Dienstag, September 24, 2019

In der Ägäis gebadet

24.9.2019
Eine Nacht im Zelt zu dieser Jahreszeit ist lang. Ich bin gegen 20 Uhr auf die Iso-Matte. Acht Stunden später ist immer noch nachts und dunkel. Ich wälze mich hin&her. Dann beginne ich zu zählen, noch drei Autos und ich stehe auf. Es ist gegen 6 Uhr. Ich schaue aufmerksam in meine Schuhe, eine Schlange hat sich nicht rein getraut. Bald ist Alles abgebaut und am Rad verpackt. Nach 5 km erreiche ich das Dorf Mavrothalassa. Worauf ich in der Bäckerei zeige, wird leider mit Zucker&Zimt vergällt und mit einem Wiegemesser klitzeklein zerstückelt. Ich muss mir meinen Göffel aus dem Gepäck klauben. 
Strymonas, bei Amfipolis
Mittlerweile bin ich wieder unten im Struma-Tal. Es gibt erste Hinweisschilder zu antiken Siedlungen. Dann erscheint der Löwe von Amfipoli. Es ist eine riesige Statue eines Löwen aus dem 4 Jhdt. v.C., gewidmet dem Trieren-Flotten-Admiral Laomedon aus Lesbos, einem engen Freund von Alexander dem Großen. Es ist aus Fundstücken in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts am vermutlichen Originalstandplatz wiederaufgebaut worden. Während der Balkankriege und später haben griechische und englische Soldaten bei einem Camp immer wieder Stücken des Löwens gefunden. So konnte man das Denkmal mit vielen Originalstücken rekonstruieren. Oh, jetzt kommt ein Bus, der spuckt Dutzende US-amerikanische Touristen aus. Sie wimmeln mit ihren Mobiles um den Löwen. Ich konnte noch in Ruhe auf den Erklärtafeln einige weitere Standorte von mazedonischen Stätten indentifizieren und mache mich schnell auf den Weg zum antiken Amfipoli.
Der Löwe von Amphipolis
Ich bin jetzt in Stavros. Meine Vermieter eines reizenden Apartments für 35 Euro die Nacht sprechen russisch. Die Anlage heißt “Stefanides Appartments & Beach”. Nachdem ich eingecheckt habe, bin ich ins Meer gehupft, eine Wohltat.
Strymonischer Golf (griechisch Στρυμονικός κόλπος)
Endlich sehe ich das Meer. Es mangelt heute an Sonnenlicht, es ist diesig, man kann den Horizont über dem Meer kaum erkennen. Die Straße ist gigantisch breit, parallel führt eine Autobahn, praktisch kaum Verkehr, es ist eine Lust zu Pedalieren direkt neben dem Strand. Es gibt hier viele Grundstücke zu kaufen, mit “seafront” ausgezeichnet. In den anderen Grundstücken stehen Autos mit bulgarischen Nummerschildern.

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