Montag, September 04, 2023

Rüber ins Land der Mark

Die hiesige Sommerhitze legt sich schwer auf meinen Enthusiasmus. Es kamen zum Sonnabend nur etwas mehr als 50 km bis Novska zusammen. Es begann mit der Empfehlung zur Brauerei in Daruvar durch die Weinkellnerin des Weinkellers Kovacevic. Dieses Bier "Starocesko Lager" konnte ich gleich am Morgen auf dem Markt in Daruvar verkosten, zünftig und gut. Der Wirt des Caffees freute sich außerordentlich, es mir offerieren zu dürfen. Die künftigen Pausen waren geprägt von der Nachfrage dieses guten lokalen Bieres ... und es hat fifty/fifty oft geklappt. Die Tour führte durch Kilometer lange Dörfer und war arm an Höhepunkten - keine Bilder gemacht.
Am Sonntag weckt mich im katholischen Kroatien das Glockengeläut um 6 Uhr. Über dem Lonjsko polje, einem Auwald-Naturschutzgebiet, liegt der Morgennebel.

Kriegsversehrt
In Jasenovac gab es während des Zweiten Weltkriegs das größte KZ Südost-Europas, geleitet von der Ustascha. Es ist das einzigste Vernichtungslager in Europa, in dem ohne deutsche Beteiligung systematisch gemordet wurde, Juden, Roma, Serben und Antifaschisten.
Eine brutalistische Betonblume erinnert.
In Hravatska Dupica machte ich rüber nach BiH, seit Jasenovac hat mich mein Mobilephone eh schon ins bosnischen Netz eingebucht. Nach Umtausch von € in Mark hatte ich ein Muskalica, ljuta Muskalica zum Frühstück. Es zeigt sich mal wieder: Der € ist ein T€uro. Hier kostet das Bier nominell das Gleiche, aber eben in Mark. Ich liebe BiH.
Ich fahre jetzt das Tal der Una aufwärts, bis Novi Grad. Es ist ein Naturpark und ein Paradies für Fischer. Der Kneiper eines kleinen Strandetabblissement weist auf zwei Fischer hin, die gerade anlanden. Einer holt einen Fang aus dem wohl gefüllten Eimer. "Slika, slika!" werde ich zum Knipsen aufgefordert. Auch hier gibt es bereits einige kleine Solschwellen, dass wächst sich am Oberlauf zu mächtigen Buks aus. Buk ist ein Wasserfall. 2008 erreichte ich das Tal der Una in Novigrad und strampelte bis Martin Brod (Link)
Der Fluss Sana bei Prijedor
Heute bin ich in das Tal der Sana abgebogen und werde so mir die hohen Poljes des Dinarischen Gebirges erkämpfen. Es ist ein lockeres Pedalieren auf teilweise kleinen Straßen alternativ zur Hauptstraße, wenn auch mal Schotterweg dabei ist. In Blagaj Japra gibt es eine Frühstücksjause aus einem kleinen Laden, wo die Chefin perfekt Deutsch beherrscht. Sie hat es als Flüchtlingskind in den Neunzigern in der deutschen Schule gelernt.
Jause mit Salami-Semmel und Jelen pivo
Die große Stadt Prijedor kann ich über Bišćani umfahren. Die letzte Ortschaft mit Fahnen der Republik Srpska ist Ostra Luka, ein paar Kilometer weiter Eingangs von Sanski Most hat mir das Caffee Diona schon mal das Bier verweigert. Ich bin bei den Muselfrauen & - männern angekommen. In Sanski Most bleibe ich drei Nächte, um einige Karsterscheinungen zu erforschen.

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