Samstag, April 13, 2019

Im Gebirge der sterbenden Dörfer


Hier befindet sich auch eines der größten Nationalheiligtümer Bulgariens, das Kloster Batschkowo. Es ist eine georgische Gründung aus dem Jahre 1083. Im Klostermuseum kann man ein Schwert, das der Legende nach Kaiser Friedrich Barbarossa bei seinem Kreuzzug hier zurückgelassen haben soll, besichtigen.
Eingang ins Kloster Batschkowo
Das Batschkowo Kloster beeindruckte mich mit seinen farbenreichen Fresken und einem weißbärtigen Ehrwürdigen. Er beobachtete mich streng, dass ich in seiner Kirche auch keine Bilder mache. Ich habe den Heiligen drei Kerzen gespendet, als pomana für meine Tour. 
Im Kloster Batschkowo
Dort brennen drei Kerzen für meine Reise
Den Ehrwürdigen wegen einer persönlichen pomana anzusprechen, traute ich mir nicht. Drumherum ums Kloster blüht der Kommerz für die Touristen. Es gibt neben viel Tinnef aber auch sehr gesunde Kräuter für Tee und Honig aus den Rhodopen.
Honig am Straßenrand im Tal der Tschepelarska reka
Im Tal der Tschepelarska reka verläuft eine Hauptstraße (#86) mit reichlich Verkehr, aber tolerabel. An meiner morgigen Abzweigung, die Straße #861 steht das Jugower Wirtshaus. 
Das Jugower Wirtshaus
Der Besuch am Kamin verleitet mich schon etwas früher in der Tour von den Spezialitäten des Landes und zwar im speziellen Parlenka zu probieren. Sonst wird das Parlenka in Pizzaform serviert, hier richtig als kleiner Brotlaib, gefüllt mit Kaschkaval und mit Knoblauchcreme bestrichen. Dazu gibt es hier nalivna shiva bira - lebendes Bier vom Fass im Jugowskijat Han.
In dem Kurbad Narechenski bani habe ich das Hotel RELAX zum Ziel der ersten Etappe erklärt. Das Abendbrot gibt es auf einer Terasse über der Tschepelarska reka wie einst der river Swat in Kalaam.
Das Dorf Kosowo
Für die nun in den nächsten Tagen folgenden schweren Bergetappen habe ich einen kleinen Abstecher hinauf auf ca 900m in das Dorf Kosovo gemacht. Dieses Dorf wird nur noch durch einige Enthusiasten mit Ferienhäusern am Leben erhalten.
Traditionell gedecktes Haus
Die schweren Pläner, mit denen hier die Häuser früher gedeckt wurden, drücken die morschen hölzernen Dachfirsten ein. Das sieht aus, als hätte das Haus einen Artillerietreffer abgekriegt. Das Haus verfällt.
Ich bin gerade wieder im Jugower Wirtshaus, es gab “Snjeshanka”, Joghurt-Bällchen mit Zwiebeln, Knoblauch und Walnusssplittern.
Über dem Tal des Flusses Jugow
Das Dorf Jugovo liegt 5km vom Wirtshaus steil im Hang. Die Straße führt mit 10% Steigung hoch über einer wilden Schlucht.
Oben im Tal zeigt sich Regen ...
Oben im Tal zeigt sich Regen, ich muss eine trockene Stelle finden. Vorhin das Kapellchen (ein Paraklis) war offen, aber ich habe ja die Fürsprache der Heiligen und finde auf der OSM-Karte eine Schutzhütte eingezeichnet. Als ich die Hütte gegen 17 Uhr erreiche, beginnt der Regen, der die ganze Nacht über nicht ablassen wird. Kann man Glück erzwingen? Glück planen? Ja, geht, dank OSM.  
Meine Schutzhütte
Morgen beginnt der schwerste Abschnitt der Tour, 1000 m Aufstieg, werde wohl 3...4 Tage brauchen bis ins Tal der Arda.

2 Kommentare :

  1. Hallo Ebs,
    wir wünschen Dir alles Gute auf Deiner Tour.
    Jetzt kann ich wieder jeden Tag Deinen Berichten folgen. So beginnt der Arbeitstag viel besser.

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  2. Hallo Eberhard,

    ich werde an die Zentrale täglich berichten bzw. deine Berichte weiterleiten.

    Gruß Helmut

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