Ich fand ca. 8 km vor Mionica eine tolle Stelle zum Zelten, schön hinter einem Strauch. Trotzdem lämpelte nachts Einer rum und murmelte ein paar serbische überrascht klingende Wörter. Ich grüßte aus dem Zelt heraus und versicherte "sawtra utro" bin ich weg. "Dobro, dobro!" Da waren die meisten meiner Krämpfe schon vorüber. Am folgenden Tag habe ich das serbische Mineralwasser noch mit Magnesium-Tabletten verstärkt.
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Mionica |
Hier bin ich im serbischen Kernland, sehr ländlich geprägt. Ich war sehr überrascht, als ich in einer Kneipe in einem Extrazimmer einige verkopftuchte Frauen plappern hörte. Nach einiger Zeit brachte der Wirt den Weibern auch noch die
shisha, die Wasserpfeife. Das waren wohl Flüchtlinge aus dem Maghreb. Im Nachbardorf war mein Nachbar dann wieder ein echter Vertreter seines Landes, stolz prangte das Tschetnik-Zeichen, serbisches Wappen über zwei gekreuzten Pistolen, an seiner Lederweste. Insgesamt war dieser zweite Tag schon einer, der mir schwer fiel. Es galt 800 Höhenmeter zu überwinden über das Maljen-Gebirge nach Divcibare.
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Der Aufstieg auf das Maljen-Gebirge ist geschafft |
Den Kamm überwunden ist man in dieser typischen Hochweidenlandschaft mit vereinzelten Kiefern. Divcibare ist ein Wintersportort für die Belgrader, oder jetzt im Sommer ein Luftkurort. Nur am Sonntagabend waren alle schon wieder abgereist, die mich auf dem Weg hochwärts überholt haben. Aber in einem
nacionalni restoran gab es ein prima Gulaschgericht mit
domacni syr, hausgemachten Schafskäse. Mein Zelt stand auf dem Gelände des schon lange aufgegebenen Autocamping "Bresa" auf einer wohlriechenden Kräuterwiese.
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