Sonntag, August 11, 2024

Unterwegs nach Babadag: Iskar Gorge

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11. August 2024, Zverino
Ich muss noch über die Busfahrt vorgestern berichten. Der Chefbusfahrer hat in Prag wegen meines "Spezialgepäcks" so lange gejammert, bis ich ihm die üblichen 20€ gegeben habe. Die Grenzübergänge waren eine Katastrophe. Komme mir nur niemand mehr mit Forderungen nach mehr Grenzkontrollen. Die Verspätung verlängerte sich auf 5 Stunden. Bei Pirot fuhr der Bus plötzlich rechts ran, Motoren aus, Klimaanlage aus, draußen 40 Grad. Es wäre was mit der Elektronik, da kann man ja nie was machen. Der Chefbusfahrer telefonierte, seine Helfer bastelten ein Bissel hinter diversen Klappen am Bus. Dann kam ein 2008er Citroen C2 aus Bulgarien, ein Monteur kletterte mit einem Franzosen und weiteres Werkzeug in einem Lederwickel über die Mittelleitplanken. Und dann hatte er noch die Lösung hinten im Kofferraum: Zwei 20l-Kanister Diesel. Kräftige bulgarische Fahrgastmänner hievten die Kanister über die Mittelleitplanken und betankten den Bus. Es konnte weitergehen. Das meiste an Krafststoff ging dann für die Klimaanlage beim Warten vor der serbischen und bulgarischen Grenzkontrolle drauf. Dann noch direkt hinter der Grenze in Bulgarien nachtanken. Wir erreichten den Sofioter Busbahnhof gegen 18:30 Uhr Ortszeit.
Ortsausgang Sofia, hinten das Witoscha
Ich bin ohne Frühstück von meinem schönen AKORD-Hotel weg. Schnell den Radweg zum Iskerdurchbruch gefunden. Der ist am Anfang bis Svoge ziemlich anspruchsvoll bei der Hitze. Es geht hoch über dem Fluss manchmal über 600 m hoch entlang. Bis Svoge waren es knappe 50 km, sollte für eine Hitzetappe ausreichend sein. Es sollte auch Unterkünfte geben ... die hatten aber keine Lust auf einen alten Radler. 
Tserovo
Iskar Gorge
Also weiter im abnehmenden Sonntagsausflugsverkehr. Je steiler die Wände der Iskar Gorge wurden, desto entspannter war das Pedalieren unten auf der Straße. So kam ich noch gegen 20 Uhr Ortszeit bis Zverino mit einem Hinweisschild rechtsweg zu einem "resort & spa Oasis". Der Chef bot mir auf Nachfrage ein Hotelzimmer für 100 Leva an. Ein Händedruck bekräftigte das Geschäft. Dann kam er wieder: "Ein Problem!" Sie hatten am Wochenende das Haus voll, seine Mädels haben noch kein sauberes Zimmer zum Anbieten. "Du hast ein Zelt?" Er rangierte ein Golfcart und lud mich ein, mir einen Zeltplatz zu zeigen. Wir rauschten durch eine Anlage mit allem Schnick&Schnack: Diverse Bassins, ein Angelteich, großer Kinderspielplatz mit Hüpfburg, dazwischen immer wieder Chalets, gleich neben einem Freiluftausschank wies er mir den Platz zum Zelten an. "Besplatno - ohne bezahlen. Ich bin der Boss!" "Tuka banja muzi" mit warmen Wasser. Der Typ sah aus wie der Milliardär Kühne, nur mit weniger schadhaftem Lächeln. Nach dem Aufbau bin ich wieder runter ins Restaurant neben das LED-illuminierte Bassin. Ich habe dem Mädchen der Bedienung vom eingesparten Übernachtungsgeld ein ordentliches Trinkgeld gegeben.

Samstag, August 10, 2024

Sofia ist ...

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... ein Bissel weniger Scheiße für Radler. Aber in den Vierteln der Reichen unter dem Vitoscha ist es nix mit entspanntem Pedalieren. Immer wieder enden Einbahnstraßen an Baustellen für neue Villen. "Nema put!" rufen die armen Bauleute hinterher, die auch am Sonnabend fleißig sind, um den Reichen neue Villen zu bauen. Dann fand ich eine sehr besondere Kneipe im Stadtteil Lozenets "Birariâ Stambolov", die meinen mittlerweile riesigen Durst löschen konnte. Ein unbeschreiblich umfängliches Biermenue aus allen Biergebieten Europas, allein 23 verschiedene Fassbier. Unter den Flaschenbieren konnte man auch das Schlenkerla aus Bamberg für 7,80 Leva die 0,5er wählen. Ich hatte das Präsidentenbier der bulgarischen Brauerei "Dondukov", kann locker unter den Spitzenpilsenern mithalten.
Dann war ich auf meine alten Tage zu einem Rockkonzert im "Cabana, est. 2018" im Park vor dem nationalen Kulturpalast. Die Grungeband (2* Gitarre, Bass und Schlagzeug) muss eine bulgarische Berühmtheit sein, die Leute haben fast alle Lieder mitgesungen und mitgehoppst. Die bulgarische Sprache geht für die Rockmusik!

Donnerstag, August 08, 2024

Prag ist ...

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... Scheiße für Radler. Für Durchreisende auf dem Moldauradweg mag es noch gehen. Es gibt den Weg A2 (rechts der Moldau) und A1 (links der Moldau). Der Weg A1 ist aber an der Kleinseite voller Schikanen durch Baustellen und Touristen, die wie ein Wasserfall von der Karlsbrücke runter strömen.

Praha, von der Kleinseite die Karlsbrücke
Mein Ruhetag in Prag führte mich die Moldau aufwärts bis über die Mündung der Berounka hinaus. Das ist fast die südliche Stadtgrenze Prags. Könnt Ihr Euch noch an den Quetschkommodenspieler in dem Bus, wo wir aus der Niederen Tatra rausgefahren sind, erinnern? Der sollte doch unbedingt "Rosamunde" spielen. Ich war in Zbraslav in der Stammkneipe des Komponisten von "Škoda lásky" Jaromír Vejvoda, im deutschen Volxmusikraum als "Rosamunde" bekannt. Es ist eine Hymne der Beehmischen Blasmusik.
Jaromír Vejvoda komponierte 1927 die Modřanská Polka („Polka von Modrany") als reines Instrumentalstück. Václav Zeman schrieb dazu 1932 einen Text mit dem Titel Škoda lásky (dt. Schade um die Liebe) (Wikipedia).
Es ist heute ein Restaurant mit mir wohl schmeckender Böhmischen Küche. An der Berounka traf ich dann auf den Radweg A1, der mit vielen Schikanen in Form von unglücklicher Wegführung und Baustellen bis auf die Kleinseite unter dem Hradschin führt.
Schwarzbier mit Sprühnebel in der Kleinseitner Pivnice
EbsEls zum letzten Mal in seinem Leben im Fleku
Dann zum Vorabend ins "u Fleku". Gegen halb 7 Uhr abends an einem Mittwoch ist das Fleku ein Rentnertreff, dazu gehen einige Touristen in  die Falle. Wie die beiden digitalen Nomaden, die mit einem Campertruck auf dem Weg über Ungarn, Rumänien und Bulgarien zum Überwintern nach Nordgriechenland wollen. Sie sind wohnungslos und arbeiten von unterwegs. Dazu dürfen sie aber aus Datenschutzgründen nicht die EU verlassen! Nach den guten 5 Schwarzbieren und den Topinky mit Bierkäse (eine Art böhmischer Obazda) galt es die Vinohrady durch die Straßenschluchten über Hulpergassen und durch ein verrücktes Labyrinth von Einbahnstraßen zu erklimmen. Oben hatte ich wieder Durst und bin noch auf einen Absacker in eine Eckkneipe.
Zwei letzte Absacker
In meinem Hotel, das von der Diakonie betriebene "Marianeum", bin ich zum guten Frühstück der einzigste Josef unter den vielen Marien. Nun gilt es nachher das Fahrrad und die -taschen zu zwei Gepäckstücken für die Busfahrt ab Praha Florenc nach Sofia zu präperieren.

Dienstag, August 06, 2024

Die Anreise

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1. August 2024
Ich bin ja ein großer Freund vom Eisenbahnfahren. Aber "Die Bahn" vermiest es mir nun auch. Gegen halb 10 Uhr guckte ich mal ins Internet ... und in der Tat, plötzlich fällt mein IC 2063 Abfahrt Saalfeld 12:25 Uhr aus. Also mit der Erfurter Bimmelbahn über Gera nach Leipzig, im Internet verspricht die Bahn, dass mein SuperSparpreis-Ticket gelten wird. Der Sachsenexpress bummelt hinter Riesa eine halbe Stunde Verspätung bis Dresden raus. Dann zu Gert hoch.

2. August 2024
Lamsfeld-Ersatz-Treffen (Foto von A2)
Zum Lamsfeld-Ersatz-Treffen bin ich ab Krippen geradelt. Unter Berücksichtigung meines Gepäcks brauchte ich ziemlich wenig mein Fahrrad schieben. Bis 10% schaffe ich wohl noch. Es mussten einige Regenschauer gemanagt werden. Im Restaurace 21, Růžová kamen plötzlich die Cottbusser zum Abwettern rein. Die reisten mit e-Bikes zum Treffen an. Gert, Manne und ich kriegten für die erste Nacht auf dem Autokemp Česká brána in Stará Oleška eine schöne Hütte, die zweite Nacht haben wir dann gezeltet.

3. August 2024
Besuch der Rabštejn Underground Factory in Janská. Das ist ein innerhalb von 8 Monaten von KZ-Häftlingen als Nebenlager des KZ Flossenbürg ausgehobenes unterirdisches Flugzeugwerk der Nazis. Es wurden Flugzeugteile für die damals modernsten Maschinen der Nazis hergestellt, einschließlich für einen Hubschrauber "FA xxx". Eine 10 Meter hohe Presse für Rotoren von Fritz Millner Esslingen war in Betrieb. Diese Presse arbeitete später in einem tschechischen Flugzeugwerk bis 1985. Abends der Stuhlkreis rund ums Feuer war großartig und ohne Regen, jedoch früh ab 5 Uhr begann es zu draschen. A2 waren direkt von ihrer 10000 km langen Reise mit der Buchanka durch Georgien und die Türkei zum Treffen gekommen und hatten viel zu berichten.

4. August 2024
Der Regen endete gegen 7:30 Uhr. Ich begann sofort zu packen und konnte so bald meine dreitägige Tour nach Prag starten. Meine Strecke stellte sich als sehr herausfordernd an. Ich bin einigermaßen gut bis Benešov nad Ploučnicí gekommen, dann der Aufstieg nach Verneřice via Heřmanov und Blankartice habe ich abgebrochen. Bin zurück nach Decin und pedaliere nun den Elbradweg naufwärts.



Der Radweg ist gut gesichert durch diverse Bunker.
  
Auch die Lieblingsbrauerei von Postmeister Ziebich die Pivovar Velké Březno ist gesichert mit Stacheldraht und Video wie Fort Knox.




 

 
5. August 2024
Lockeres Pedalieren auf dem Elbradweg. Es war nicht einfach mein Rad zurück zu bekommen. Punkt 8 habe ich mir dann getraut anzurufen und ziemlich schnell hat eine scharfe Elli mein Fahrrad aus der Squash-Halle befreit. Ein Frühstück stellte ich mir in einem der kleinen Dorfläden zusammen, die in der Regel von Vietnamesen geführt werden. Für das Verkasematuckeln des Bier, etlichen Scheiben Kochschinken und zwei Hörnchen standen draußen ordentliche Bänke und Tische. Am böhmischen Elberadweg gibt es sehr viele Kioseks und Obcerstveny, da muss ich mich schon zusammenreißen. Bei Leitmeritz hatte ich dann eine pikante Kolbasa mit Brot, Senf und Kren (den habe ich aber ausgelassen). Ab Roudnice nad Labem gibt es eine Variante des Radwegs #2 für Mountainbikes - #2A, ist drei Kilometer kürzer und ohne Kioseks. Der Weg ist aber so rau, dass es zeitlich aufs Selbe rausläuft. Jetzt bin ich auf dem RaftCamp Veltrusy.
Melnik: Nur noch wenige Meter hat die Moldau
6. August 2024
Über die Moldau bei Kralupy
Zeitig gegen 7 Uhr gestartet und in Kralupy nad Vltavou ein böhmisches Frühstück genommen. Sehr leckere Brötchen haben die bei Penny. Neulich in dem Bummelzug nach Dresden traf ich in Nünchritz den Radkumpel von Sven Vetters, ein großer Reiseradler. Der erzählte mir von einer ordentlichen Schikane auf dem Moldauradweg #7. Ich habe den Fußweg nicht benutzt und bin hoch nach Drasty gestrampelt. Dann wieder unten an der Moldau war ich praktisch schon in Prag.
Schloss Troja


High Noon auf dem Altstädter Markt
Um 12 Uhr erreichte ich den Altstädter Markt, leider scheint es das "u Radnice" nicht mehr zu geben. Ich hatte einen Rindergulasch in der Pivnice "u Kata" gleich daneben. Jetzt sitze ich bei Bier & Chips im Stadtteil Vinohrady. Die Anreise ist abgeschlossen.

Donnerstag, Juli 11, 2024

Durch viele böhmische Dörfer

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5.7.2024
Das City-Hotel in Pisek überzeugte durch ein üppiges Frühstück. 
Besuch der ältesten Steinbrücke in Böhmen, älter als die Karlsbrücke in Prag. Weiter rollerten wir das Tal der Otava hinab zum Stausee Orlik mit der Burg Zvikov. Hier war ich schon einmal im Jahr 2001 zu einem Pfingstausflug. Wie die meisten böhmischen Städte liegt Tabor auf einem Bergsporn, gebildet durch vulkanische Aktivitäten. Dadurch sind in dem Gestein Granate eingesprengselt. Ein einer Stelle hat das örtliche Fremdenverkehrsamt den bloßen Fels angeschliffen. Die meisten der Senfkorn großen Granate haben die Touristen aber schon rausgepiepelt. Die Preise der Übernachtungen in Tabor vertrieben uns in das 25 km entfernte Dorf Choustnik. Die letzten Kräfte mussten mobilisiert werden, damit wir pünktlich wie versprochen das Domizil erreichten. Der freundliche Wirt kredenzte uns noch einige Biere zum Versagen der Deutschen bei der EM.
6.7.2024
Der Weg führt uns in das Teichgebiet von Trebon und dann weiter nach Cesky Kanada. Das ist die böhmische Fortsetzung des österreichischen Waldviertels. 
Stráž nad Nežárkou
Am Weg lag die Brauerei Pivovar Stráž in Stráž nad Nežárkou, wir kosteten das würzige Schwarze. Wir sind auf den kommunalen Autokemp Světlíková Staňkov ( https://mapy.cz?q=48.984948679011524%2C14.961544275107713 ), endlich mal Zelten mit meinem neuen Zelt. Es war eine gute Probe, es regnete über Nacht.
7.7.2024
Auf dem Iron Curtain Trail
Der Weg führte uns auf dem Eurovelo 13, das ist der Iron Curtain Trail. Wir sind diesen Weg scharf an der Grenze damals 2014 in der entgegen gesetzten  Richtung gefahren. Im Regen erreichten wir die schöne Stadt Slavonice mit den tollen Graffitto-Häusern rund um den Markt.
8.7.2024
Rechts CZ, links Österreich, der Grünstreifen ist die Grenze
Ein Teil der heutigen Etappe führte durch Österreich. In Hardegg erreichten wir wieder CZ in Mähren. Meine Aufgabe des Tages war einen Znojmer Gulasch in Znojmo an der Thaya zu verkasematuckeln. Nicht geschafft - eine günstige Übernachtung gab es nur reichlich 20 km über Znojmo hinaus. Da war keine Zeit eine Gulaschkneipe zu finden. Vorbei an den bösen Mädchen, die wir rechts liegen ließen, erreichten wir unser gastfreundliches Hotel "La Port". Ich hatte hausgemachte Kartoffelchips zum Bier, großartig.
9.7.2024
Eine Mühle der Hutterer
Die Versuchung zur
größten Dummheit
Südmähren nach Mikulov an den Paulaner Bergen. Die Paulaner Berge sind aber Weinberge. Unterwegs verführte mich eine Metzgerei zu einer großen Dummheit. Da stand ein Gestell mit großartig geräucherten Stücken vom Schwein. Ich verkostete eine Scheibe Rauchfleisch und kaufte dann eine schönes Stück, um es nach Hause zu bringen - Kopf schüttel. Das Rauchfleisch nach drei Tagen Radeln in der Sonne hat den Ebs vergiftet, er kotzte in Wien an die Mauer des Botanischen Gartens.
10.7.2024
Durchs Weinviertel nach Mistelbach.
11.7.2024
Nach Wien zur Direktverbindung nach Saalfeld. Rechtzeitig am Bahnhof, Räder in den Wagon mit Radplätzen (der Zug startet in Wien nach Rostock mit nur drei Wagons). Auf unseren reservierten Plätze ab&zu mal eingenickt sind gegen 2:30 Uhr in Saalfeld gut angekommen. Das e-Bike hatte fast immer eine ordentlich Ladung gekriegt, mit ein wenig Organisation ist also eine größere Tour mit e-Bike tatsächlich möglich.

Donnerstag, Juli 04, 2024

Auf harten böhmischen Radwegen

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1.7.2024
Anreise nach Blankenstein, Regen beim alten Höllenbahnhof abgewettert, dadurch der AGILIS-Zug nach Hof ab Marxgrün erst 9:45 Uhr. Saaleradweg bis Oberkotzau, Perlenradweg über Rehau nach Selb. Erstes Bier in einer türkischen Kneipe. Sie nahmen alle großen Anteil an unseren Plänen und gaben Ratschläge für unsere Weiterfahrt durch den Wald nach Liba (Liebenstein). Sehr interessanter Granitsteinbruch für die Mahlsteine für die Porzellinermasse bei Rosenthal-Porzellan.
Auf der Grenze

Ackerl-Kapelle an der Grenze. In Amerika bei Franzensbad haben wir eine kleine Hütte genommen, um nicht das Zelt im Regen auf&abbauen zu müssen.

2.7.2024
Der Säuerling

Ich habe ihn früh rausgekriegt, den Helmut. So war der Start gegen 7 Uhr nach Cheb zum Frühstück gesichert. Es folgte ein mächtiger Aufstieg auf den alten Kolonnenwegen und zermarterten Waldwegen (die aber immer als Radweg ausgezeichnet waren) vorbei an einer Säuerling-Quelle "Kysel Hamr" bis unter den Dylen. Der Dylen ist der nördlichste Berg des Czesky Les (Oberpfälzer Wald). Gerade wird von einem czech-deutschen Verein die 1948 zerstörte Dylen-Hütte wieder aufgebaut. Eine fette Abfahrt ins Land der Choden. Dort beschlossen wir uns eine Pension zu nehmen. Das preisgünstigste Angebot machte wie sich herausstellte eine Pferderanch in Nirany. Das bedeutete aber auch ab 15 Uhr noch 54 km. Nach 103 km schaltete mein Akku ab, es rollerte die letzten 3 km zum Glück nur noch.

3.7.2024
Der stolze Angler

Das Frühstück besorgten wir uns im BILLA. Ein fieser Landregen setzte ein, also wieder zurück in die Ranch. Dort wetterten wir bis gegen 1/2 10 Uhr ab. Dann ging es durch fünf böhmische Dörfer, im 5. gab es zwar immer noch kein Hostinec, aber ein niedliches vietnamesisches Mädchen im Potraviny. Ich hatte zwei Semmeln mit Rauchfleisch zum Chodenbier. Erfolgreicher Angler, der Karpfen wurde aber wieder zurück in den Dorfteich entlassen. In Klatovy war das Ziel wieder ein feine kleine Pension.

4.7.2024
Kurs vor Pisek

Durch ein großartiges 8 Uhr-Frühstück gestärkt, bewältigten wir kernige Hügel hinüber ins Tal der Ottava. Zum großartigen Mittagstisch (Szegediner Gulasch) in Planice hatten wir gerade mal 27 km geschafft. Einige böhmische Dörfer weiter erreichten wir die Denkmalsstadt Horazdovice gegen 15 Uhr. Da hatten wir uns aber schon im 44km entfernten Pisek angemeldet. Auf auf dem nur 10 cm breiten Radweg #12 nach Strakonice entlang der Ottava und weiter bis Pisek. Es waren wieder einige wilde und harte Abschnitte dabei. Kurz vor 20 Uhr erreichten wir das City Hotel auf dem Marktplatz von Pisek.

Freitag, April 12, 2024

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Auf der Heimreise habe ich noch einige Runden durch das Weinvirtel in NÖ (Niederösterreich) geradelt. Einschließlich einer Einkehr zum Heurigen beim Böckl in Bockfließ.

Das sind keine Weinpressen
Hier wird seit fast achtzig Jahren Mineralöl aus dem Boden gepumpt.
Orchideen auf dem Donaudeich bei Schönau an der Donau


Samstag, April 06, 2024

Ooops! I did it again.

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Nun auf der Heimreise die Theiß aufwärts sollte es nicht mehr viel zu erzählen geben. Es sind die öden ebenen immer geradeaus Straßen im Gegen- bzw. Kantenwind. In Senta plante ich meine große Mittagspause. Es ist die Gegend, wo einst Prinz Eugen von Savoyen den Türken einen wirksam auf den Turban haute. Er hatte nur wenig Verluste, 28 Offiziere und 401 Mann. Einer der Offiziere war der Graf Heinrich VI. Reuß, Vorfahr des aktuellen Reichsbürgerputschisten. Neben diverser Fourage eroberte Prinz Eugen die Petschaft des Sultans Mustafa II. Das ist ein Identidätsdiebstahl wie ein Amazon-Account heute. Er hätte auf Kosten des Sultans die ganze Welt kaufen können. Er übergab aber das Siegel seinem Kaiser.
In Senta war planmäßig Mittag, ich fand etwas auswärts eine feine Gaststätte mit einem honorigen Kellner mit Fliege. Das gab mir das Vertrauen in deren Fischsuppe. I did it again!
Nun bin ich wieder in Novi Knezevac bei Staša Brajović in der Villa Vasilije zu Gast. Er begrüßte mich mit einem Rakija von der Quitte, es folgten noch zwei Rakija von der Aprikose. Er würde immer aus Novi Sad neue Flasche mitbringen, leider auf der letzten Fahrt vergessen. Dann hätte es wohl noch mehr gegeben. Staša Brajović ist ein respektabler serbischer Popstar. Er gab ein kleines Ständchen zur Gitarre unplugged.

Donnerstag, April 04, 2024

Zur Heiligen Maria in Kovilj

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Von den Ferienwohnungen und Appartments gibt es etliche, aber natürlich nicht in jedem Banater Dorf. Heute brauchte ich knapp 80 km im Gegenwind, um vom herzlichen Gastgeber der Villa Heilige Maria in Kovilj willkommen geheißen zu werden. Er entdeckte mich bereits im Dorf und erkannte mich von meinem WhatsApp-Bild. Es gab erstmal einen Rakija von der Pflaume. Die privaten Gastgeber dürfen hier nicht elektronisch bezahlen lassen. Das haben mir mehrere erläutert, selbst in BiH ist das so. Ich bezahle mit Dinar, den die Leute zum Kurs 1€ zu117 Dinar korrekt umrechnen und in der Regel abrunden.
Der Fluss Temesch
Die Theiß bei Titel
Ich überquerte auf dem Weg nach Kovilj die beiden Donaunebenflüsse Temesch und Theiß. Morgens geht es mit dem Gegenwind, ab Čenta wurde es dann happig. In Čenta konnte ich mich mit Pasulj (Serbischen Bohneneintopf) stärken. Die Bohnen haben noch keine Wirkung entfalten können, von wegen Gegenwind, meine ich.
Übrigens, die  Maria, was die Frau meines Gastgebers ist, ist gerade in Miami.

Mittwoch, April 03, 2024

назад. Vorwärts, es geht zurück.

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Ich bin nun schon einige Tage auf der Rückreise. Bisher war die Rücktour gekennzeichnet von den Anforderungen der Entsorgungslogistik meines Dünnpfiffs und der Abwesenheit jeglicher Fresslust. Dazwischen sogar Ruhetage. Die Etappe von Kuchevo nach Posharevac am Ostersonntag war schrecklich. Wirklich leichte Anstiege zu ca. 4% habe ich alle 50 m zum Verschnaufen unterbrochen, dazu einen von mir so gefürchteten Wildschiss. Es gab keinen Baum, um sich nach Art von Heiner anzulehnen. Man wird wohl sagen müssen, dass EbsEls mal wieder in seinem Leben Hunger litt. In Posharevac hat mich dann Maja im tollen Apartman Centar aufgenommen. Dort habe ich mir am Montag eine Nudelpfanne gekocht, seitdem gehts aufwärts. Gestern Nudeln und Pizza, heute Nudeln ... ich bin wieder auf dem Damm in Jabuka bei Pančevo am Fluss Temesch. Morgen sind 76 km angesagt, vielleicht mache ich dann auch mal wieder einige Bilder.
Wasserbüffel, Jungbullen

 

Samstag, März 30, 2024

Im Tal des goldenen Flusses

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Ich bin hier im Tal des Flusses Pek, einem der Gold reichsten Gebiete Europas. Weiter oben in Maidanpek schürfen die Chinesen. Es sollen wohl tatsächlich etliche Chinesen vor Ort sein, die lassen an die letzten Stufen der Extraktion wohl keine Fremden mehr ran. Aber soweit werde ich nicht mehr kommen. 

EbsEls hat fertig!
Ich habe mich in Kuchevo bei einem Ömchen und ihrer Tochter Rose für zwei Nächte eingemietet. Der heutige Tag brachte aber wieder nur eine abgebrochene Etappe zum Kloster Tumane. Da ist gleich daneben eine Naturerscheinung: "Die Große Akkumulation". Испосница Golubac - Снеготин, Okrug Braničevo, Serbien https://mapy.cz/s/jozunekala 
Muss wohl so eine Art Energiequelle sein. Sollte der Genesung dienen, hat nicht funktioniert. Bin nicht bis hoch gekommen. Morgen beginne ich die Heimfahrt, die aber auch einige Tage in Anspruch nehmen wird, ich muss wieder durch ganze Vojvodina längs durch. Ich werde der Theiß aufwärts folgen.

Donnerstag, März 28, 2024

Ein kurzer Weg Besserung

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... nicht der Heilung. Um ausreichend Entsorgungslogistik zu haben, bin ich heute nur knapp 30 km nach Veliko Gradiste geradelt. Hat geklappt Detlef, U-Hose noch leidlich. Gegen 10 Uhr habe ich mir dann ein Omelett mit Schinken geleistet. 

Der Weg führte auf dem Donaudeich entlang. Der sperrt einen Altarm der Donau als Silbersee und touristische Attraktion vom Hauptstrom ab. Im Vorort von V. Gradiste Beli Bagrem wird weiter mächtig in touristische Infrastruktur investiert. Der Serbe an sich zeigt sich aller Orten als großer Baumeister.

Mittwoch, März 27, 2024

Unwohl in Ram

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Bei der Burg von Ram
Die Burg von Ram haben die Türken nach der Schlacht von Mohacz gebaut und war nur 40 Jahre in Funktion. 
Links die Hügel sind Rumänien

Der raue Weg an der Donau zurück nach Ram
So ein Wels kann ja einge Jahrzehnte auf dem Buckel haben. Aber wie lange nach seinem Abschlachten darf er dann noch rumliegen? Die leckere Fischsuppe hat bei mir gestern auf der kleinen Runde an der Donau zu einer zünftigen Magenverstimmung geführt. Am Abend hatte ich Schüttelfrost und wohl auch leichtes Fieber, dazu den zu erwartenden Dünnschiss. Ich habe dann meine Horntzsche hier verlängert und einen Gesundheitstag im Bett verbracht. Jetzt ist nur noch der Dünnschiss übrig. Morgen nur eine kleine Etappe, muss ja immer einen Locus finden.

Montag, März 25, 2024

Zur Donau und drüber

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Aus Werschetz raus ging es hoch in die Weinberge. Vorbei am alt ehrwürdigen Helvetia-Weingut hin zu einem Palast aus 1001 Nacht.

Die heutige Etappe zur Donau war nun ein wenig hügeliger.
 In Stara Palanka hatte ich eine Fischsuppe vom Wels in großartiger Paprika-Mehlschwitze, der Zaprjaschka. Der Fisch will schwimmen, also noch zwei Jelen Pivo dazu. Die von Hand geschriebene Rechnung ergab 1000 Dinar, ca. 9€.
Stara Palanka, Donau
Wo ist nun der Fähranlieger? Das sieht hier alles sehr zerzaust aus. Der Wirt versicherte mir, dass die Fähre gegen 14:30 Uhr geht, einer der vier Überfahrten täglich. Endlich erkannte ich durch zwei wartende PKW die Anlegestelle an einem Schotterhaufen. 

Sonntag, März 24, 2024

Gruß aus Werschetz

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Helvetia heute
Heute ein kalter Regentag. Das neue Baumwollhemd passt und wärmt ein Bisschen. Der große serbische Mann meinte, ich hätte "große Kapazität" und servierte mir den Großen Grillteller. Oh mein Gott!

Samstag, März 23, 2024

Im Gegenwind zur Roten Blume

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Nach dem Einkauf des Frühstücks bei einem Bäcker (pekera) bemerkte ich das Fehlen der Mütze. Also nochmal einige hundert Meter retour zum schönen Zimmer, nun war so kurz vor 8 Uhr alles komplett für die Mühen der Ebenen. Zum Frühstück gehört ein würziges Gebäckstück, ein Joghurt und ein Kaffee. Sicher, ein burek würde sicher schmecken, doch da krümele ich alles voll. Es wird eine Art Pfannkuchen, gefüllt mit Käse, Fleisch oder Schinken. Den Kaffee kriegte ich erst im nächsten Dorf Rusko Selo.
100 Jahre Vojvoda Stepa
Das folgende Dorf hieß Vojvoda Stepa. Ich bin hier in der Vojvodina, meine erste Übersetzung war "Militärsteppe", abgeleitet von der Militärgränze der Habsburger. Doch dann hat sich das Dorf die Auszeichnung 100 Jahre Dorf gegeben. Neben einer 105mm-Haubitze fand ich dann die Aufklärung.
105mm Haubitze in Vojvoda Stepa
"Serben, aus den Östereich-Ungarischen Gebieten stammend, machten den größten Teil der Freiwilligen aus, die im Weltkrieg I für die serbische Armee kämpften. Einige waren in die Vereinigten Staaten immigriert, andere waren Kriegsgefangene in Russland oder in Italien. Alle kamen zurück zum Kampf für das serbischen Königreich, ihr Vaterland, was die meisten nie gesehen haben."

Die Serben gehörten zu den Siegern im 1. Weltkrieg und erhielten Gebiete aus dem Zerfall des Habsburger Reichs. Der König belohnte die Helden mit Land im Banat und diese Dörfer wurden gegründet. Es gibt wohl noch einige weitere Gründungen hier. Vojvode Stepa (Stepanovic) war ein Führer der Serben in der ersten Schlacht des Weltkrieg I im August 1914, die Schlacht von Cer. Die Serben schlugen die angreifende K.u.K.-Armee unter Liborius Ritter von Frank, die Revanche wollten für ihren Erzherzog in Sarajevo.
Gut das es solche ablenkenden Entdeckungen gab, denn der Gegenwind wurde immer stärker, die Straßen immer rauer. Bald ging es über von Traktoren platt gefahrene Schwarzerde. Diese "Feldwege" hatten immer noch die Landstraßennummer 104. In Torak zapfte mir ein süßes Madlotschka zwei Jelen Pivo, während sie 200 cevapi grillte. Für mich viel eine Kostprobe ab. Ich habe dann Jasa Tomic links liegen gelassen und bin bis Secanj an der Straße #18 nach Vrsac geradelt. Hier bin ich im Hotel "Rote Blume" untergekommen.

Freitag, März 22, 2024

Im nördlichen Banat

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Es gab früher Zeiten, da habe ich mir am ersten Tag Etappenziele gestellt, wo dann 100 km rauskamen. Heute im flachen Tiefland des nördlichen Banats hätte das wohl noch mal gehen können. Zum 12Uhr-Glockenschlag erreichte ich nach 52 km das Zentrum von Kikinda. In die neue Fleece-Weste von Decathlon passe ich gut rein. Zur Vorsicht habe ich die Reißverschlüsse der Seitentaschen geöffnet. Es war ein lockeres Pedalieren auf den von mapy.cz als Iron Curtain Trail ausgewiesenen rauen Straßen entlang der Grenze. Es ging durch arme Dörfer. Ein Drittel der Häuser entvölkert und teilweise eingefallen. Häufig in den Feldern Erdgasquellen des serbischen Öl&Gas-Unternehmens NIS. Die haben wohl noch Druck und müssen nicht Fracken.
In einem Yettel-Telefonladen, das ist der Roaming-Partner der Telekom hier in Serbien, habe ich ruck&zuck eine Prepaid-SIM-Karte gekriegt. Der Verkäufer hat die in mein Mobile Phone rein gefummelt. Jetzt habe ich für 700 Dinar 15GB Internet-Datenvolumen! Telefonieren kann ich wohl auch, nur meine Nummer ist mir noch unklar, möglicherweise was mit 063 am Anfang. Alles ganz ohne Ausweis, Videoident oder ähnliche Faxen.
Da hinten beim Fahrrad: Meine Horntzsche
Kikinda ist ein hübsches regelmäßig rechteckig geplantes Städtchen. Die Straßen sind fast alle mit Bäumen gesäumt. In zwei Monaten wird man durch grüne Höhlen pedalieren. Die General-Drapsina-Straße ist laut Stadtwerbung die schönste grüne Straße Serbiens.

Donnerstag, März 21, 2024

Ich habe mich beklauen lassen!

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Die eigentliche Überschrift sollte einer meiner Lieblingssprüche sein: Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert. Denn die ca. 18-stündige Anreise von Saalfeld nach Szeged mit Umsteigen in Wien und Budapest hat geklappt. Ich konnte zügig in Budapest zum Nyugati Bhf umsetzen, dort eine 65+-Fahrkarte aus dem Automaten leiern und mich auf dem reservierten Platz ausbreiten. Das Fahrrad hing mit den Vorderradtaschen am Haken des Nachbarwagons. Beim Aussteigen in Szeged gegen 1/2 Acht stellte ich fest, die Vorderradtaschen sind weg.
Eine kleine Hoffnung keimte, der Terrorvorsorge bewusste Schaffner hat die vielleicht sichergestellt? Nein. Damit habe ich den Großteil meiner Klamotten verloren. Die neongelbe Softshelljacke war wohl das Wertvollste, sonst nur U-Hosen & -hemden, die warmen Sachen ... mir fällt es schwer alles aufzuzählen. Eine Packliste habe ich nie. Das Packteil mit diversen Hosen ist noch da. Mein Ärger war schnell verflogen.
Heute war ich im Decathlon in Szeged und habe Ersatz beschafft. Manche der Sachen sehen wohl eher an meinem Leib aus wie gemalt statt passend. Die mögen auch hier keine Dicken als Kunden und bieten kaum was im 3XL-Bereich an. Nachdem ich das Übernachtungszeug (Zelt, Schlafsack und Matte) zu Hause gelassen habe, konnte ich weiter abspecken, nur noch eine Tasche vorn. Vielleicht wird es keine Tour über 5 Wochen, aber ein lockeres Pedalieren. Diese Zeilen schreibe ich während der Mittagspause im letzten ungarischen Dorf Tiszasziget vor der Grenze zu Serbien.
Die Theiss bei Nowi Knesevac
Nun bin ich in Serbien angekommen, willkommen geheißen mit einem rakija aus Aprikosen und einem schwarzen Kaffee. Es waren heute wohl nur 40 km. Ich hatte mir gestern in Nowi Knesevac (das Dorf, wo wir mit Ralf 2006 von Miroslav unseren Miroslav dargereicht kriegten) ein Zimmer gebucht. Mir war nicht klar wie weit ich kommen würde nach dem großen notwendigen Reibach bei Decathlon. Deshalb viel gebummelt und gegen 15 Uhr schon das Ziel erreicht. Auf den Runden durchs Dorf konnte ich die Kneipe von Miroslav nicht rekonstruieren, glaube aber in der Nähe gewesen zu sein. Ich werden von der serb.orthodoxen Kirche morgen ein Foto machen, um ggf. zu Hause noch mal prüfen zu können.

Mittwoch, September 27, 2023

Auf Heimreise

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Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert. Ich bin nun auf Heimreise. Vor einigen Tagen habe ich mir die ÖBB-App runtergeladen und die Heimfahrt mit dem Nachtzug von Wien durchgehend bis Saalfeld einschließlich Fahrradtransport geprüft. Mit der ÖBB-"Sparschiene" wäre ich bei 80€ rausgekommen. Die Terminierung war mir aber noch zu unsicher. Eine knappe Woche später am 22.9.23, ich war gerade aus Serbien nach Ungarn eingereist, habe ich zugeschlagen, nun aber für 114€. Der große Vorteil der ÖBB-App: Die können Fahrradreservierungen.
Start der Heimreise in der Jurtenfarm in Rackeve
Ich habe das so geplant: Bis Dienstag nach Budapest radeln und noch am Nachmittag mit dem Zug (Rentner-Zero-Rabatt) bis Hegyeshalom, Grenzort im Nordwesten nach Österreich. Der strenge ungarische Schaffner im ÖBB-railjet nach München forderte mich ernst&glaubhaft auf zu  versichern, dass ich in dem Grenznest aussteige. Dort übernachtet. Heute das Tal der Leitha aufwärts bis in die Vororte von Wien, nach Guntramsdorf. In der Tat war das ein 90km-Ding, die Ösis schicken den Radler gerne zick&zack durchs Land.
Hier stimmt die Qualität und der Preis
Höggscht dekoriert
Ich hatte eigentlich nicht vor, zum Essen einzukehren. In Bruck a.d. Leitha verführte mich aber die Speisekarte einer vor Corona oft prämierten Wirtschaft. Ich hatte die Eierschwammerl mit Serviettenknödel.
Morgen ist es nur noch ein kleiner Ritt bis zum Wiener Hbf. Dort hat mir einer einen Würstlstand mit Waldviertler Würstl empfohlen. Das wird mein Abendbrot bis Saalfeld sein. 

Montag, September 25, 2023

Auf der großen Insel Csepel

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Weiter geht es aufwärts der östlichen Seite der Donau nach Norden. Ich bin von meiner edelsüßen Paprikawirtin in Kalosza mit einem Kaffee schwarz verabschiedet worden. Es droht kaum noch Regen. Die Strecke liegt vor mir.
Harta / Hartau
Ich komme nach Harta/Hartau. Hier entdecke ich eine interessante Gedenktafel.
Eingezeichnet in der Großungarnkarte
Es sind die 1946/48 nach Harta umgesiedelten Leute aus Bergungarn/Slowakei und der Vojvodina/Jugoslawien aufgelistet. Es schien Platz zu sein, nachdem die Donauschwaben weg waren. Ich muss noch recherchieren, ob es auch damals in Ungarn "Vertreibungen" gab.
Es gab dann eine sehr lange trockene Strecke, die noch auf dem Deich mit einem Grasweg von Schafen kurz gehalten gewürzt war. Bei Szalkszentmárton bin ich runter von dem Track, den selbst mapy nicht für Straßenfahrräder empfohlen hat. In diesem Szentmárton bin ich dann gekreiselt nach einer Kneipe. Gefunden! Meine Bierbestellung wurde von dem Mädchen gleichmal mit einem Schnaps geupdatet: "Jägermeister?" "Palinka," war mein Wunsch, es wurde ein Großer. Sie sprach viel und G.s.D. leidlich englisch. Nach dem üblichen Woher&Wohin hat sie Deutschland über den grünen Klee gelobt. Sie wollte dann einge Begriffe, die sie deutsch auf einen Zettel kritzelte, übersetzt bekommen. Verpiss dich habe ich mit shut up, get out übersetzt, für fick dich fand ich nur fuck you. Sie schien mir entgeistert, ich riet den Zettel zu zerknüllen. "In the garbage," war ihre Reaktion.
Nun bin ich in Rackeve am Südzipfel der großen Donauinsel Csepel, die bis nach Budapest hinein reicht. Hier übernachte ich in einer ungarischen Nachbildung einer Jurte. Da hammer das ooch abgehakt.