Montag, Juni 22, 2015

Strauchsteppe

Strauchsteppe
Auf den Hügeln hier im Süden Mazedoniens im Tikves wächst es nicht hoch. Es sind eine Vielzahl von blühenden Kräutern, Disteln und kratziges Gesträuch, weiter oben in günstigen Lagen ein paar Kiefern. Ich muss ja öfters halten, denn es geht wieder zünftig bergauf, ich kann man mich ein wenig der Botanik und dem was drauf rum kräucht widmen. Größere Säugetiere wird es wohl wenig geben, in den Erosionsrinnen  fließt nur Wasser nach den Regenfällen wie gestern, dann ist alles wieder weg und trocken. Es gibt hier auch viel weniger Greifvögel wie bei uns, einen Milan habe ich heute kreisen sehen. Bleiben die Kriechtiere und die Insekten. Die Eidechsen sind immer so schnell weg, die kriege ich nicht auf die Linse. Schlangen und Schildkröten habe bisher nicht gesehen, muss man wohl früh raus.
Vor dem Serta-Pass
Es war ein länger Abschnitt ohne Logistik von Negotino bis hier her nach Radovish über den Serta-Pass. Entgegen meiner sonstigen Vorgehensweise bin ich gleich beim ersten Kneiper ran, ist ein Guter, sitzen viele einheimische Gäste hier. Es ist interessant die Eigenschaften des rakija zu beobachten, von Belgrad bis hierher. Im Norden war es immer ein Obstler, dann fragten sie häufig nach: Slivovitz oder von der Traube. Bei den Muslimen war es immer ein klarer Tresterschnaps, hier in Radovish ist es ein Weinbrand, gelagert, golden. Bald bin ich in Bulgarien.
Verkehsgeschehen in Podaresh, bei Radovish
Heute habe ich meinen ersten verifizierten Hunderter geschafft, in Negotino war Strumiza mit 107km ausgeschildert. Nach Radovish habe ich noch eine Schleife auf einer Nebenstraße durch eine Gegend mit dem Stand von 1990 gefahren, mal von den Handies der Teenies abgesehen. Die Anzahl der Autos und Pferdefuhrwerke hielten sich die Waage.
In Podaresh
Deutlich ist der abgestorbene Tabakanbau, nur langsam werden die alten Darren für die Tabakpflanzen durch Foliengewächshäuser ersetzt. Das Polje zwischen Radovish und Strumiza ist sehr fruchtbar, da werden sich doch Alternativen finden lassen. Der Boden ist durch die Verwitterung der weiter vorn beschriebenen Landschaft sehr Mineralien reich. Vom Ograshden-Gebirge herunter kommende Bäche werden geschickt aufgefangen und über zahlreiche Kanäle verteilt, sehr interessant.
Vom Dach meines Hotels in Strumica - Die Baba Wanga (1911–1996), bulgarische Prophetin ist hier geboren
Jetzt hier in Strumica ist die Kluft zwichen Dorf und Stadt schon bemerkenswert. Strumica ist bei Karl May als Ostromdscha bekannt. Im Amtsgebäude des Ortsrichters Kodscha Bascha findet eine Verhandlung statt
Der Hof war außerordentlich schmutzig. Nur der Teil längs des Hauses war einige Meter breit mit einer Vorrichtung versehen, welche jedenfalls ein Pflaster vorstellen sollte. Doch sah dieses Trottoir grad so aus, als ob es aufgerissen worden sei, um als Material zu einem Barrikadenbau zu dienen. Vor der Türe stand ein alter Lehnstuhl, welchen ein vorweltliches Polsterkissen zierte.

Heute ist das ganz anders. Das Zentrum von Strumica ist praktisch zweistöckig, unten die Autos, oben die Leute, spektakulär!

 

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