraße in Richtung Ključ durch das enge Tal der Sana angezeigt. An der Abzweigung war was ausgezeichnet, das ich nicht in mapy finden konnte. Bald endete der Asphalt und es ging die nächsten 10 km auf Makadam. Das ist für den Radler ein gutes Zeichen, kein Durchgangsverkehr. Das erste entgegen kommende Auto steuerte ein Mann mit einem letzten Zahn. Nach dem üblichen Woher-Wohin stammelte er mit vielen Worten seiner Landessprache, "ich bin morgen auch in Ključ." Das habe ich zumindest heraus interpretiert.

Tal des Flusses Sana
So überraschend wie der Asphalt endete, begann später eine 1a-Rollbahn, nur unterbrochen von einer Holzbrücke. Das Tal wurde von einem spektakulären "Demir Kapija", ein Eisernes Tor abgeschlossen, gekrönt von der Burg Tomaševića Grad.

Demir Kapija in Ključ

Die Burg des Stjepan Tomašević
Hier wurde 1463 der letzte bosnische König Stjepan Tomašević von der türkischen Armee gefangen genommen. Es war nach Nordwesten der "Schlüssel" zu Bosnien. Das galt dann im Bosnienkrieg wieder, es gab hier heftige Kämpfe, Plünderungen und Vertreibungen. Der größere südöstliche Teil der früheren Großgemeinde mit etwa 6500 Bewohnern (nahezu ausschließlich bosnische Serben, Stand: 2013) gehört seitdem zur Republika Srpska und bildet eine eigenständige Gemeinde namens Ribnik. Hier bin ich jetzt in Gornji Ribnik, genieße Jelen pivo und habe eine Übernachtung für 10€ gefunden.

Mittwoch, September 06, 2023

Sanski Most, BiH

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Das erste konkret vorher ausbaldowerte Ziel ist erreicht: Sanski Most in BiH. Hier waren in der Karte Karstquellen, Höhlen und Wasserfälle eingezeichnet, die ich besuchen wollte. Also in dem schönen Ferienhäuschen der Familie Cirkic für drei Nächte eingebucht und herzlichst empfangen worden.
Vodopad Blihi
Gestern die kleine Ausfahrt zum Vodopad Blihi. Zu dieser Sehenswürdigkeit hat mir ein verkopftuchtes Mädchen 3 KM für den Besuch abgeknöpft. Der altersgerechte Holzsteg war das alle Mal wert. Nur zur Erinnerung: 1 KM entspricht einer Deutschen Mark und ist die Währung hier in BiH. Meine rechte Pedale knarzte schon auf dem Hinweg, zurück vom Vodopad blockierte sie immer öfter. Ich habe mir bei der Telekom einen fetten BiH-20GB-Pass (28 Tage, 50€) gekauft, das stellt sich als klug heraus. Für die Kommunikation mit den Wirtsleuten braucht es WhatsApp, für die Identifikation eines Fahrradladens in Sanski Most braucht es GoogleMaps. Das Paar Pedalen, was er mir für 10 KM verkaufte, taxierte er mit einer Nutzungsdauer von 500 ... 1000 km. So möge es sein.
Die Reparatur sei bereits bezahlt
Heute nun zur Höhle Dabarska pećina. Beim Hinaufschieben auf einem löchrigen Asphaltweg kam ich mit einem jungen Menschen (25 - 40 Jahre) ins Gespräch. Es ist überaus erfreulich, dass die alle gut deutsch sprechen. Alles Flüchtlingskinder aus der Immigrationswelle in den Neunzigern nach Deutschland wegen des Balkankriegs. Er lebt in Augsburg und kannte Dresden wegen eines Seminares, was er dort besucht hat. Wie schon gestern ein pensionierter Bergmann aus Bochum hat auch er den Wegzug der Leute sehr bedauert. Die vielen schönen und neuen Einfamilienhäuser stehen meistens leer. Vor allen die Korruption wäre erschreckend und deutete auf die Löcher in der Straße: "Die haben den Anwohnern bereits das Geld für die Reparatur der Straße weggenommen. Nur gemacht wird nix!"
Dabarska pećina
Für den Besuch der Dabarska pećina hatte ich leider meine Stirnlampe vergessen. Ich konnte nur ca. 20 m durch das riesige Portal hinein. Schade, ich hätte mich lange nicht bücken müssen, so riesig ist die Höhle.
Flugtage in Sanski Most
PS: Die Folge 02 dieser kleinen Unterwegs-Serie gibt es aus rechtlichen Gründen nur auf Einladung. ;-)

Montag, September 04, 2023

Rüber ins Land der Mark

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Die hiesige Sommerhitze legt sich schwer auf meinen Enthusiasmus. Es kamen zum Sonnabend nur etwas mehr als 50 km bis Novska zusammen. Es begann mit der Empfehlung zur Brauerei in Daruvar durch die Weinkellnerin des Weinkellers Kovacevic. Dieses Bier "Starocesko Lager" konnte ich gleich am Morgen auf dem Markt in Daruvar verkosten, zünftig und gut. Der Wirt des Caffees freute sich außerordentlich, es mir offerieren zu dürfen. Die künftigen Pausen waren geprägt von der Nachfrage dieses guten lokalen Bieres ... und es hat fifty/fifty oft geklappt. Die Tour führte durch Kilometer lange Dörfer und war arm an Höhepunkten - keine Bilder gemacht.
Am Sonntag weckt mich im katholischen Kroatien das Glockengeläut um 6 Uhr. Über dem Lonjsko polje, einem Auwald-Naturschutzgebiet, liegt der Morgennebel.

Kriegsversehrt
In Jasenovac gab es während des Zweiten Weltkriegs das größte KZ Südost-Europas, geleitet von der Ustascha. Es ist das einzigste Vernichtungslager in Europa, in dem ohne deutsche Beteiligung systematisch gemordet wurde, Juden, Roma, Serben und Antifaschisten.
Eine brutalistische Betonblume erinnert.
In Hravatska Dupica machte ich rüber nach BiH, seit Jasenovac hat mich mein Mobilephone eh schon ins bosnischen Netz eingebucht. Nach Umtausch von € in Mark hatte ich ein Muskalica, ljuta Muskalica zum Frühstück. Es zeigt sich mal wieder: Der € ist ein T€uro. Hier kostet das Bier nominell das Gleiche, aber eben in Mark. Ich liebe BiH.
Ich fahre jetzt das Tal der Una aufwärts, bis Novi Grad. Es ist ein Naturpark und ein Paradies für Fischer. Der Kneiper eines kleinen Strandetabblissement weist auf zwei Fischer hin, die gerade anlanden. Einer holt einen Fang aus dem wohl gefüllten Eimer. "Slika, slika!" werde ich zum Knipsen aufgefordert. Auch hier gibt es bereits einige kleine Solschwellen, dass wächst sich am Oberlauf zu mächtigen Buks aus. Buk ist ein Wasserfall. 2008 erreichte ich das Tal der Una in Novigrad und strampelte bis Martin Brod (Link)
Der Fluss Sana bei Prijedor
Heute bin ich in das Tal der Sana abgebogen und werde so mir die hohen Poljes des Dinarischen Gebirges erkämpfen. Es ist ein lockeres Pedalieren auf teilweise kleinen Straßen alternativ zur Hauptstraße, wenn auch mal Schotterweg dabei ist. In Blagaj Japra gibt es eine Frühstücksjause aus einem kleinen Laden, wo die Chefin perfekt Deutsch beherrscht. Sie hat es als Flüchtlingskind in den Neunzigern in der deutschen Schule gelernt.
Jause mit Salami-Semmel und Jelen pivo
Die große Stadt Prijedor kann ich über Bišćani umfahren. Die letzte Ortschaft mit Fahnen der Republik Srpska ist Ostra Luka, ein paar Kilometer weiter Eingangs von Sanski Most hat mir das Caffee Diona schon mal das Bier verweigert. Ich bin bei den Muselfrauen & - männern angekommen. In Sanski Most bleibe ich drei Nächte, um einige Karsterscheinungen zu erforschen.

Freitag, September 01, 2023

In der Militärgränze

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Die Tour beginnt mit einfachem Pedalieren zum Drau-Radweg. Ich bin hier in der "Militär-Gränze". Man möge glauben, dass die Verwendung der Präposition "in" hier falsch sei. Aber in der Tat, die Habsburger haben sich zur Abgrenzung zum Osmanischen Reich nicht mit einem 5 Kilometer Grenzstreifen zufrieden gegeben. Es waren 50.000 Quadratkilometer und die erstreckten sich zuletzt über eine Länge von 1850 km. Erst wenn ich die Save überwunden habe und in Bosnien bin, habe ich die "Militär-Gränze" durchradelt. Im Namen "Vojvodina" versteckt sich noch heute dieses Grenzgebiet. Es war viel Platz für viele Volksgemeinschaften. Auf meiner Strecke wechseln sich die kroatischen, die schwäbischen und die ungarischen Dörfer munter miteinander ab. Bogdasa präsentierte sich als Holzschnitzerdorf. Ein gewisser Einfluss aus der Maramures war nicht zu übersehen. 
Holzschnitzerdorf Bogdasa
In der heutigen Zeit der "Großen Tranformation" hat in Felsőszentmárton ein Holländer einen Camping eröffnet. Vor der Kneipe in Felsőszentmárton grüßte Einer, es war der Holländer. Wir quatschten ein Bisschen, er will in den nächsten Tagen noch ein weiteres Etablissement im Ort kaufen. Der Platz schien mir aber lausig und die Sonne stand noch hoch ... also weiter. Ich habe mir über booking.com das Vendeghaz "Sonnenblume" in Kastélyosdombó für 45€ gebucht, großartig!
Der letzte Abschnitt bis Barcs des Drau-Radwegs durch einen naturgeschützten Auwald war sehr interessant. Er führte immer wieder durch Überschwemmungsgebiete der vor Monaten katastrophalen Niederschläge in Slowenien. Ich habe noch eine Runde durch Barcs gedreht, dann ging es über die Drau-Brücke nach Kroatien. Gleich nach der ehemaligen kroatischen Grenzabfertigung lud mich der feine Duft von Geschmorten und Gesottenen ein.
Das war das Willkommens-Menue
Ich hatte das Frühstücks-Menue: Ich hatte eine zünftige Bohnensuppe, zwei Kolbasza und eine Zwiebel. So wunderbar hat mich Kroatien noch nie Willkommen geheißen. Über zwei Hügel und etliche Stopps für Bier führte mich mein Weg nach Daruvar, einer Weinstadt. Ich habe ein Zimmer im Weinkeller Kobacevic in Daruvar. Die Gastgeberin arbeitet bei einer Bank und wird mir meine alten Kuna von 2013 umtauschen.

Donnerstag, August 31, 2023

Start der Never-Comeback-Tour

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Es war 5:26 Uhr als ich Alexa fragte: "Wie spät ist es?" "Es ist 5 Uhr 26", sagte sie. Da hätte das Gerät mich schon zweimal wecken sollen. Also raus aus der Horntzsche und ohne Frühstück den Schienenersatzverkehr zum Bahnhof Könitz gestartet. Das sind ca. 10 km bis zur Abfahrt um 6:59 Uhr. Zug erreicht, erste Herausforderung bestanden. In Leipzig dann das Fahrrad demontiert, gefaltet und verpackt. Im IC einen schönen Platz für das große Gepäckstück in der Garderobe der 1. Klasse gefunden. Beim Aussteigen in Dresden Hbf musste einer der Schaffner noch ein Bisschen besserwissen, es sei doch ein Fahrrad. Die Schaffnerin der DB im EC nach Budapest meinte bloß ich sollte das Rad wie Handgepäck verstauen.
 
Ein Platz in der ersten Klasse
Es war also eine gute Idee mit der 1. Klasse Fahrkarte. Nur einmal musste ich umziehen, weil welche mit Platzkarten kamen. Bis Prag hatte ich einen interessanten Reisepartner. Alexander Alexanderowitsch S., ein junger Dandy, der sich für Klippenspringen interessierte. Ich empfahl ihm den Staatsbruch in Lehesten und die Stari Most in Mostar, was er sich auch sofort in sein Handy notierte. In Budapest checkte ich dann nach 21 Uhr ein, duschen, schlafen, viel dussliges Zeug geträumt.
Von nun ab per Rad
Ich liebe es, wenn ein Plan aufgeht. Der Schaffner grinste als er zu meiner Fahrradkarte noch den Perso kontrollierte. Nun ist es amtlich: Der Pensionär fährt in Ungarn kostenlos Bahn! In Szentlörinc starte ich nun die Never-Comeback-Tour ... für mein Fahrrad. 

Samstag, Juli 22, 2023

In Weinfranken

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Es war eine lange und durstige Strecke. Endlich erreiche ich Castell. Bin im Weingarten. Zarte Synkopen aus cubano & smooth Jazz schwingen über die fürstlichen Weinhänge. 
Im Weingarten in Castell
Ich habe eine DIY-Vesperplatte zu einer Weißweinschorle. Für die mittleren Platte zu 12 € wählte ich: Leberwurst, weißer Presssack, Gerupfter, Rotweinkäse und Salami vom Reh. Die Leberwurst entpuppte sich als Rotwurst, egal, einzigartig. 
Die DIY-Vesperplatte
Die Salami vom Reh und der Rotweinkäse wurde finalisiert mit einem Silvaner vom fürstlichen Weinberg. 
Der Silvaner
Die von Castell haben vor 450 Jahren den Silvaner in Franken eingeführt. Heute führen sie die älteste Bank in Bayern. Sollte ich dort je ein Konto haben, so nennt mich dann Krösus.

Freitag, Juli 21, 2023

Sommer in Franken

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Wieder ein Mal in Franken, es ist eins meiner Paradiese. Früh mit dem Zug nach Forchheim. Diesmal nicht in die Fränkische Schweiz, ich habe mich westwärts gewendet in das Land der Teiche. Nach einer Durchquerung eines Waldgebiets landete ich im Aisch-Tal. Das ist nun mein Wegweiser. Auch hier gibt es eine Reihe von Kellern, nur heute am Freitag erst ab gegen 16 Uhr geöffnet. Bei der Brauerei Rittmayer in Aisch öffnete gegen 11 Uhr das "Gärtla". Ich hatte einen Hackbraten mit Kloß und Wirsching. Dazu drei Kellerbier, die ersten frisch vom Fass gezapft. In Uehlfeld hat es zwei Brauereien und 54 Störchennester. Bei der Brauerei Zwanzger hatte ich zwei Rotbier, würzig und hopfig. Dann bin ich rüber über die Aisch nach Voggendorf in den Keller, dort hatte ich zwei Kellerbier vom Prechtel aus Uehlfeld, großartig!

Vom Keller bis hierher nach Ipsheim waren es noch 33 km. Hier beginnt langsam Weinfranken. Ich freue mich auf einen kühlen Riesling, den ich im Kühlschrank des Aufenthaltsraumes des Hotel garni "Schwarzer Adler" entdeckt habe.

Samstag, Mai 13, 2023

Samstag, April 29, 2023

Eine Flamme des Friedes in Reschwitz bei Saalfeld

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Ein Denkmal für den Frieden, gestiftet durch den Verein zur Förderung des Friedens
(Flamme des Friedens)
. Gelegen am Saale-Radweg bei Reschwitz (Saalfeld), schöner Rastplatz mit Blick ins Saaletal und dem Gleitsch.


Montag, April 10, 2023

Kosice

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Ich bin gestern recht abgekämpft in Kosice angekommen. In den Dörfern entlang des Zempliner Gebirges ist am Ostersonntag außer in den Kirchen versorgungstechnisch nix los. Das war schon früher so, keine Restaurants, nur italbolts - Trinkkneipen, die aber zum hohen Feiertag geschlossen waren. Nur in Talya war eine für ein Bier geöffnet, die unheiligen Trunkenbolde (die nicht in die Kirche gegangen sind) nahmen mir die Ruhe für ein gute Pause.
Kosice war schon oft Startpunkt aber auch Endpunkt von meinen Radreisen. Ich habe jetzt die Heimreise eingeleitet und mir ein Bahnticket nach Bratislava gekauft. Hier gibt es am Bahnhof keine Automaten, am Schalter wurde nicht nach meinem hohem Alter gefragt. Ich weiß also nicht, welche Rabatte die 65Plusser in der Slowakei kriegen. Das Ticket kostete mit Reservierung eines Sitzplatzes und Fahrradkarte 22 €. Der regnerische Tag ließ einen kleinen Ausflug ins Črmeľská dolina zu. Leider ist die über 100jährige Chata Alpinka nicht mehr.

Laut Plakat am Bauzaun soll aber wieder aufgebaut werden.
Ich konnte noch zwei weitere bemerkenswerte Plakate entdecken.
Ein Wahlplakat mit einer "erledigt"-Meldung: Monatlich 200€ für Kinder.
Haben wir gemacht!
Hier wird für Immobilien in Ungarn geworben. Dobrá investícia - eine
gute Investition meint die Firma.

Samstag, April 08, 2023

Auf dem Tokaj-Berg liegt Schnee

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Ich habe mir zwei Ruhetage gegönnt. Eine Ausrede habe ich auch - das Wetter. Seit Donnerstag kreiselte ein Schneetief über Ostungarn, Tagestemperatur max. 3°C, Schnee rieselte fast den ganzen Tag herunter und blieb aber nicht liegen. Den ersten Ruhetag verbrachte ich im Barlang Fürdö, dem Höhlenbad in Miskolctapolca. Ich bin mir nicht sicher, ob das früher schon so war: Sie haben jetzt zwei Becken in der Höhle, eingangs so ca. 28°C, dann weiter hinten (man muss einen kurzen trockenen Gang lang patschen) sind es dann bis zu 35°C. Immer mal lassen sie eine Strömung durch die Gänge rauschen. Dann kann man sich schön
rasant treiben lassen. Ein großer Spaß für jung & alt (wie ich). Kostenpunkt für 4 Stunden Badespaß: 12 €. Halte ich für angemessen, wenn man bedenkt, draußen schneit es. Fast alle Erwachsenen hatten ihr Smartphones mit beim Baden und knipsten wie die Wilden. 
Für den zweiten Ruhetag (Karfreitag) musste ich in meinem Vendeghaz (Gästehaus) verlängern. Es bedurfte früh um 8 Uhr keiner Worte, der Wirt erkannte meinen Wunsch im Schneetreiben. Vormittags machte ich ein Nickerchen, gegen Nachmittag legte sich der Niederschlag. Ich startete zu einer Schleife um Miskolc. 
Das Steuergrab
Ich entdeckte ein gigantisches Steuergrab, die Rekonstruktion der Burg Diósgyőr. Die Burg aus dem 14. Jhdt. ist mit ihren vier mächtigen Ecktürmen als Kastellburg sehr beeindruckend. Die Wirtin der kleinen Csarda neben der Burg meinte, dass sie schon zwei Milliarden Forint verbaut haben. Nun aber neigt sich der Untergrund und es macht sich allgemeine Rat- und Baulosigkeit breit.
Soviel Milliarden hatte Ludwig I. Der Große nicht gehabt
Heute bin ich nun endlich weiter, auf kleinen Dorfstraßen bis zur Theiss, dann aufwärts nach Tokaj. Interessant sind die Botschaften der ungarischen "Reichsbürger" als Kunst am Bau.
Am Trianon Ter in Tiszalúc
Zweimal traf mich auch ein Sonnenstrahl, zweimal habe ich die Theiss überwunden. Auf der Fähre bei Tiszalök wohl seit 1987 zum sechsten Mal.

Dienstag, April 04, 2023

Unter den Sternen um Eger

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Es war ein entspanntes Pedalieren den Fluss Ipel/Ipoly aufwärts durch den aufbrechenden Frühling bis in die Gegend von Luzenec. Bei Rarospuszta gibt es einen kleinen Grenzübergang über die Madach-Brücke.
Dort bin ich nüber gemacht ... wieder nach Ungarn. Bei Litke krachte es in meinem Rücken, im Norden. Es braut sich ein mächtiges Gewitter zusammen. Ich schaffe es mit Hilfe zweier Kneipen in den Dörfern, die den Vornamen Karancs... tragen, halbwegs trocken Salgotarjan zu erreichen.
Ungarns höchster Berg: Der Kekes (1014m)
Nun soll es um das Matra-Gebirge herum nach Eger gehen. Es ist eine hucklige Strecke. Ich komme an diversen Gewerbebetrieben vorbei: ALSTOM, eine Fabrik für Verteidigungstechnik und letztendlich an einer Brennerei.
Der "Anteil der Engel" führt bei mir sogar vor dem Tor zu Promillewerten.
In Eger besuche ich die Burg und das Tal der schönen Mädchen.
Hier schreibe ich nun bei einem Riesling diese Zeilen. 
Natürlich kommen später noch einige Gläser Erlauer Stierblut oben drauf. Seit gestern ist es kalt geworden, sehr kalt.

Samstag, April 01, 2023

Absturz

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Der gestrige Tag fing schlecht an und endete mit Crash. Mein Magen hat die Speisen aus der Selbstbedienungs-Armenküche als überlagert abgewählt. Ich musste nachts zum Kotzen raus ... damit war es aber getan, das Frühstück in meinem kleinen Easy Star Hotel machte keine Schwierigkeiten. Ich konnte die Flucht vom Moloch Budapest starten. Mein Weg führte auf die Donauinsel Szentendre Sziget. An der Nordspitze bei Kisoroszi hatte ich auf der Karte einen interessanten FlySpot gefunden.

Plintenburg
In der Tat es ist ein schöner Film mit der Burg Visegrad geworden. Doch gegen Ende geriet ich in Stress. Als ich das Fluggerät zurückholen wollte, gab es Alarm - Batterie down. Beim automatischen Landen geriet ich in die Nähe der Baumkronen. Manuell machte ich es nur noch schlimmer, Absturz des Fluggeräts aus reichlich 5 Metern Höhe, Gimbal kaputt. Fliegen tut sie noch, ich würde nur nichts zum Steuern auf dem Monitor des Smartphones sehen.
Die Fähre nach Nagymaros
Heute nun mit Hilfe zweier Donaufähren bin nach Szob gefahren. In Szob mündet der kleine Fluss Ipel/Ipoly in die Donau und bildet aufwärts seit 100 Jahren die Grenze zwischen Ungarn und der Tschechoslowakei bzw. Slowakei. Er wird nun auch meinen Weg nach Osten leiten. Heute bin ich in Sahy/Slowakei.

Donnerstag, März 30, 2023

Mythbuster

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Nach dem kleinen Ausflug mit dem Sachsenstammtisch und zu Gert mit seinem Kater gab es gestern eine entspannte Zugfahrt nach Budapest. Mir fällt es immer leichter, fies zu sein. Ich scheuchte das kleine zarte Mädchen von meinem gebuchten Fensterplatz hoch mit den Worten: "Da sitze ich!" 

Heute nun ein Tag in Budapest als mythbuster. Ich habe dem Gert nie geglaubt, wenn er behauptete, dass Rentner umsonst in Ungarn mit der Bahn fahren können. Der alte Plan zu dieser kleinen Ostertour bestand darin, mit dem Zug weiter nach Pecs zu fahren. Also bin ich zum Keleti und programmierte mir am Automaten eine Bahnverbindung: Nach Pecs, Abfahrt gegen 10 Uhr, Fahrradmitnahme und Reservierung. 

Das ist das Ergebnis, der Gert hat Recht.
Laut Gerüchten am Sachsenstammtisch soll es diese Freifahrten für uns 65Plusser auch in der Slowakei geben. Ich bleibe dran.

Sonntag, März 26, 2023

Am Rande der Sächsischen Schweiz

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Elbe bei Pirna
Treffen mit dem ODS-Stammtisch der Sachsen. Jetzt auf dem Elbe-Radweg auf dem Weg zu Gert nach Freital.

Donnerstag, Oktober 06, 2022

Malheur auf dem Heimweg

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Der Heimweg führt uns durch Pommern westwärts. In Choszczno erreichen wir eine alte Eisenbahnstrecke, die zum Radweg ausgebaut ist. Trasa Pojezierzy Zachodnich, der Radweg durch die westliche Seenplatte.
Güterzuglokomotive 52 2353 der Deutschen Reichsbahn

Bald erreichten wir den alten Bahnhof von Lubiana (Alt Libbehne). Dort steht noch in einem kleinen privaten Freilichtmuseum eine alte Güterzuglokomotive 52 2353 der Deutschen Reichsbahn.

Letzte Untersuchung im Bahnbetriebswerk am 21.12.1943.

Durch leichten Seitenschlag am hinterem Laufrad meines TX-400 kündigte sich das Malheur an. In einem kleinen Dorf stellte ich dann fest - die Felgenwand ist aufgerissen.
In der Hoffnung noch Myślibórz (Soldin) zu erreichen, demontierten wir immer mehr Teile der Felgenbremse. Die vollständige Demontage ließ mich nur noch 300 m radeln. Dann war die Felge auf einem Drittel des Laufradumfangs aufgerissen.

Das Malheur

Ein Schulbus auf dem Weg heim ins Depot nahm mich und mein Rad nach Myślibórz und setzte mich vor dem Geschäft "Eltel. Sklep z AGD. Micek W.A." ab. Dieser Laden hatte auch eine Radabteilung. Hier wurde mir geholfen - danke, dziękuję. Die Reparatur sollte 24 Stunden dauern, wir verlängerten unsere Ferienwohnung und spazierten durch die ummauerte Altstadt mit alten Stadttoren.

Brama Pyrzycka, das Pyritzer Tor

Auf der Etappe auf dem Heimweg zum Bahnhof Küstrin-Kietz gelangten wir noch zu einer alten Kommende des Templerordens in Chwarszczany (Quartzschen). Es war eines der bedeutendsten Häuser der Templer im Herrschaftsbereich der Markgrafen von Brandenburg.

Die Kirche der Kommende

Mittwoch, Oktober 05, 2022

Im Drawa-Nationalpark

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Gestern nun das Ziel erreicht, seit Drawno geht es heimwärts. Wir werden auf kleinen Straßen den Oderübergang bei Küstrin anstreben.
Der Radweg in den NP führte von Dobiegniew https://mapy.cz/s/mubesonuja zu großen Teilen über ruppiges Kopfsteinpflaster. Ein Kastaniensammler mit einer eingeschlagenen Nase in Radecin warnte uns: "25 Kilometer ruppig!" 
Wir konnten dann zweimal zur Drawa vorstoßen. 
An einer Stelle war für die Paddler extra eine Umtrage installiert, um die dutzend umgestürzten Bäume zu passieren. 
Mit Google konnten wir dieses wertvolle Nahrungsergänzungsmittel identifizieren:
Den Schopf-Tintling oder auch Spargelpilz, tatsächlich ein Speisepilz. Wir haben ihn nicht probiert, der Dienstag war Tag der traditionellen polnischen Küche. Wir hatten Kapusniak, Bogos domowie und Pierogy.

Dienstag, Oktober 04, 2022

Im Warthegau

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Nun spielt das Wetter eine immer größere Rolle bei  der Etappenplanung. Unter diesen Bedingungen waren die 115 km zum Indianerzeltplatz miejsce biwakowe "Indiańska"
Drezdenko, Polen
https://mapy.cz/s/jefahetogu nicht zu schaffen.


Wir beschlossen die Etappe  nach knapp 80 km in Międzychód im dortigen Hotel Neptun. Guter Preis, ausgezeichnetes Frühstück.
Morgens mussten wir bis gegen 10 Uhr größere Regenschauer abwettern. Wir kamen gestern nur bis zum Pensjonat La Mirage in Dobiegniew https://mapy.cz/s/cokasojafa .

Sonntag, Oktober 02, 2022

Alles begann mit einem Missgeschick

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Am Donnerstagabend bei Helmut und Bier haben wir noch mal unsere Tour kurz besprochen, da fuhr ein Blitz durch meinen Kopf: Ich habe keine Zeltstäbe und keine Iso-Matte dabei, liegt noch alles im Keller. Helmut besorgte mir von Bernd ein Ersatzzelt, danke!
Dann Start unserer kleinen Tour auf wunderbaren Radwegen über Peitz und Tauer in die Heide Richtung Guben.

Immer in der Landschaft präsent, die Wolkenmacher von Jänschwalde. In Schenkendöbern konnte ich einen weiteren Kunden von mir mit dem Fahrrad besuchen. Wir wurden außerordentlich freundlich empfangen.
Wegen dem Geldtauschen mussten wir durch die Stadt nach Gubin. Dann waren es nur noch knapp zwei Stunden bis zu unserem Ziel: Ein Campingplatz in Nähe der Neißemümdung in die Oder. Wir müssen uns nun wohl vom Zelten verabschieden, der Campingplatz war bereits geschlossen. Wir konnten aber einigermaßen günstig zwei Zimmer im Hotel buchen.
Den zweiten Tourtag starteten wir weiterhin bei gutem Wetter, aber von Westen verschleierte eine Warmfront mit immer mehr Wolken den Himmel. Nach Krosno Odrzanskie und einem hervorragenden Mittagessen von einem Buffet waren alternative Pläne zum Abwettern notwendig.
Die Vorlage für meinen Grabstein
Ein Agritouristik-Hotel wollte uns nicht aufnehmen. Wir erreichten trotzdem bei leichtem Niesel noch unser Ziel, einen CP am See Niesluzc bei Przelazy. Aber auch hier kein Zelten, wir mieteten uns zwei Blockhütten. Die zwei Tage waren geprägt durch gutes zügiges Rollern auf verkehrsarmen Straßen und  Jensens Gejammer: "Ich komme nicht mit!"