Samstag, April 30, 2022

Stara Planina (67 km)

Ich muss heute einen Fehler im Tagebucheintrag vom 28. April korrigieren. In der Tat habe ich da das Stara Planina überquert, aber keinesfalls die Wasserscheide zur Donau überwunden. Ich war im Tal der Kamchia. Das ist der Fluss der südlich von Varna in das Schwarze Meer mündet und immer ein Traumziel in meiner Sandalenzeit war. Kurze Erläuterung: Als "Sandalen" wurden von den Bulgaren früher die Ostdeutschen wegen ihrer Jesuslatschen bezeichnet.
Nach dem Besuch der Ruinen des großen Klosters Preslav aus dem 9. Jhdt. fuhr ich das Kamchia-Tal aufwärts. In Mengishevo bin ich dann auf den bulgarischen Fernradweg #3 "Durch den Balkan" gestoßen, dem ich jetzt folge. Dieser Radweg verspricht einsame Straßen, aber Asphalt. Ich kam wieder durch eine Reihe von türkischen Dörfern. Ich schrieb es schon früher, die Bulgaren beschränken wohl den Ausbau der Minarette. 
Im Dorf Velichka gab es wieder eines dieser lustigen Minarette aus Blech. Weiterhin beobachte ich, dass es in türkischen Dörfern keine Zigeuner gibt. Diese Beobachtung muss ich aber noch verifizieren.
Hier noch eine Illustration zur Energiekrise, non stop is over.
Nun begann der Aufstieg auf den Kotlenski Prohod,
obl. Sliwen. Damit habe ich das Stara Planina wieder überschritten. 
Die Schilder am Pass weisen das Kampfziel für den 1. Mai. Ich werde mich zum Kampftag über die Gipfel kämpfen. Ich brauche heute wieder kein Zelt und bin in Kotel bei einem netten Ömchen in der Pension "Lefterova" untergekommen.

1 Kommentar :

  1. Hallo Ebs,
    du näherst dich veliko Tarnovo und fährst vermutlich dicht an dem Dorfmuseum Etar vorbei. Das ist mir noch immer als sehr originell und schön in Erinnerung. Vielleich ist das bei geweisssagtem Regenwetter eine Möglichkeit. Aber...wie auch immer. Schön wenn man hinten aufsitzen kann, um Sprüche loszulassen.

    Bin auch schon sehr gespannt, wie man die Zarenfestung in Vel. Tarnovo (Zaravets oder so ähnlich) rekonstruiert hat.

    Viele,- früher nur am Rande wahrgenommene Gewerke und Einrichtungen, existieren in der Neuzeit nicht mehr, und heute ärgert man sich.

    Bulgarien war mal Tabakland und ich hab kaum noch Bilder...

    Gruß Gert

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