Donnerstag, Juni 11, 2015

Der Müller

11.6.2015 Der Müller
Gut, dass ich schon gestern mein Zimmer zahlte, wie erwartet war heute früh um Sieben keiner da. Also rein nach Novi Pazar zum Frühstück. Meine Gelüste gingen in Richtung Bäckerei und türkischen Kaffee. In der Bäckerei Evropa fand ich zwei schöne Stücke und direkt am Fluss Rashka eine kafana zum Verweilen. Das Tagebuch schrieb ich zu vier türkischen Tee. Es kündigte sich ein Tag der Ruhe und Entspannung an. Es ist schön, wenn man kein Ziel anstreben muss.
Unter der Festung in Novi Pazar
Heute scheint Abschluss des Schuljahres zu sein, von allen Seiten streben die Kinderchen mit den Farben der Schule als Luftballons dargestellt und verfolgt von den Handys der Eltern den zentralen Platz unter der Festung an.
Basargassen
Novi Pazar macht seinen Namen alle Ehre, in alle Richtungen kleine Basargassen mit nullstöckigen Buden und ein Gewimmel von Autos und Leuten dazwischen. Irgendwann wurde ich als würdig befunden, mit dem persönlichen Handy abgelichtet zu werden.
... aber eine Lunte liegt am Pulverfass Sandshak
Endlich beschloss ich, den Weg zurück zur Route über Tutin zu nehmen, mit der Maßgabe: Langsam, langsam, heute nur ein viertel Tag. Überall finde ich muslimische Friedhöfe, doch nach der Abzweigung nach Tutin links Kreuze auf den Gräbern. Was bedeutet das für Einen, der Bierdurst im Zeichen der Minarette hat? Die Erlösung ... und bald fand ich Niksicko pivo in der Kühlvitrine eines kleinen Lädchens am Straßenrande. Ich holte mir ein Niksicko aus dem Kühlschrank und hockte mich in die Runde. Ich landete in der Runde von vier Serben und dem Betreiber des "magazin mixt". Einer verstand ein wenig Deutsch, er arbeitete einige Zeit in Duisburg. Der Platzhirsch wollte gleich wissen, was ich weiteres trinken mag. "Rakija", mir war noch nicht klar, was folgen sollte.
Der Mueller, der Platzhirsch, der Geselle
Einer in der Runde war der hiesige Müller, er betreibt eine zweihundert jährige Wassermühle. Auf meine Frage nach einer Besichtigung packte der Platzhirsch den Müller, seinen Gesellen und mich in diesen tollen Michelin-Van von Fiat (die grandiose Konstruktion eines Raumwunder) und fuhr uns die paar hundert Meter zur Mühle am Fluss Rashka.
In der 200-jährigen Mühle

Giltig gemacht: Mit Stempel und rakija
kukuruz steht auf dem Mahlzettel, den der Müller mir giltig machte. Natürlich gab es für die Runde incl. Fahrer einen rakija, trotzdem konnte er mich wieder heile zurück bringen. Dort wartete der "Duisburger" mit einer neuen Runde von Freunden und rakija. Einer der Neuen war ein besonders Pfiffiger. Er überschlug schnell den Gewinn eines Exportgeschäfts, nachdem ich ihm auf Nachfrage den Literpreis eines guten Obstlers mit 25€ in deutschen Geschäften schätzte. Darauf den nächsten rakija. Ich habe jetzt die Reißleine gezogen, bin in der tollen Anlage Motel "Ras" Pazariste eingecheckt. Das liegt am Beginn einer tollen Felsenschlucht, wo ich morgen weiter radeln werde.

2 Kommentare :

  1. Deine Leber will ich am Ende der Tour lieber nicht sehen....

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  2. Die kann keiner sehen ... Da wird auch weiterhin ein Bauch davor sein ☺

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